07.01.2014 22:50:31
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MÄRKTE USA/Risikofreude kehrt an Wall Street zurück
Der Start ins neue Jahr war verhalten, doch am Dienstag bekamen die Anleger wieder mehr Appetit auf Risiko. Die Aktienkurse an Wall Street bauten ihre Gewinne nach einer positiven Eröffnung stetig aus, zumal es auch in Europa deutlich nach oben ging. Auf dem alten Kontinent weckten niedrige Inflationsdaten die Hoffnung auf eine weitere Stimulierung durch die EZB.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 16.531 Punkte. Angeführt wurde der Index von UnitedHealth. Die Aktien des Krankenversicherers verbesserten sich nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 3,1 Prozent.
Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,0 Prozent vorrückte. Stützend wirkte dabei auch, dass sich das Handelsbilanzdefizit der USA im November wider Erwarten deutlich verringert hatte. Die Daten könnten auf ein starkes annualisiertes Wirtschaftswachstum im vierten Quartal des vergangenen Jahres hindeuten, sagte Matthew Duch, Anleihen-Portfoliomanager bei Calvert Investments.
Umgesetzt wurden 0,70 (Montag: 0,67) Milliarden Aktien. Die Zahl der Kursgewinner überwog mit 2.050 deutlich die der Verlierer, die mit 1.060 angegeben wurde. Unverändert schlossen 82 Titel.
Mancher Teilnehmer dürfte sich freilich noch geziert haben, denn wichtige anstehende Termine sorgten für eine gewisse Unsicherheit: Am Mittwoch wird das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung veröffentlicht, und am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht für Dezember auf der Tagesordnung.
Zuvor äußerten sich einige Vertreter der US-Notenbank. Dabei traf Eric Rosengren von der Fed in Boston den Nerv der Anleger, indem er seine Position einer ultralockeren Geldpolitik verteidigte. Der Präsident der Fed von San Francisco, John Williams, beruhigte die Investoren ebenfalls. Die US-Notenbank nehme zwar langsam den Fuß vom Gas, trete aber noch lange nicht auf die Bremse, fasste er die Geldpolitik der Federal Reserve zusammen. Williams glaubt zwar, dass die Notenbank ihre zuletzt auf ein monatliches Volumen von 75 Milliarden Dollar reduzierten Wertpapierkäufe noch im Laufe dieses Jahres ganz einstellen wird. Das bedeute aber noch nicht das Ende der akkommodierenden Geldpolitik der Federal Reserve. Der Leitzins werde noch auf absehbare Zeit nahe null bleiben.
Der Dollar erholt sich von einer Schwächephase, was ebenfalls den US-Handelsbilanzdaten zugeschrieben wurde. Für den Greenback wurden im späten US-Handel rund 104,50 Yen bezahlt, während der Euro von seinem Tageshoch bei 1,3657 auf rund 1,3620 Dollar zurückfiel. Der festere Dollar ließ den Goldpreis seine Verluste ausbauen. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,7 Prozent bzw 8,40 Dollar auf 1.229,60 Dollar.
Der Ölpreis tendierte geringfügig über dem Niveau des Vortages. Für das Barrel der US-Sorte WTI wurden am späten Dienstagabend 93,67 Dollar bezahlt und damit 0,3 Prozent bzw 0,24 Dollar mehr als am Montag. Die Furcht vor einem Überangebot wich Versorgungsängsten. Hatten in den vergangenen Tagen Spekulationen um höhere libysche Ölexporte den Markt beherrscht, so kamen nun Befürchtungen auf, dass die Unruhen im Irak zu einem eingeschränkten Angebot an irakischem Öl führen könnten. Hinzu kam, dass das US-Amt für Energiestatistik (EIA) die diesjährige Entwicklung des Ölpreises nicht mehr ganz so skeptisch sieht wie noch vor kurzem. Die europäische Referenzsorte Brent stieg um 0,6 Prozent bzw 0,62 Dollar auf 107,35 Dollar.
Die US-Anleihen zeigten sich etwas fester, die Rendite der zehnjährigen Titel fiel auf 2,94 Prozent. Der langsame Rückzug der US-Notenbank aus ihrem Anleihekaufprogramm gilt inzwischen als eingepreist. Die Auktion dreijähriger Notes im Volumen von 30 Milliarden Dollar traf auf eine rege Nachfrage, die aber nicht ganz so hoch war wie bei den vier vorigen Auktionen. Beobachter bemängelten die relativ geringe Beteiligung sogenannter indirekter Bieter, zu denen auch ausländische Zentralbanken gehören. Man hatte eigentlich erwartet, dass die in jüngster Zeit wieder gestiegenen Renditen ausländische Investoren verstärkt zum Kauf von US-Anleihen veranlassen würden.
An der Börse kletterten die Aktien von Palo Alto Networks um 3,6 Prozent nach oben. Die auf Netzwerksicherheit spezialisierte Gesellschaft hat die Übernahme von Morta Security für eine nicht genannte Summe bekannt gegeben.
Die Titel des Managementdienstleisters Convergys waren noch stärker gesucht; sie verteuerten sich um 7,3 Prozent. Das Unternehmen hatte den Kauf von Stream Global Services für 820 Millionen Dollar angekündigt. Durch die Akquisition soll sich das bereinigte Ergebnis je Aktie von Convergys um 0,35 Dollar verbessern.
Neurocrine Biosciences explodierten geradezu mit einem Kursplus von rund 90 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hatte Fortschritte bei der Entwicklung eines Hoffnungsträgers vermeldet.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.530,94 0,64 105,84 S&P-500 1.837,88 0,61 11,11 Nasdaq-Comp. 4.153,18 0,96 39,50 Nasdaq-100 3.557,85 0,88 30,90DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.09 Uhr Mo, 17.28 Uhr EUR/USD 1,3614 -0,07% 1,3624 1,3646 EUR/JPY 142,3359 0,00% 142,3347 142,3938 EUR/CHF 1,2380 0,30% 1,2343 1,2321 USD/JPY 104,5550 0,09% 104,4640 104,3650 GBP/USD 1,6402 0,00% 1,6403 1,6418 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 07, 2014 16:17 ET (21:17 GMT)
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