10.02.2017 22:44:45
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MÄRKTE USA/Mit Steuerfantasie erneut auf Rekordhoch
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Schwung ist die Wall Street aus der Woche gegangen. Die wiederaufgeflammte Trump-Rally fand am Freitag ihre Fortsetzung, und die drei wichtigsten Leitindizes kletterten erneut auf Allzeithochs. Auslöser der Rekordjagd waren am Donnerstag Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat für die kommenden Wochen "phänomenale Steuerpläne" in Aussicht gestellt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte später, der Plan ziele sowohl auf die Wirtschaft als auch auf individuelle Steuerzahler.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 20.269 Punkte. Das neue Allzeithoch liegt bei 20.298 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 2.316 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,3 Prozent auf 5.734 Punkte. Umgesetzt wurden 789 (Donnerstag: 844) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 2.151 (1.965) Kursgewinner gezählt, denen 857 (1.029) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 104 (115) Titel.
"Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsbewegung auch in den nächsten Tagen noch anhalten wird, denn das Thema Steuern und Fiskalreform ist nun wieder auf dem Radar des Marktes, und die Erwartungen steigen", sagte Analyst Charalambos Pissouros von IronFX.
Sonnenschein bei Trump-Abe-Treffen Für freundliche Stimmung sorgte überdies das Treffen zwischen Trump und dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Im Vorfeld war befürchtet worden, dass Trump der Exportnation Japan mit protektionistischer Abschottung drohen oder den Vorwurf der Währungsmanipulation erneuern könnte. Stattdessen dominierten freundliche Töne. Trump sprach von Handelsbeziehungen, die "frei, fair und auf Gegenseitigkeit beruhend" seien und bekannte sich auch zu dem traditionellen US-Engagement für Japans Sicherheit.
Die Konjunkturdaten des Tages rückten ´gegenüber diesen Nachrichten in den Hintergrund. Der moderate Anstieg der US-Importpreise im Januar deutete auf einen festeren Preisdruck hin. Die Verbraucherstimmung der Uni Michigan fiel unerwartet schwach aus.
Trump stützt auch Dollar Der Devisenmarkt lieferte ein Abbild des Aktienmarktes. Auch hier stieg der US-Dollar noch ein Stück weiter nach den Kommentaren Trumps zur Steuerpolitik. Geringere Steuern würden die US-Unternehmensgewinne noch weiter erhöhen und US-Aktien damit attraktiver machen. Der Euro fiel auf 1,0637 Dollar nach 1,0655 Dollar am späten Donnerstag.
Der Goldpreis hat nach Abgaben im frühen Geschäft wieder ins Plus gedreht. Die Feinunze steigt um 0,4 Prozent 1.233 Dollar. Damit setzte sich die jüngste Aufwärtsbewegung nach einer Pause am Donnerstag wieder fort. In dieser Woche ist der Goldpreis um 1,2 Prozent gestiegen.
Auch die Erdölpreise zogen deutlich an. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 53,86 Dollar pro Fass, Nordseeöl. Die Internationale Energie-Agentur hat mitgeteilt, dass das Erdölkartell Opec 90 Prozent seiner vereinbarten Förderkürzungen bereits erreicht haben. Offenbar halten auch Nicht-Mitglieder ihre Zusagen zur Förderbegrenzung ein.
Am Rentenmarkt ging es mit den steigenden Inflationsdaten gen Süden, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte im Gegenzug um 2 Basispunkte auf 2,41 Prozent. Auch die Trumpschen Steuerpläne lasteten erneut auf den Notierungen, da mit ihrer Umsetzung Anleihen in den Schatten von Aktien geraten könnten.
Disney übernimmt Euro Disney An der Börse gehörten langlebige Konsumgüter (+1,5%) und Investitionsgüter (+0,8%) zu den gesuchten Branchen. Hier hoffen die Anleger auf Maßnahmen der US-Regierung in Form von Steuersenkungen und Infrastrukturausgaben. Rohstoffe (+0,9%) profitierten von starken Außenhandelsdaten in China, Energiewerte (+0,8%) vom steigenden Ölpreis.
