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03.11.2014 22:47:34

MÄRKTE USA/Rekordjagd an Wall Street endet mit Stagnation

   Von Florian Faust

   Die Rekordjagd vom Wochenschluss ist an der Wall Street am Montag in die nächste Runde gegangen. Allerdings ging den US-Indizes zwischenzeitlich die Puste aus, zudem war die Dynamik der Aufwärtsbewegung während der gesamten Sitzung nicht mit jener vom vergangenen Freitag zu vergleichen, als die japanische Notenbank mit der Ankündigung quantitativer Lockerungen die Aktienmärkte rund um den Globus nach oben getrieben hatte. Etwas schwächere Einkaufsmanagerindizes aus China und Europa bremsten den Aufwärtsdrang. Etwas Unterstützung bekam der Aktienmarkt vom deutlich über der Markterwartung ausgefallenen ISM-Index des Verarbeitenden US-Gewerbes. Die Industrie hat im Oktober einen kräftigen Schub erhalten, vor allem der Auftragseingang überraschte positiv. Dass der Markt nicht wirklich ansprang, lag womöglich an den zeitgleich veröffentlichten Bauausgaben. Denn diese waren im September wider Erwarten gesunken, obwohl Ökonomen einen Anstieg prognostiziert hatten.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 17.366 Punkte, nachdem der Leitindex bis auf das neue Rekordhoch von 17.411 Zählern geklettert war. Der S&P-500 notierte unverändert - die neue Bestmarke stand bei 2.024 Zählern. Der Nasdaq-Composite gewann 0,2 Prozent. Umgesetzt wurden 0,80 (Freitag: 1,04) Milliarden Aktien. Den 1.556 (2.449) Kursgewinnern standen 1.621 (744) -verlierer gegenüber, während 89 (81) Titel unverändert schlossen. Wie sehr der Markt von den Liquiditätsdrogen der Notenbanken abhängig ist, hatte die Rally am vergangenen Freitag gezeigt. "Wir hängen wirklich sehr von quantitativen Lockerungen ab. Es gilt als ausgemachte Sache, dass dies einer der Gründe für die jüngsten Aufschläge ist", sagte Marktstratege Kent Engelke von Capitol Securities Management. Vermögensverwalter Paul Zemsky von Voya Investment Management sah mit Blick auf die schwächere Kursentwicklung in Europa aber auch handfeste Argumente für den US-Markt: "Es gibt Dinge, die in den USA derzeit besser laufen als im Rest der Welt. Das Wachstum entwickelt sich besser und die US-Berichtsperiode deutet auf ein grandioses Quartal hin."

   Am Devisenmarkt gab denn auch der US-Dollar weiterhin den Ton an. Der Euro fiel unter die Marke von 1,25 Dollar und markierte bei 1,2439 Dollar ein neues Jahrestief. Im späten US-Handel erholte sich die Gemeinschaftswährung auf 1,2492 Dollar. Auch zu anderen Währungen blieb der Greenback fest. Zum Yen kletterte er erstmals seit sieben Jahren über die Marke von 113 Yen, wobei die japanische Währung aber auch zu anderen Devisen angesichts der Yenflut aus Tokio zur Schwäche neigte. Zuletzt klettert der US-Dollar auf 113,73 Yen.

   Am Markt setzte niemand auf eine Trendwende, fast alle Experten rechneten mit weiter steigenden Dollar-Wechselkursen. Der Commerzbank zufolge halten spekulative Händler an der Chicagoer Börse mittlerweile Positionen zugunsten des US-Dollar im Umfang von fast 43 Milliarden Dollar. Das liege nur knapp unter dem historischen Höchstwert von vor zwei Wochen.

   Auch dem Gold- und Ölmarkt setzte der starke Dollar weiter zu. Zum Wochenausklang hatte der Goldpreis mit 1.162 Dollar ein neues Mehrjahrestief im Verlauf erreicht. Zuletzt notierte die Feinunze mit 1.167 Dollar nur knapp darüber. Der Ölpreis fiel dagegen weiter auf Mehrjahrestiefs. Selbst eine Preisanhebung des ölreichen Förderlandes Saudi-Arabien stützte den Preis nur temporär. Das Königreich hatte die Preise zur Lieferung im Dezember für einige Region wie Asien erhöht, für die USA aber gesenkt. Im Handel wurde dies als Zeichen eines Preiskrieges mit US-Öl verstanden. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,2 Prozent auf 78,78 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2012. Rohöl der europäischen Referenzsorte Brent verlor 1,3 Prozent auf 84,78 Dollar.

   Nach den deutlichen Abgaben am Freitag gaben die US-Staatsanleihen weiter nach und bewegten sich in Richtung eines Einmonatstiefs. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um einen Basispunkt 2,35 Prozent. Rentenhändler erklärten die fallenden Notierungen mit dem positiven ISM-Index.

   Unter den Einzelwerten standen Apple mit einem abermaligen Allzeithoch im Fokus. Der Technologiekonzern plant die Emission von Anleihen, was dem Kurs ein Plus von 1,3 Prozent bescherte. Die französische Werbeagentur Publicis übernimmt den US-Konzern Sapient für 3,7 Milliarden US-Dollar. Die Aktie schoss daraufhin um 42 Prozent nach oben.

   Argentinien untersagte laut Medienberichten Procter & Gamble wegen Steuervergehen die Geschäftstätigkeit, die Aktie des Konsumgüterherstellers drehte spät ins Plus und legte am Ende 0,1 Prozent zu. Laboratory Corp. of America Holdings brachen um 7,3 Prozent ein. Der Gesundheitsdiagnosesystemanbieter übernimmt Covance für 5,9 Milliarden Dollar, Covance zogen um 25,9 Prozent an. Nach schwachen Absatzzahlen von Ford und General Motors gaben die beiden Automobiltitel jeweils 0,7 Prozent ab.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.366,24 -0,14 -24,28 S&P-500 2.017,81 -0,01 -0,24 Nasdaq-Comp. 4.638,91 0,18 8,17 Nasdaq-100 4.169,28 0,27 11,07

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 23/32 - 1/32 0,517% +2,0 BP 7/8% 3-jähr. 99 25/32 - 2/32 0,945% +2,4 BP 1 3/4% 5-jähr. 99 11/32 - 3/32 1,634% +2,0 BP 2% 7-jähr. 99 20/32 - 2/32 2,055% +1,2 BP 2 3/8% 10-jähr. 100 08/32 - 4/32 2,348% +1,3 BP 3 1/8% 30-jähr. 101 05/32 - 3/32 3,065% +0,5 BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.17 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2488 -0,03% 1,2492 1,2527 EUR/JPY 142,20 1,01% 140,78 140,40 EUR/CHF 1,2055 -0,01% 1,2056 1,2056 USD/JPY 113,86 1,05% 112,68 112,11 GBP/USD 1,5974 -0,03% 1,5978 1,5996 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 03, 2014 16:16 ET (21:16 GMT)

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