10.07.2013 23:00:31
|
MÄRKTE USA/Sitzungsprotokoll der US-Notenbank stützt nur kurzzeitig
Rund die Hälfte der Ratsmitglieder rechnete damit, dass die Käufe gegen Ende 2013 auslaufen würden, während viele andere Teilnehmer dafür plädierten, das Kaufprogramm bis in das Jahr 2014 hinein fortzusetzen. Viele Ratsmitglieder wollten ein stärkeres Jobwachstum in den USA sehen, bevor die Käufe zurückgefahren werden.
"Die Minutes haben keine große positive Überraschung geliefert, aber auch keine belastenden Aspekte gebracht", sagte Analyst Julius Ridgway von Medley & Brown. Die Sitzung habe zudem vor den überraschend guten US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni stattgefunden, welche die US-Anleihen auf Talfahrt und die US-Börsen deutlich nach oben geschickt haben, merkte Stratege Bryan Novak von Astor Asset Management an. "Der Markt hatte sich genauere Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed erhofft, doch wenn die Ratsmitglieder so uneinig sind, läßt sich da nichts reininterpretieren", so Stratege JJ Kinahan von TD Ameritrade.
Während im Vorfeld der Minutes Zurückhaltung herrschte, legte der Dow-Jones-Index mit der Bekanntgabe bis auf ein Tageshoch bei 15.349 Punkten zu, gab im Anschluss diese Gewinne aber wieder vollständig ab. Auch der S&P-500 konnte sein Tageshoch nicht behaupten.
Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von neun Punkten bei 15.292 Punkten aus der Sitzung. Der S&P-500 notierte unverändert bei 1.653 Punkten. Der Nasdaq-Composite setzte dagegen seine Aufwärtsbewegung fort und gewann 0,5 Prozent auf 3.521 Punkte. Hier stützten vor allem Gewinne bei den Telekom-Werten. Umgesetzt wurden dabei 0,67 (Dienstag: 0,69) Milliarden Aktien. Dabei standen 1.620 (2.265) Kursgewinnern 1.425 (803) -verlierer gegenüber, 120 (100) Titel gingen unverändert aus dem Handel.
Der Dollar geriet nach den Minutes gegenüber Euro und Yen unter Abgabedruck und konnte sich von diesem nicht wieder vollständig erholen. Die Aussagen seien etwas "dovisher" als erwartet ausgefallen, sagte ein Teilnehmer. Die Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,2953 Dollar und notierte im späten US-Handel bei 1,2885 Dollar. Zum Yen rutschte der Greenback zwischenzeitlich deutlicher unter die Marke von 100 Yen, konnte diese aber wieder zurückerobern. Teilnehmer verwiesen auf das am Donnerstag anstehende Ergebnis der Sitzung der Bank of Japan.
Der Ölpreis sprang zur Wochenmitte auf den höchsten Stand seit 15 Monaten. Zum Settlement legte der Preis für ein Barrel der Sorte WTI um 2,9 Prozent auf 106,52 Dollar zu. Auslöser war ein unerwarteter Rückgang bei den Rohöl-Reserven in den USA, die vom American Petroleum Institute mitgeteilt wurden. Und auch die wöchentlichen US-Lagerdaten fielen mit einem Rückgang um 9,9 Millionen Barrel weit über der Prognose eines Minus von 2,9 Millionen Barrel aus. Noch Mitte April kostete das Barrel Öl weniger als 90 Dollar.
Der Preis für die Feinunze Gold legte den dritten Tag in Folge zu und kletterte zum Settlement um 0,1 Prozent auf 1.247,40 Dollar. Mit der Veröffentlichung der Minutes der US-Notenbank legte das Edelmetall im elektronischen Handel weiter zu und kletterte bis auf 1.265 Dollar je Feinunze. Zur Begründung wurde aber auch auf den schwächeren Dollar verwiesen.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt standen dagegen unter Abgabedruck. Die Rendite zehnjähriger Papiere kletterte um fünf Basispunkte auf 2,68 Prozent. Das Protokoll der US-Notenbank habe die Verunsicherung über den Zeitpunkt einer Reduzierung des monatlichen Fed-Anleihekaufprogramms erhöht, sagte ein Teilnehmer. Bei der Auktion zehnjähriger Notes im Volumen von 21 Milliarden Dollar wurde zudem lediglich eine durchschnittliche Nachfrage verzeichnet. Die Rendite lag mit 2,67 Prozent auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Teilnehmer bezeichneten den Zeitpunkt der Auktion als unglücklich, da er nur eine Stunde vor der Bekanntgabe des Fed-Protokolls lag.
Am Aktienmarkt tritt die Berichtssaison immer stärker in den Vordergrund. Nachbörslich wird Chevron ein Update für das zweite Quartal geben, die Aktie gab im Vorfeld um 0,3 Prozent nach. Am Freitag stehen dann mit J.P. Morgan und Wells Fargo weitere Höhepunkte an. Im Dow-Jones-Index kletterten Hewlett-Packard-Aktien um 1,8 Prozent nach oben und waren damit stärkster Wert. Die Citigroup empfiehlt das Papier nun zum Kauf und nicht mehr zum Verkauf. Gelobt werden die Kosteneinsparungen und die sich bessernden Aussichten beim Ergebnis.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.291,66 -0,06 -8,68 S&P-500 1.652,62 0,02 0,30 Nasdaq-Comp. 3.520,76 0,47 16,50 Nasdaq-100 3.000,66 0,55 16,33DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.28 Uhr Di, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2885 0,73% 1,2791 1,2766 EUR/JPY 129,0481 0,34% 128,6129 129,1981 EUR/CHF 1,2443 0,16% 1,2423 1,2437 USD/JPY 100,1675 -0,39% 100,5550 101,1950 GBP/USD 1,4925 0,22% 1,4891 1,4828 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com
DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires
July 10, 2013 16:29 ET (20:29 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 29 PM EDT 07-10-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!