08.12.2015 16:22:48

MÄRKTE USA/Schwache Ölpreise drücken weiterhin auf die Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Der ungebremste Ölpreisverfall sorgt auch Dienstag an der Wall Street für fallende Aktienkurse. WTI ist im Verlauf unter die Marke von 37 Dollar gerutscht, Brent kostete zeitweise weniger als 40 Dollar. Damit notieren Brent und WTI auf den tiefsten Ständen seit knapp sieben Jahren. Dazu kommen stärker als erwartet gesunkene chinesische Exporte im November, die erneut Konjunktursorgen für das Reich der Mitte schüren und damit auch Befürchtungen in Bezug auf die dortige Ölnachfrage aufkommen lassen.

   Der Dow-Jones-Index reduziert sich im frühen Handel um 1,0 Prozent auf 17.561 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,7 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite verliert 0,6 Prozent.

   In Europa gerät der Rohstoff-Sektor mit den weiter fallenden Ölpreisen kräftig unter die Räder und verliert über 6 Prozent. Und auch die entsprechenden Aktien an der Wall Street legen zur Eröffnung erneut den Rückwärtsgang ein. Chevron und Exxon Mobil verlieren jeweils rund 3 Prozent und sind die schwächsten Werte im Dow-Jones-Index.

   Auslöser der jüngsten Schwäche am Ölmarkt war das Opec-Treffen am Freitag. Dort wurden nicht nur keine Fördersenkungen beschlossen, sondern es wurde erstmals seit langem auch das Thema der Förderobergrenzen gar nicht erörtert, wie Teilnehmer sagen. Gerade mit Blick auf das wieder auf den Ölmarkt drängende Angebot aus dem Iran belaste dies das Sentiment. Damit scheint eine anhaltende Überversorgung des Marktes sicher, was die Preise im Keller halten dürfte. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 37,18 Dollar, ein Minus von weiteren 1,2 Prozent. Für Brent geht es um 1,5 Prozent auf 40,11 Dollar nach unten.

   Sonstige Impulse sind dünn gesät. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist leer. Übergeordnet seien die Blicke bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet, auch wenn eine Zinserhöhung mittlerweile als eine ausgemachte Sache gilt. Letzte Zweifel hatte der starke US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ausgeräumt. Wichtig für den Markt werden daher eher Aussagen zum Verlauf der Zinskurve werden.

   Der Euro nähert sich wieder der Marke von 1,09 Dollar an. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,0876 Dollar. US-Anleihen sind angesichts der steigenden Unsicherheit am Markt weiter gesucht. Mit Spannung werde allerdings auf die Auktion dreijähriger US-Staatsanleihen im weiteren Verlauf gewartet. Denn angesichts der absehbaren Leitzinswende durch die Federal Reserve in der kommenden Woche dürfte es nicht so einfach sein, Anleihen mit kurzen Laufzeiten zu platzieren, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um zwei Basispunkte auf 2,20 Prozent.

   Der Goldpreis kann sich von zwischenzeitlichen Verlusten wieder erholen. Für die Feinunze müssen 1.078 Dollar bezahlt werden, 0,2 Prozent mehr als noch am Vortag. Übergeordnet drückt allerdings weiter die Aussicht auf die erste Zinserhöhung in den USA seit rund zehn Jahren auf das Sentiment, da das keine Rendite abwerfende Gold damit deutlich an Attraktivität verlieren würde.

   Nachrichten aus dem Unternehmenssektor sind ebenfalls rar. Enttäuschende Umsätze und ein höher als gedacht ausgefallener Verlust im zweiten Quartal belasten die Aktie von H&R Block, die knapp 6 Prozent einbüßt. Das Unternehmen machte für die enttäuschenden Geschäftszahlen vor allem den bereits im September angekündigten Verkauf des Bankgeschäfts verantwortlich. Dies habe vorübergehend zu höheren Kostenbelastungen geführt. H&R Block will sich nun wieder stärker auf das Kerngeschäft Steuerberatung konzentrieren.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.12 Uhr Mo, 17.09 Uhr EUR/USD 1,0876 0,09% 1,0865 1,0853 EUR/JPY 133,57 -0,11% 133,71 133,74 EUR/CHF 1,0812 -0,40% 1,0855 1,0862 USD/JPY 122,78 -0,23% 123,07 123,23 GBP/USD 1,4982 -0,38% 1,5039 1,5069 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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