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09.02.2017 22:42:44

MÄRKTE USA/Rekorde an der Wall Street - "Trump-Rally" kehrt zurück

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street sind am Donnerstag die Rekorde gepurzelt. Die drei wichtigsten Leitindizes haben neue Allzeithochs erklommen. Eine vage Andeutung von US-Präsident Donald Trump reichte aus, um die "Trump-Rally" wieder in Gang zu setzen. Er werde innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen eine Ankündigung machen, die "phänomenal in Bezug auf Steuern" sein werde, sagte Trump. Unklar blieb einstweilen, wie breit die Steuerreform angelegt sein soll.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 20.172 Punkte. Das neue Allzeithoch liegt bei 20.206 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent auf 2.308 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,6 Prozent auf 5.715 Punkte. Umgesetzt wurden 844 (Mittwoch: 854) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 1.965 (1.681) Kursgewinner gezählt, denen 1.029 (1.303) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 115 (126) Titel.

   Bereits vor den Trump-Aussagen hatte Chief Investment Officer Bob Browne von Northern Trust auf die Volatilität verwiesen, die die neue US-Regierung ausgelöst habe. "Aber wir denken, dass der Faktor zugunsten Wachstum, den die Administration betont, der dominierende sein wird", so Browne.

   Aussagen von Fed-Bankern gerieten gegenüber Trump in den Hintergrund, lieferten aber auch kein Störfeuer. Charles Evans von der Chicago-Fed forderte eine langsame Rückkehr zu einem normalen Zinsniveau. Und James Bullard von der Federal Reserve in St. Louis will die Bilanz der US-Notenbank verkleinern - derzeit hält sie Papiere und Barmittel in Höhe von 4,5 Billionen Dollar.

Arbeitsmarktdaten setzen positiven Akzent Positive wöchentliche US-Arbeitsmarktdaten passen in die freundliche Stimmung, nachdem bereits der überzeugende Arbeitsmarktbericht für Januar am vergangenen Freitag von Anlegern euphorisch aufgenommen worden war. In den USA sind in der Woche erneut weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Volkswirte hatten dagegen einen leichten Anstieg vorhergesagt.

Twitter stürzen ab Unter den Einzelaktien stürzten die Titel des Kurznachrichtendienstes Twitter um 12,4 Prozent ab. Zwar ist der US-Präsident ein fleißiger Nutzer des Dienstes, doch operativ hat dieser Umstand dem Unternehmen offenbar nicht geholfen. Die Gesellschaft ist im vierten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht, während sich das Umsatzwachstum weiter verlangsamt hat. Das Unternehmen buchte den Großteil der Belastungen im Zusammenhang mit seiner Restrukturierung im Schlussquartal 2016.

   Coca-Cola hat im vierten Quartal 2016 weniger verdient und umgesetzt als vor einem Jahr. Der Nettogewinn brach um 56 Prozent ein. Auf bereinigter Basis traf der Getränkekonzern punktgenau die Prognose der Analysten. Seit geraumer Zeit fokussiert sich Coca-Cola verstärkt auf das profitablere Geschäft mit Konzentrat und trennt sich von Abfüllfirmen. Die Aktie sank um 1,9 Prozent.

   Viacom verteuerten sich um 4,3 Prozent. Zwar hatte der Medienkonzern im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang zu erleiden, doch die künftige Fokussierung auf sechs Kanalmarken statt bislang über zwei Dutzend überzeugte die Anleger. Für Kellogg ging es 4 Prozent nach oben. Der Lebensmittelkonzern hat einen gestiegenen bereinigten Gewinn ausgewiesen, gestützt von besseren Margen.

   Dunkin' Brands Group steigerten sich um 4,2 Prozent, nachdem der Betreiber von Restaurantketten im vierten Quartal in die Gewinnzone vorgeprescht war.

Gold dreht ins Minus Der Goldpreis pendelte zwischen kleinen Auf- und Abschlägen, fiel aber mit der Aktienrally dann zurück. Seit dem Dezembertief hat Gold über 9 Prozent zugelegt. Nun wurde die Feinunze um 0,8 Prozent niedriger gehandelt bei 1.232 Dollar. Im Handel ist aber zu vernehmen, dass Investoren mit großer Sorge auf das Gipfeltreffen zwischen dem japanischen Ministerpräsident Shinzo Abe und US-Präsident Donald Trump am Freitag in Washington blickten. Denn dort könnte Trump ein weiteres Kapitel seiner Abschottungspolitik aufschlagen. Diese Befürchtung könnte Gold wieder stützen, hieß es.

   An Rentenmarkt fielen die Notierungen nach einer dreitägigen Aufwärtsbewegung. Der angekündigte Steuerplan der Trump-Regierung ließ die Anleger zu riskanteren Anlagen wie Aktien greifen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 6 Basispunkte auf 2,39 Prozent.

   Am Devisenmarkt gab der Euro etwas nach und fiel auf 1,0664 Dollar nach einem Wechselkurs des Vorabends von 1,0696. Im Devisenhandel ist zu vernehmen, dass sich die politischen Risiken zu beiden Seiten des Atlantiks in etwa die Waage hielten. Auf der einen Seite die Abschottungspolitik Trumps, auf der anderen Seite die Sorgen um die Wahlen in Frankreich, die Schuldenkrise in Griechenland und der Brexit.

   Die Erdölpreise wurden noch immer von der Hoffnung auf eine steigende Kraftstoffnachfrage getrieben, nachdem die Benzinvorräte am Vortag in den USA entgegen den Erwartungen gesunken waren. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 53,00 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.172,33 0,59 117,99 2,07 S&P-500 2.307,87 0,58 13,20 3,08 Nasdaq-Comp. 5.715,18 0,58 32,73 6,17 Nasdaq-100 5.212,16 0,30 15,58 7,17

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,18 4,0 1,14 -2,1 5 Jahre 1,86 6,1 1,80 -6,1 7 Jahre 2,20 7,1 2,12 -5,2 10 Jahre 2,39 5,5 2,34 -5,1 30 Jahre 3,01 5,6 2,95 -6,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:39 Mi, 17:47 % YTD EUR/USD 1,0664 -0,10% 1,0675 1,0703 +1,4% EUR/JPY 120,7260 +0,75% 119,8225 119,62 -1,9% EUR/CHF 1,0675 +0,32% 1,0641 1,0637 -0,3% EUR/GBP 0,8529 -0,01% 0,8533 1,1708 +0,1% USD/JPY 113,21 +0,86% 112,25 111,78 -3,2% GBP/USD 1,2501 -0,08% 1,2511 1,2532 +1,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,02 52,34 +1,3% 0,68 -3,0% Brent/ICE 55,66 55,12 +1,0% 0,54 -3,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.231,82 1.241,36 -0,8% -9,54 +7,0% Silber (Spot) 17,68 17,78 -0,6% -0,10 +11,0% Platin (Spot) 1.016,50 1.016,25 +0,0% +0,25 +12,5% Kupfer-Future 2,66 2,67 -0,3% -0,01 +6,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   February 09, 2017 16:11 ET (21:11 GMT)

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