18.02.2014 22:50:31

MÄRKTE USA/Pharma-Übernahme einziger Lichtblick an der Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   Eine Übernahme in der Pharmabranche war am Dienstag das einzige Glanzlicht an der Wall Street. Der Generikahersteller Actavis aus Irland schluckt den US-Wettbewerber Forest Laboratories für 25 Milliarden Dollar. Daraufhin schoss der Kurs der Forest-Aktie um 27,5 Prozent nach oben. Für die Actavis-Aktie ging es um 5 Prozent aufwärts.

   Als einziges wichtiges US-Konjunkturdatum wurde der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht, der die Wirtschaftstätigkeit im Raum New York misst. Der Index sank im Februar überraschend deutlich auf einen Stand von 4,48, während Volkswirte den Index bei plus 8,00 erwartet hatten, nachdem er im Januar noch einen Stand von 12,51 erreicht hatte. Der Index reihte sich damit in die Liste zuletzt enttäuschender Konjunkturindikatoren ein.

   "Wir brauchen mehr Klarheit hinsichtlich der Konjunkturentwicklung ohne den Faktor Wetter", so Analyst Paul Zemsky von ING U.S. Investment Management. Die Ergebnisse der Unternehmen seien besser als erwartet ausgefallen und hätten gezeigt, dass diese auch bei einem nur geringen Wirtschaftswachstum deutliche Ergebnisverbesserungen erzielen können, so der Teilnehmer weiter. Nun warteten die Investoren auf Hinweise, dass diese moderate Erholung weiterhin intakt ist.

   Am ersten Handelstag nach dem langen Feiertagswochenende in den USA verlor der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 16.130 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,1 Prozent auf 1.841 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent auf 4.273 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Mitte Juli 2000. Es wurden dabei 0,72 (Freitag: 0,62) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf die 2.051 (2.078) Kursgewinner kamen 1.050 (1.032) verlierer, unverändert schlossen 109 (104) Titel. Leicht stützend wirkten sich die Entscheidungen der japanischen Notenbank aus. Die Bank of Japan hat zwei spezielle Kreditprogramme um ein Jahr verlängert um die Kreditvergabe der Banken anzukurbeln.

   Für das leichte Minus des Dow-Jones-Index war vor allem die Aktie von Coca-Cola verantwortlich, die mit einem Abschlag von 3,8 Prozent mit Abstand größter Verlierer war. Das Unternehmen hat auch im vierten Quartal unter dem schrumpfenden Geschäft mit alkoholfreien Getränken gelitten und 10 Prozent weniger verdient als im noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf der Ergebnisseite schnitt Coca-Cola zwar besser ab als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Markterwartungen.

   Der Euro kletterte bis knapp an sein Jahreshoch bei 1,3775 Dollar heran. Mit 1,3770 Dollar verfehlte er dieses nur knapp. Unterstützt wurde er vom schwachen Empire State Manufacturing Index. Bei einem Überwinden des Jahreshochs wäre aus technischer Sicht ein Anlauf Richtung 1,39 Dollar möglich, hieß es von einem Devisen-Händler. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3758 Dollar.

   Die Feinunze Gold gab zum Settlement um 0,4 Prozent auf 1.324 Dollar nach. Nach Aussage von Teilnehmern prägten hier Gewinnmitnahmen das Bild, nach Kursen um 1.334 Dollar im Tageshoch. Leicht gestützt hat dagegen der überraschend schwache Empire State Manufacturing Index. Mit den steigenden Sorgen um die US-Konjunktur waren bei den Anlegern wieder "sichere Häfen" gesucht.

   Davon profitierten auch die Notierungen am US-Anleihemarkt. Langsam verstärken sich die Sorgen, dass der strenge Winter stärkere Auswirkungen auf die konjunkturelle Erholung in den USA haben könnte, hieß es von einem Teilnehmer. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um drei Basispunkte auf 2,71 Prozent.

   Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI kletterte zum Settlement an der Rohstoffbörse Nymex um 2,1 Prozent auf 102,43 Dollar nach oben. Hier wurde auf einen neuen Wintereinbruch im Nordosten der USA verwiesen, der einen anhaltend hohen Bedarf nach Heizöl bedeuten dürfte.

   Die Aktien von BlackBerry legten um 5,3 Prozent zu, nachdem sie von FBR auf "Market Perform" von "Underperform" hochgestuft worden waren. Die Analysten halten das Verlustpotenzial der Aktie für begrenzt. Das "verjüngte" Management konzentriere sich darauf, auf direktem Wege in die Gewinnzone zurückzukehren, sagt FBR und verweist auch auf den Strategiewechsel weg von dem hart umkämpften Geschäft mit Smartphones für die private Nutzung hin zu aussichtsreicheren Geschäftsfeldern wie Mobile Device Management (Mobilgeräteverwaltung).

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.130,40 -0,15 -23,99 S&P-500 1.840,76 0,12 2,13 Nasdaq-Comp. 4.272,78 0,68 28,76 Nasdaq-100 3.679,43 0,42 15,55

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.30 Uhr Mo, 17.48 Uhr EUR/USD 1,3758 0,34% 1,3712 1,3707 EUR/JPY 140,8063 0,20% 140,5241 139,6573 EUR/CHF 1,2218 -0,06% 1,2225 1,2219 USD/JPY 102,3540 -0,14% 102,4995 101,8950 GBP/USD 1,6681 -0,30% 1,6731 1,6713 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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   February 18, 2014 16:19 ET (21:19 GMT)

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