23.12.2015 22:47:51
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MÄRKTE USA/Ölpreisanstieg lässt Kurse an der Wall Street zulegen
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Ein kräftiger Anstieg der Ölpreise hat zur Wochenmitte die Aktienkurse an der Wall Street angetrieben. Positive Signale kamen zudem auch von den US-Konjunkturdaten, wobei vor allem die gestiegene Verbraucherstimmung der Uni Michigan überzeugte. "Die Daten lagen etwas über den Erwartungen und zeigen, dass sich die Konsumentenstimmung in den USA in einer guten Verfassung befindet", sagte Stratege Michael Arone von State Street Global Advisors. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft in den USA, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Die Umsätze seien aber am letzten vollständigen Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen sehr dünn gewesen, sagte ein Teilnehmer.
Die Ölpreise machten einen kräftigen Satz nach oben. Vor allem ein überraschender Rückgang der wöchentlichen US-Öllagerdaten sorgte für Auftrieb. Diese fielen in der Vorwoche um 5,9 Millionen Barrel, während Analysten mit einem Anstieg um 600.000 Barrel gerechnet hatten. "Die Daten reichen aus, um spekulative Anleger kurzfristig nervös zu machen", sagte Analyst John Saucer von Mobius Risk Group. Die Lagerdaten hatten zuvor in 11 der vergangenen 12 Wochen zugelegt. Der Markt werde nun genau beobachten, ob sich aus den Daten ein Trend ergebe, fügte der Teilnehmer hinzu.
Daneben rechnet die Opec mit einem Wiederanstieg der Ölpreise in den nächsten Jahren und einem Rückgang ihrer eigenen Ölförderung. Dies geht aus dem jährlichen Bericht der Erdöl-Kartells hervor. Allerdings gab es kein Signal auf eine Senkung der aktuellen Förderquote, so das die Märkte weiter mit Öl geflutet werden. Anfang Dezember hatte die Opec trotz der tiefen Ölpreise ihre Fördermenge bestätigt. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete zum US-Settlement 37,50 Dollar, ein Plus von 3,8 Prozent. Ein Fass der Sorte Brent wurde mit 37,36 Dollar bezahlt, 3,5 Prozent mehr als am Vortag. Zu Wochenbeginn hatten die Ölpreise noch neue Mehrjahrestiefs markiert.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 17.603 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,2 Prozent auf 2.064 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 5.046 Punkte. Der Umsatz ging vor den Weihnachtsfeiertagen weiter zurück auf 0,84 (Dienstag: 0,85) Milliarden Aktien. Dabei standen an der NYSE 2.725 (2.392) Kursgewinnern 461 (756) -verlierer gegenüber, 53 (86) Titel schlossen unverändert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Börsen wird an Heiligabend in den USA noch einmal gehandelt, allerdings nur verkürzt. Am Freitag, dem Weihnachtsfeiertag, bleiben die US-Märkte geschlossen. Der Handel wird am Montag wieder aufgenommen.
Bei den weiteren US-Konjunkturdaten stagnierten die Auftragseingänge im November; Ökonomen hatten hier einen Rückgang um 0,6 Prozent erwartet. Die Einkommen in den USA stiegen im November auf Monatssicht mit 0,3 Prozent etwas stärker als erwartet, während der Zuwachs bei den Ausgaben mit 0,3 Prozent exakt dem Konsens der Ökonomen entsprach.
US-Staatsanleihen und Gold waren vor dem Hintergrund der kräftigen Gewinne an der Wall Street und der guten US-Verbraucherstimmung nicht gefragt. Die Notierungen der US-Anleihen gaben nach, die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um drei Basispunkte auf 2,26 Prozent. Auch Gold fand keine Käufer, die Feinunze notierte zum US-Settlement bei 1.068 Dollar, ein Abschlag von 0,6 Prozent. Hier belastete auch der wieder etwas festere Dollar das Sentiment. Dies macht Gold für Anleger aus anderen Währungsgebieten weniger attraktiv.
Der Euro rutschte im Tagestief bis auf 1,0870 Dollar ab, konnte sich im späten US-Handel aber leicht erholen und überwand wieder die Marke von 1,09 Dollar. Die Umsätze seien im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage allerdings dünn gewesen, merkte ein Teilnehmer an. Übergeordnet werde der Dollar weiterhin von der ersten Zinserhöhung der US-Notenbank seit fast zehn Jahren in der vergangenen Woche gestützt.
Bei den Einzelwerten führten die Aktien der Energie- und Ölunternehmen mit der kräftigen Ölpreiserholung die Gewinnerlisten an. Im Dow-Jones-Index waren Chevron und Exxon Mobil mit Kursgewinnen von 3,9 bzw. 3,3 Prozent die stärksten Gewinner.
Gut aufgenommen wurden die Zahlen des Sportartikelherstellers Nike. Dieser hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres besser verdient als erwartet. Die Aktie stieg im frühen Handel zunächst auf ein Allzeithoch bei 136,39 Dollar. Anschließend legte die Aktie allerdings den Rückwärtsgang ein und verlor 2,4 Prozent. Die Nike-Aktie hat in diesem Jahr um mehr als 30 Prozent zugelegt, in den vergangenen fünf Jahren hat sich der Kurs sogar verdreifacht. Daher dürften hier Investoren Gewinne realisiert haben, hieß es von einem Beobachter.
Negative Schlagzeilen gab es von Micron Technology und Bed Bath & Beyond. Micron büßten 2,2 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern verfehlte mit seiner Umsatzentwicklung die Markterwartungen. Fallende Preise bei DRAM-Speicherchips machten dem Unternehmen zu schaffen. Bed Bath & Beyond verloren 4,6 Prozent nach einer Gewinnwarnung des Wohnungsausstatters.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.602,61 1,06 185,34 S&P-500 2.064,29 1,24 25,32 Nasdaq-Comp. 5.045,93 0,90 44,82 Nasdaq-100 4.624,59 0,77 35,33Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-year 99 25/32 dn 1/32 0,985% +0,8 Bp 1 1/4% 3-year 99 25/32 dn 1/32 1,320% +1,4 Bp 1 5/8% 5-year 99 17/32 dn 3/32 1,724% +1,8 Bp 2% 7-year 99 18/32 dn 3/32 2,066% +1,8 Bp 2 1/4% 10-year 99 28/32 dn 7/32 2,262% +2,5 Bp 3% 30-year 100 dn 22/32 2,998% +3,5 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0921 -0,17% 1,0939 1,0973 EUR/JPY 132,00 -0,25% 132,33 132,66 EUR/CHF 1,0813 -0,05% 1,0819 1,0829 USD/JPY 120,86 -0,08% 120,95 120,92 GBP/USD 1,4878 0,13% 1,4859 1,4816 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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December 23, 2015 16:17 ET (21:17 GMT)
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