23.05.2016 16:27:46
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MÄRKTE USA/Risikoscheu bremst Börse - Bayer-Gebot treibt Monsanto
NEW YORK (Dow Jones)--Eine allgemeine Risikoscheu und nachgebende Ölpreise bremsen die Wall Street zu Beginn der neuen Woche. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 17.510 Punkte. Der S&P-500 tendiert unverändert, während der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent zulegt.
Die Aktien von Monsanto starten dagegen mit einem kräftigen Plus in den Handel. Nachdem Bayer das Übernahmegebot für den US-Agrarchemiekonzern konkretisiert hat, steigen die Titel um gut 6 Prozent.
An US-Konjunkturdaten wurde lediglich der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Der Index erreichte in der ersten Veröffentlichung im Mai einen Stand von 50,5 Punkten. Volkswirte hatten mit einem zum Vormonat unveränderten Wert von 50,8 gerechnet.
Daneben haben sich diverse Vertreter der US-Notenbank geäußert. Der Chef der US-Notenbankfiliale von San Francisco, John Williams, sieht zwei bis drei Zinserhöhungen in diesem Jahr, wie er in einer Rede beim Council on Foreign Relation in New York sagte. Zwar hänge der Zeitplan für die Zinsschritte von den Konjunkturdaten ab, doch gebe es gute Fortschritte, was die angestrebte Inflationsrate von 2 Prozent angehe.
James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, äußerte sich auf einem Forum in Peking zurückhaltender, sieht aber derzeit mehr Argumente für als gegen eine Zinserhöhung. Wie aus seinem Redetext hervorgeht, sind die drei Hauptfaktoren für diese Einschätzung der starke US-Arbeitsmarkt, die Inflation, die sich wieder stärker dem Fed-Ziel von 2 Prozent nähert, und der nachlassende internationale Gegenwind.
Bullard und Williams liegen damit auf der Linie ihrer Fed-Kollegen, die in der vergangenen Woche die Märkte auf eine baldige Zinserhöhung - möglicherweise schon im Juni - einstimmten. Untermauert wurde diese Erwartung auch vom Protokoll der Notenbanksitzung aus dem April, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Risikoscheue Anleger kaufen Anleihen und Yen Nutznießer der verbreiteten Vorsicht unter den Anlegern sind Staatsanleihen und die japanische Währung, die beide als sichere Häfen gelten. Am Anleihemarkt drücken steigende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys um 1 Basispunkt auf 1,83 Prozent.
Am Devisenmarkt fällt der Dollar auf rund 109,40 Yen, nachdem er am Freitag in der Spitze fast 110,60 Yen gekostet hatte. Der Yen profitiert nicht nur vom Sicherheitsbedürfnis der Investoren, sondern auch vom überraschend gestiegenen japanischen Handelsbilanzüberschuss und Kursverlusten an der Tokioter Börse. Devisenhändler sehen den Dollar auch dadurch unter Druck, dass sich die G7-Finanzminister auf ihrem Treffen am Wochenende nicht auf eine konzertierte Wechselkurspolitik einigen konnten.
Auf der Veranstaltung kristallisierte sich auch heraus, dass Japan der Aufwertung seiner Währung wohl tatenlos zusehen muss. US-Finanzminister Jack Lew sagte: "Wir wissen jetzt, dass Japan nicht intervenieren kann." Das würde zu einer echten Konfrontation mit den USA führen, fügte Lew hinzu.
Der Euro sinkt wieder knapp unter 1,12 Dollar. Er liegt damit geringfügig unter dem Niveau vom Freitagabend, hatte am Morgen in der Spitze aber bis zu 1,1243 Dollar gekostet.
Gold profitiert indessen nicht vom Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Die Feinunze ermäßigt sich um etwa 7 Dollar auf 1.246 Dollar. Auf dem zinslos gehaltenen Edelmetall lasten die jüngsten Aussagen der Fed-Repräsentanten. Gold wird für viele Anleger weniger attraktiv, wenn infolge von Zinserhöhungen etwa am ebenfalls als sicher geltenden Anleihemarkt höhere Renditen winken.
Überangebot drückt Ölpreise Die Ölpreise setzen ihre Talfahrt vom Freitag am Montag fort. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,8 Prozent auf 47,54 Dollar. Anfang vergangener Woche hatten die Preise noch von Förder- und Lieferausfällen in Kanada und Afrika profitiert.
Am Freitag hoben jedoch die kanadischen Behörden den Evakuierungsbefehl für einige von den Waldbränden gefährdeten Förderanlagen in der Provinz Alberta auf. Auch aus Libyen dürfte bald wieder mehr Öl auf den Markt kommen. Nach Angaben der staatlichen libyschen Gesellschaft National Oil hat am Freitag ein mit 660.000 Barrel Oil beladener Tanker einen Hafen im Osten des Landes verlassen. In Libyen kämpfen zwei Regierungen um die Herrschaft. Die Vereinten Nationen unterstützen aber Ölexporte des Landes.
An der Börse können die Aktien von Boeing nicht davon profitieren, dass die vietnamesische Fluggesellschaft VietJet Aviation einen 11,3 Milliarden Dollar schweren Auftrag zum Kauf von 100 Boeing-Flugzeugen unterzeichnet hat. Die Boeing-Aktie sinkt um 0,8 Prozent.
General Electric (GE) stehen mit einem geplanten Engagement in Saudi-Arabien im Blick. Der Konzern beabsichtigt, dort mindestens 1,4 Milliarden US-Dollar zu investieren. Der GE-Kurs gibt um 0,3 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.509,67 0,05 8,73 0,49 S&P-500 2.052,42 0,00 0,10 0,41 Nasdaq-Comp. 4.785,04 0,32 15,49 -4,44 Nasdaq-100 4.378,40 0,36 15,49 -4,68DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1196 -0,25% 1,1224 1,1209 +3,1% EUR/JPY 122,51 -0,62% 123,28 123,89 -3,9% EUR/CHF 1,1095 -0,16% 1,1113 1,1116 +2,0% GBP/EUR 1,2926 +0,00% 1,2925 1,2952 -4,8% USD/JPY 109,43 -0,36% 109,83 110,53 -6,8% GBP/USD 1,4472 -0,25% 1,4508 1,4517 -1,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,54 48,41 -1,8% -0,87 +15,0% Brent/ICE 47,75 48,72 -2,0% -0,97 +15,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.246,45 1.252,12 -0,5% -5,67 +17,5% Silber (Spot) 16,39 16,54 -0,9% -0,15 +18,6% Platin (Spot) 1.009,12 1.021,65 -1,2% -12,53 +13,2% Kupfer-Future 2,05 2,06 -0,1% -0,00 -4,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2016 09:56 ET (13:56 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 56 AM EDT 05-23-16
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