Schon seit sehr langer Zeit wird an der Börse darauf gesetzt, dass Walt Disney den Vergnügungspark Euro Disney vor den Toren von Paris erwirbt. Nun ist es soweit. Während Euro Disney in Paris um 67 Prozent haussierten, gaben die Papiere des US-Konzerns 0,1 Prozent nach.
NVIDIA drehten nach Gewinnen im Frühgeschäft ins Minus und gaben2,4 Prozent ab. Der Entwickler von Grafikprozessoren hatte für das vierte Quartal einen Anstieg der Einnahmen um 55 Prozent auf einen Rekordwert vermeldet. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg deutlich stärker als vorhergesagt. Teilnehmer sagten aber, die Aktie sei schon zu heißgelaufen.
Yelp brachen um 13,6 Prozent ein. Mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal konnte das Internet-Unternehmen überzeugen, doch der Umsatzausblick auf das laufende Quartal blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Mead Johnson Nutrition zogen um 5,6 Prozent an. Die britische Reckitt Benckiser will den Hersteller von Kleinkindnahrung schlucken. Die Aktien des Einzelhändlers Sear Holdings sprangen um 30 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen über das vierte Quartal und seine Umbaupläne berichtet hatte.
Der Autokonzern Ford will den Technolgiesprung zu selbsfahrenden Fahrzeugen nicht verpassen und hat eine Mehrheit an dem in der Branche tätigen Startup-Unternehmen Argo AI erworben. Ford will eine Milliarde Dollar investieren. Für die Ford-Aktie ging es 1,1 Prozent nach oben.
Die News-Corp-Aktie gewann 7,3 Prozent nach oben. Der Medienkonzern, zu dem auch diese Nachrichtenagentur gehört, übertraf beim bereinigten Gewinn etwas die Prognosen. Zudem sind die Umsätze ungeachtet des schwierigen Werbegeschäfts währungsbereinigt relativ stabil geblieben.
Die Twitter-Aktie baute die zweistelligen Verluste vom Vortag um weitere 5 Prozent aus. Auf schwache Zahlen und enttäuschenden Ausblick folgten nun insgesamt sieben Abstufungen von Analysehäusern.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.269,37 0,48 96,97 2,56 S&P-500 2.316,10 0,36 8,23 3,45 Nasdaq-Comp. 5.734,13 0,33 18,95 6,52 Nasdaq-100 5.226,69 0,28 14,53 7,46US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,19 1,2 1,18 -1,3 5 Jahre 1,88 1,5 1,87 -4,3 7 Jahre 2,21 1,5 2,20 -3,8 10 Jahre 2,41 1,5 2,39 -3,6 30 Jahre 3,01 0,0 3,01 -6,1
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:39 Do, 17.37 % YTD EUR/USD 1,0637 -0,20% 1,0659 1,0663 +1,1% EUR/JPY 120,5694 -0,51% 121,1912 120,61 -1,9% EUR/CHF 1,0665 -0,16% 1,0682 1,0672 -0,4% EUR/GBP 0,8519 -0,08% 0,8525 1,1749 -0,1% USD/JPY 113,35 -0,31% 113,69 113,12 -3,0% GBP/USD 1,2487 -0,13% 1,2503 1,2528 +1,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,80 53 +1,5% 0,80 -1,6% Brent/ICE 56,69 55,63 +1,9% 1,06 -1,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,34 1.228,46 +0,4% +4,88 +7,1% Silber (Spot) 17,94 17,65 +1,6% +0,29 +12,8% Platin (Spot) 1.010,65 1.014,25 -0,4% -3,60 +11,9% Kupfer-Future 2,77 2,65 +4,5% +0,12 +10,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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February 10, 2017 16:14 ET (21:14 GMT)
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