19.02.2020 18:16:43

MÄRKTE USA/S&P-500 und Nasdaq auf Allzeithoch

NEW YORK (Dow Jones)--Der Dow-Jones-Index scheint die jüngste Durststrecke am Mittwoch beendet zu haben. Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Index um 0,5 Prozent auf 29.368 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,6 bzw. 0,9 Prozent auf neue Rekordhochs. Anleger konzentrieren sich auf die positiven Schlagzeilen und klammern die negativen aus.

Zu den positiven zählen, dass die chinesische Regierung mit neuen Maßnahmen versucht, die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie einzudämmen. So werden etwa Finanzhilfen oder Fusionsprojekte für die großen Fluglinien des Landes in Erwägung gezogen. Das chinesische Industrieministerium will derweil Fabriken mit Technologieunternehmen verbinden, um schwache Glieder in deren Lieferketten zu identifizieren. Auch Steuererleichterungen für mittlere und kleinere Unternehmen soll es geben.

Zur besseren Stimmung trägt zudem bei, dass die offiziellen Fallzahlen bei Neuinfektionen rückläufig sind. Große Sprünge trauen Händler der US-Börse jedoch nicht zu. "Wir befinden uns derzeit in dieser seltsamen Phase, in der wir wegen der Art der Informationen, die aus China kommen, ein wenig in der Warteschleife verharren", sagt Rentenstratege Lyn Graham-Taylor von der Rabobank. Er betont die hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen und die unterschiedlichen Berichte über die Zahl der Menschen, die wieder ihrer Arbeit nachgehen. Nach Berechnungen des Datenanbieters Baidu sind wegen Betriebsschließungen derzeit nur rund 42 Prozent der chinesischen Arbeitskräfte im Einsatz. Mit großem Interesse werden Anleger daher das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung und damalige Einschätzungen zu den wirtschaftlichen Virusfolgen lesen, das im späten Handel veröffentlicht wird. Denn als die Fed Ende Januar tagte, war die Epidemie in China schon am Wüten.

Konjunkturdaten aus dem vergangenen Monat zeugen indessen von einer soliden Verfassung der US-Wirtschaft. Zwar wurden im Januar weniger Bauprojekte gestartet, doch wurden so viele Genehmigungen für den Bau von Eigenheimen erteilt wie zuletzt vor 13 Jahren. Und die Erzeugerpreise verzeichneten den stärksten Anstieg seit 15 Monaten. Unter dem Strich scheine die US-Wirtschaft gut zu laufen, auch wenn die Daten mit Blick auf Wachstum und Inflation wohl nur oberflächlich den Zielen der US-Notenbank nahekämen, sagt Chris Rupkey, Chefvolkswirt bei MUFG.

Hohe Inflation bremst Renten

Am Rentenmarkt treten die Notierungen mehr oder weniger auf der Stelle, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zeigt sich kaum verändert bei 1,56 Prozent. Die überraschend deutlich gestiegenen Erzeugerpreise im Januar deuten auf steigende Inflationsraten hin und bremsen die Rentenkurse. Die Fed könnte mittelfristig zu Zinserhöhungen gezwungen sein, heißt es.

Vor dem Fed-Protokoll bewegt sich der Dollar kaum, der ICE-Dollarindex stagniert. Das lässt sich über den Goldpreis nicht sagen, denn dieser kratzt am Jahreshoch. Aktuell verteuert sich die Feinunze um 0,4 Prozent auf 1.608 Dollar. Seit Wochen flüchten Anleger in den vermeintlich sicheren Hafen des Edelmetalls, seit Jahresbeginn hat sich die Feinunze um 5,9 Prozent verteuert. Die Furcht vor den negativen Folgen der Virusepidemie in China sei am Goldmarkt klar erkennbar - anders als am liquiditätsgetriebenen Aktienmarkt, heißt es. Mit den hohen Inflationswerten auf Erzeugerbasis kommt der Goldpreis aber deutlicher von den Tageshochs zurück.

Erdöl teurer

Dank des Rückenwinds der chinesischen Regierung für die Konjunktur in China legen die Ölpreise kräftig zu. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuert sich pro Fass um 2,4 Prozent auf 59,11 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI um 2,1 Prozent auf 53,14 Dollar. Gestützt werden die Erdölpreise auch von US-Sanktionen gegen eine Rosneft-Tochter, die sich in Venezuela betätigt haben soll. An anderer Stelle wird auf die Eskalation im Ölland Libyen verwiesen, wo Truppen von General Khalifa Haftar den Hafen von Tripolis angegriffen haben.

Am Aktienmarkt brechen Groupon um fast 44 Prozent ein. Der Rabattvermittler hat schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Der Umsatz stürzte im vierten Quartal um 23 Prozent ab, Analysten hatten weniger Dramatisches erwartet. Das Unternehmen kündigte zudem eine Aktienzusammenlegung an.

Blue Apron sacken um 21 Prozent ab. Der Kochboxenvertreiber ist mit seinen Viertquartalszahlen unter den Erwartungen geblieben. Das angeschlagene Unternehmen prüft strategische Alternativen und will Kosten senken, unter anderem durch die Schließung von Bereichen.

Dagegen legen Herbalife Nutrition nach Zahlenausweis um 1,6 Prozent zu. Nettogewinn und Umsatz wurden gesteigert und der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf die Prognosen. Allerdings warnte der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln und Diätprodukten, dass der Einfluss der Corona-Epidemie auf das erste Quartal noch nicht abgeschätzt werden könne.

Garmin verbessern sich um 7,7 Prozent. Der Hersteller von Navigationsgeräten und Fitness-Trackern hat Umsatz und Gewinn im vierten Quartal überraschend stark gesteigert.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 29.368,03 0,46 135,84 2,91

S&P-500 3.389,01 0,56 18,72 4,90

Nasdaq-Comp. 9.820,60 0,90 87,86 9,45

Nasdaq-100 9.720,67 0,94 90,87 11,31

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,42 1,2 1,40 21,4

5 Jahre 1,40 1,3 1,39 -52,0

7 Jahre 1,49 0,1 1,48 -76,2

10 Jahre 1,56 -0,2 1,56 -88,6

30 Jahre 2,01 -0,1 2,01 -105,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:14 Di, 17.34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0792 -0,03% 1,0798 1,0815 -3,8%

EUR/JPY 119,95 +1,14% 118,82 118,75 -1,6%

EUR/CHF 1,0619 +0,08% 1,0616 1,0609 -2,2%

EUR/GBP 0,8344 +0,49% 0,8306 0,8306 -1,4%

USD/JPY 111,14 +1,16% 110,05 109,81 +2,2%

GBP/USD 1,2934 -0,51% 1,3001 1,3023 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 7,0090 +0,05% 7,0070 7,0029 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.195,51 +0,11% 10.067,76 9.892,01 +41,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,14 52,05 +2,1% 1,09 -12,6%

Brent/ICE 59,11 57,75 +2,4% 1,36 -9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.607,80 1.601,45 +0,4% +6,35 +6,0%

Silber (Spot) 18,28 18,20 +0,4% +0,08 +2,4%

Platin (Spot) 1.002,75 991,80 +1,1% +10,95 +3,9%

Kupfer-Future 2,61 2,60 +0,0% +0,00 -6,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2020 12:16 ET (17:16 GMT)

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