23.06.2014 22:42:32

MÄRKTE USA/Rekordjagd an Wall Street findet vorläufiges Ende

   Die Rekordjagd an der Wall Street hat zu Wochenbeginn eine kleine Pause eingelegt, obwohl heimische Konjunkturdaten etwas besser als erwartet ausgefallen waren. So kam es auf dem US-Immobilienmarkt zu einer Frühjahrsbelebung. Im Mai wurden mehr bestehende Einfamilienhäuser verkauft als erwartet. Auch die Wirtschaftsaktivität in den USA hat im vergangenen Monat an Schwung gewonnen, wie der Chicago Fed National Activity Index zeigt. Den Anlegern schien das aber nicht genug. "Das untermauert nur das Bild einer leichten Konjunkturerholung in den USA und ist nichts Neues", erklärte ein Händler die ausbleibende Reaktion der Märkte.

   Aus Übersee erhielten die US-Börsen indessen uneinheitliche Impulse. Während chinesische Wirtschaftsdaten positiv überraschten, enttäuschten europäische Konjunkturindikatoren. Übergeordnet lastete unverändert der Irakkonflikt auf der Stimmung.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 16.937 Punkte, nachdem er am Freitag bei 16.978 Punkten noch ein neues Allzeithoch markiert hatte. Der S&P-500 schloss kaum verändert bei 1.963 Punkten - einen Punkt unter seinem Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite schloss ebenfalls kaum verändert. Das Umsatzvolumen war mit 0,57 Milliarden Aktien eher mäßig, wobei der hohe Umsatz von 1,71 Milliarden Aktien am Freitag vor allem dem Verfallstermin geschuldet war. Auf 1.529 Kursgewinner kamen 1.576 -verlierer. Unverändert schlossen 132 Titel.

   Auf Unternehmensseite drehte sich das Übernahmekarussell auch am Montag weiter. Oracle kauft für 5,3 Milliarden Dollar Micros Systems, einen Softwareanbieter für Hotels und Restaurants. Dies ist der größte Zukauf seit 2010, als Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar geschluckt wurde. Für die Oracle-Titel ging es 0,7 Prozent nach oben, die Papiere von Micros Systems stiegen etwas deutlicher um 3,4 Prozent.

   Auch die US-Strombranche konsolidiert sich. Der Strom- und Gasanbieter Wisconsin Energy übernimmt den Wettbewerber Integrys EnergyTEG für 9,1 Milliarden Dollar in bar und Aktien. Die Titel des Käufers gaben um 3,5 Prozent nach, für die Papiere von Integrys Energy ging es dagegen steil um 12,1 Prozent aufwärts.

   Am Anleihemarkt zeigten sich die Kurse kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stand im späten Handel bei 2,62 Prozent. Es sei sehr ruhig gewesen, berichteten Händler. Die Anleger hätten auf die Auktionen neuer Anleihen in den kommenden Tagen gewartet. Das US-Finanzministerium wird in dieser Woche Schuldtitel im Gesamtvolumen von 107 Milliarden Dollar verkaufen.

   Der Ölpreis gab leicht nach, nachdem US-Außenminister John Kerry nach Bagdad gekommen war, um mit dem irakischen Ministerpräsidenten al-Maliki und anderen führenden Politikern über die Krise zu sprechen. Zum Settlement in New York notierte die europäische Referenzsorte Brent mit 114,12 Dollar um 0,6 Prozent bzw 0,69 Dollar niedriger als am Freitag. Die US-Sorte WTI ermäßigte sich um 0,6 Prozent bzw 0,66 Dollar auf 106,17 Dollar. Die Angst vor einem Ausfall irakischer Öllieferungen, die in den zurückliegenden Tagen die Preise nach oben getrieben hatte, ist nach Meinung von Analysten eingepreist.

   Dass es tatsächlich zu Unterbrechungen von Förderung und Exporten kommt, hält Harry Tchilinguirian of BNP Paribas für unwahrscheinlich. Die bewaffneten Auseinandersetzungen spielten sich noch immer weit entfernt von den wichtigen Ölfeldern im Süden des Landes ab. Unter den gegebenen Umständen dürfte der Ölpreis weder stark steigen noch stark fallen, so der BNP-Experte. Er fürchte weniger eine Unterbrechung der Ölförderung als vielmehr den Rückzug ausländischer Ölkonzerne aus dem Irak, falls die Unsicherheit fortdauern sollte. Denn in diesem Fall würde das Wachstum der irakischen Ölförderung gebremst.

   Nach einem zwischenzeitlichen kleinen Tief legte der Preis für die Feinunze Gold wieder zu. Er stieg um 0,1 Prozent bzw 1,80 Dollar auf 1.318,40 Dollar. Das gelbe Edelmetall profitierte nach wie vor von den "taubenhaften" Aussagen der US-Notenbank vom vergangenen Mittwoch und der Krise im Irak.

   Wenig Bewegung gab es am Devisenmarkt. Der Euro kostete im späten US-Geschäft etwa 1,3600 Dollar. Der Yen legte gegenüber dem Dollar wieder zu. Die US-Währung fiel auf 101,90 Yen nach Wechselkursen über 102 Yen zum Wochenschluss.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.937,13 -0,06 -9,95 S&P-500 1.962,60 -0,01 -0,27 Nasdaq-Comp. 4.368,68 0,01 0,64 Nasdaq-100 3.805,31 0,07 2,68

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 26/32 flat 0,464% flat 7/8% 3-year 99 26/32 flat 0,942% flat 1 5/8% 5-year 99 1/32 flat 1,702% flat 2 1/4% 7-year 98 19/32 flat 2,217% flat 2 3/4% 10-year 98 30/32 up 1/32 2,620% -0,5BP 3 3/4% 30-year 98 22/32 up 4/32 3,446% -0,6BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.12 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3604 -0,05% 1,3611 1,3584 EUR/JPY 138,63 -0,10% 138,78 138,77 EUR/CHF 1,2163 -0,10% 1,2175 1,2175 USD/JPY 101,90 -0,05% 101,96 102,17 GBP/USD 1,7026 -0,13% 1,7048 1,7007 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 23, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)

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