10.06.2016 16:15:47
|
MÄRKTE USA/Nervosität vor Fed-Sitzung belastet Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Mit dem Näherrücken der US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche und dem "Brexit"-Referendum in Großbritannien am 23. Juni macht sich an den Aktienmärkten weltweit Nervosität breit. Auch die US-Börsen können sich dem nicht entziehen, obwohl die Verluste an der Wall Street deutlich moderater ausfallen als in Europa. Kurz nach Handelsbeginn fällt der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 17.861 Punkte. Der S&P-500 verliert 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,1 Prozent.
Nach den "taubenhaften" Worten der US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Montag glaubt zwar kaum noch jemand an eine Zinserhöhung im Juni, viele Marktteilnehmer halten es aber für durchaus möglich, dass die Fed die geldpolitischen Zügel noch in diesem Sommer strafft.
Eines der Kriterien, an denen die Notenbank ihre Politik ausrichtet, ist die Lage der Konjunktur. Yellen und andere Vertreter der Notenbank hatten zuletzt immer wieder darauf hingewiesen, dass die heimische Wirtschaft auf gutem Wege sei. Aktuell gilt für die Notenbanker - wie vor Fed-Sitzungen üblich - eine selbstauferlegte Schweigeperiode, in der sie sich nicht öffentlich äußern. Die Akteure an den Märkten müssen sich daher anhand von Wirtschaftsdaten ein eigenes Urteil bilden. Am Freitag wird als einziges Konjunkturdatum der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan veröffentlicht. Volkswirte erwarten, dass sich in der ersten Umfrage für Juni ein Indexstand von 93,5 Punkten ergeben hat. Im Mai hatte der Index bei 94,7 gelegen.
Starker Dollar drückt Rohstoffpreise An den Rohstoffmärkten geht es mit den Preisen wieder nach unten. Neben der allgemein negativen Stimmung an den Finanzmärkten machen Marktteilnehmer den festen US-Dollar für den Preisrückgang verantwortlich. Er verteuert Rohstoffe, die in Dollar bezahlt werden, für Käufer aus anderen Währungsräumen. Was das Öl selbst betrifft, gibt es Befürchtungen, dass sich der Abbau des Überangebots verzögern könnte. Nachdem die Ölpreise die Marke von 50 Dollar zurückerobert hatten, war die Förderung für viele US-Unternehmen wieder rentabel geworden, so dass sie keinen Anlass sahen, Förderanlagen stillzulegen. Vor diesem Hintergrund warten die Akteure gespannt auf die wöchentlichen Daten zu den in Betrieb befindlichen US-Förderanlagen, die das Unternehmen Baker Hughes am Abend veröffentlichen wird. Aktuell fällt der Preis für das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI um 1,7 Prozent auf 49,69 Dollar.
Der Dollar erholt sich unterdessen weiter von dem jüngsten Schwächeanfall, den er in Reaktion auf die Yellen-Aussagen erlitten hatte. Der Euro kostet rund 1,1290 Dollar, am Mittwoch notierte er noch klar über 1,14 Dollar.
US-Anleiherenditen auf Jahrestief Die vielen Unwägbarkeiten vor diversen Notenbanksitzungen -- in der kommenden Woche tagen neben der Fed auch die Schweizerische Nationalbank, die Bank of Japan und die Bank of England -- erhöhen das Sicherheitsbedürfnis der Anleger und treiben sie an den Anleihemarkt. Dort drücken steigende Kurse die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 4 Basispunkte auf 1,639 Prozent. Damit liegt die Zehnjahresrendite knapp unter ihrem Jahrestief, das sie auf Schlusskursbasis am 11. Februar mit 1,642 Prozent erreichte. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen markierte am Freitag schon ein neues Rekordtief bei 0,019 Prozent.
Gold profitiert ebenfalls etwas von der Risikoscheu der Anleger. Die Feinunze legt um 0,4 Prozent zu auf 1.274 Dollar.
Unter den Einzelwerten an der Börse verliert die Twitter-Aktie 2,3 Prozent, nachdem der Kurznachrichtendienst von einem Datenleck berichtet hatte. Eine Datei mit 33 Millionen Nutzernamen und Passwörtern sei an die Öffentlichkeit geraten. Tesla Motors büßen 1,5 Prozent ein. Die US-Verkehrsaufsichtsbehörde prüft Berichte über möglicherweise defekte Aufhängungen beim Model S. Ein überraschend guter Quartalsausweis verhilft der Aktie des Steuerberatungsunternehmens H&R Block zu einem Plus von 0,8 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.860,82 -0,69 -124,37 2,50 S&P-500 2.098,67 -0,79 -16,81 2,68 Nasdaq-Comp. 4.906,78 -1,05 -51,84 -2,01 Nasdaq-100 4.471,04 -0,92 -41,65 -2,66DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:15 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1293 -0,09% 1,1303 1,1331 +4,0% EUR/JPY 120,64 -0,28% 120,98 120,67 -5,4% EUR/CHF 1,0877 -0,19% 1,0898 1,0918 0% GBP/EUR 1,2730 -0,50% 1,2794 1,2774 -6,3% USD/JPY 106,82 -0,18% 107,02 106,49 -9,0% GBP/USD 1,4375 -0,59% 1,4461 1,4475 -2,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,69 50,56 -1,7% -0,87 +20,2% Brent/ICE 51,04 51,95 -1,8% -0,91 +21,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,51 1.269,15 +0,4% +5,36 +20,2% Silber (Spot) 17,35 17,31 +0,2% +0,04 +25,5% Platin (Spot) 999,32 1.003,50 -0,4% -4,19 +12,1% Kupfer-Future 2,04 2,04 -0,2% -0,00 -5,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 10, 2016 09:45 ET (13:45 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 45 AM EDT 06-10-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!