06.01.2020 16:07:45
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MÄRKTE USA/Politische Spannungen belasten US-Börsen weiter
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten am Freitag aufgrund der Eskalation des US-Iran-Konflikts zeigt sich die Wall Street auch zu Wochenanfang mit Abschlägen. Auch an den Börsen in Europa herrscht Abgabedruck.
Aktuell gibt der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent nach auf 28.635 Punkte. Der S&P-500 liegt 0,7 Prozent hinten, der Nasdaq-Composite verliert ebenfalls 0,8 Prozent.
Auslöser für die Zuspitzung des Konflikts zwischen den beiden Ländern war die Tötung eines iranischen Generals durch einen US-Raketenangriff nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad in der vergangenen Woche. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt mit weiteren US-Militärschlägen gedroht, sollte der Iran seinerseits nun Vergeltungsaktionen unternehmen. Dem Irak drohte er Sanktionen für den Fall an, dass die dortige Regierung die US-Truppen des Landes verweist.
Der Iran hat unterdessen angekündigt, sich künftig nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten. Dies sei die "fünfte und letzte Phase" des Rückzugs aus dem Atomabkommen, teilte die iranische Regierung am Sonntag mit.
Die Situation im Nahen Osten dürfte sich "kurzfristig nicht erheblich verbessern", so Robert Horrocks, Chef-Investment-Analyst bei Matthews Asia mit Sitz in San Francisco. Der Analyst zeigt sich besorgt, dass ein fortgesetzter Anstieg der Ölpreise wegen des Konflikts die US-Verbraucher veranlassen könnte, ihre Ausgaben zu senken. "Dies könnte ausreichen, um die USA in eine leichte Rezession zu drücken", so Horrocks.
Gold als "sicherer Hafen" gesucht - Ölpreise steigen leicht
Die Ölpreise steigen weiter, allerdings nicht mehr so kräftig wie am Freitag. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 1,2 Prozent auf 63,83 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verteuert sich um 1,4 Prozent auf 69,57 Dollar und liegt damit wieder leicht unter die Marke von 70 Dollar. Zuvor hatte Brent in der Spitze bei 70,74 Dollar notiert.
Als vermeintlich sichere Anlage ist Gold weiterhin gefragt. Der Goldpreis stieg zwischenzeitlich auf über 1.580 Dollar je Feinunze, den höchsten Stand seit April 2013. Zuletzt war das Edelmetall für 1.575 Dollar je Unze zu haben.
Der Anleihemarkt hat sich indessen stabilisiert. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt bei leicht steigenden Notierungen um 0,5 Basispunkte auf 1,78 Prozent.
Am Devisenmarkt profitieren Fluchtwährungen von der angespannten Situation. So ist der Dollar im Tief unter die Marke von 108 Yen gefallen nach Wechselkursen über 108,84 Yen im Hoch der Vorwoche. Dies war der niedrigste Stand seit Ende Oktober. Aktuell notiert der Dollar mit 108,08 Yen wieder knapp über dieser viel beachteten Markte.
Konjunkturseitig hat sich die Lage bei den US-Dienstleistern im Dezember leicht aufgehellt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 52,8 von 51,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 52,2 vorhergesagt, der auch dem vorläufigen Wert für Dezember von 52,2 entsprach.
Xerox sichert sich Finanzierung für HP-Übernahme
Aktien der Energiebranche profitieren zu Wochenanfang erneut etwas von den gestiegenen Ölpreisen. Für Exxon Mobil geht es um 0,6 Prozent nach oben, Chevron verbessern sich um 0,3 Prozent.
Die Aktien von Fluggesellschaften werden indessen von den hohen Ölpreisen belastet. American Airlines verbilligen sich um 1,3 und Delta um 1,2 Prozent.
Xerox ist es weiter ernst mit der geplanten Übernahme des PC- und Druckerherstellers HP. Das Unternehmen hat sich nach Angaben informierter Personen die Finanzierung für das Vorhaben gesichert. Xerox bietet 33 Milliarden US-Dollar, HP lehnt die Offerte jedoch als zu gering ab. Den Informanten zufolge sind Citigroup, Mizuho Financial Group und Bank of America bereit, Xerox bis zu 24 Milliarden Dollar zu leihen. Xerox hatte HP die Offerte in bar und Aktien am 5. November unterbreitet. Seither ist der Marktwert von HP auf nahezu 30 Milliarden Dollar gestiegen und damit auf fast das Vierfache des Werts von Xerox. Die Xerox-Aktie gibt 1,1 Prozent nach, HP verbessern sich hingegen leicht um 0,2 Prozent.
Boeing verlieren 0,9 Prozent. Der Flugzeughersteller erwägt laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen, mehr Schulden aufzunehmen, um die Finanzsituation zu verbessern, die durch das weltweite Flugverbot der 737 MAX-Maschinen gelitten hat. Zwar ist der Flugzeughersteller liquide genug. Laut Finanzbericht standen Boeing Ende September etwa 20 Milliarden US-Dollar an Liquidität zur Verfügung. Aber die Kosten im Zusammenhang mit dem weltweiten Flugverbot der 737-MAX-Maschinen nach zwei Flugzeugabstürzen mit Todesfolge steigen.
Ford geben 1,2 Prozent nach. Der US-Autohersteller hat im vierten Quartal im Jahresvergleich 1,3 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Zwar hat Ford bei den in den USA beliebten Pickup-Trucks deutlich zulegen können, was aber durch einen fallenden Absatz bei SUV-Modellen und Pkw mehr als wettgemacht wurde.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 28.634,88 -0,81 -233,92 0,34
S&P-500 3.234,85 -0,71 -23,00 0,13
Nasdaq-Comp. 9.020,77 -0,79 -71,42 0,54
Nasdaq-100 8.793,90 -0,88 -78,32 0,70
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,52 -0,4 1,53 32,2
5 Jahre 1,58 -0,8 1,59 -34,1
7 Jahre 1,71 0,0 1,71 -54,2
10 Jahre 1,78 -0,5 1,79 -66,2
30 Jahre 2,24 -0,1 2,24 -82,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1199 +0,34% 1,1164 1,1170 -0,2%
EUR/JPY 121,04 +0,59% 120,65 120,59 -0,7%
EUR/CHF 1,0856 +0,16% 1,0840 1,0846 0%
EUR/GBP 0,8521 -0,15% 0,8533 0,8538 +0,7%
USD/JPY 108,08 +0,25% 108,07 107,95 -0,6%
GBP/USD 1,3143 +0,54% 1,3082 1,3084 -0,8%
USD/CNH (Offshore) 6,9722 +0,05% 6,9751 6,9643 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.498,76 +2,10% 7.510,26 7.315,51 +4,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,83 63,05 +1,2% 0,78 +4,5%
Brent/ICE 69,57 68,60 +1,4% 0,97 +5,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.574,66 1.552,39 +1,4% +22,27 +3,8%
Silber (Spot) 18,37 18,06 +1,7% +0,31 +2,9%
Platin (Spot) 985,15 984,60 +0,1% +0,55 +2,1%
Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/raz
(END) Dow Jones Newswires
January 06, 2020 10:07 ET (15:07 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alaska Air Group Inc. | 73,10 | -0,95% |
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American Airlines Inc | 15,10 | -1,46% |
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Boeing Co. | 177,84 | -0,15% |
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Chevron Corp. | 150,20 | -0,37% |
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Delta Air Lines Inc. | 62,07 | -0,37% |
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ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 105,36 | -0,36% |
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HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 33,04 | -0,36% |
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Xerox | 7,65 | -0,91% |
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