13.12.2013 15:39:30

MÄRKTE USA/Leichte Erholung zum Wochenausklang

   Von Thomas Rossmann

   Nach zuletzt drei Handelstagen mit Abschlägen dürfte es zum Wochenausklang an der Wall Street nach oben gehen. Doch die Zurückhaltung vor der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche dürfte weiterhin das Geschehen dominieren. "Die Märkte befinden weiterhin im latenten Risk-off-Modus", sagt Philipp Timmermann von der BHF-Bank. Ausgelöst hätten diese risikoscheue Haltung gute Konjunkltur-Daten aus den USA und ein mögliches Ende der US-Haushaltskrise. Denn die beiden an sich positiven Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes der ultralockeren Geldpolitik in den USA.

   "Aufgrund der nur wenigen Daten auf der Agenda dürfte der Handel zum Ende der Woche in recht ruhigen Bahnen verlaufen", erwarten die Analysten von Monex Capital Markets. Für den Future auf den S&P-500 geht es 0,2 Prozent nach oben, der Future auf den Nasdaq-100 klettert um 0,4 Prozent.

   Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Erzeugerpreise gingen im November um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, während Ökonomen hier mit einem unveränderten Stand gerechnet hatten. Für Ralf Umlauf, Marktstratege der Helaba, bestätigen die Zahlen das aktuelle Niedriginflationsumfeld. Die Fed könnte dies als Argument nutzen, das Tapering zu verzögern. Die Entscheidung in der nächsten Woche ist für Umlauf "keine ausgemachte Sache". Die Futures reagieren auf die Daten allerdings nicht.

   Am Devisenmarkt hat der Euro seinen Höhenflug über die Marke von 1,38 Dollar erst einmal beendet. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3747 Dollar. Insgesamt überrascht weiter die jüngste Stärke des Euro trotz der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Anziehens der geldpolitischen Zügel in den USA. Denn diese sollte eigentlich den Dollar stützen. Die Credit Agricole spricht von einer "inhärenten Euro-Stärke", nachdem sich die EZB zuletzt geldpolitisch weit weniger "locker" gezeigt habe als vom Markt erwartet.

   Die Notierungen am US-Anleihemarkt erholen sich leicht von den Abgaben des Vortages. Die Rendite der zehnjährigen Papiere verliert zwei Basispunkte auf 2,86 Prozent. Die Investoren würden sich weiter für die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche positionieren, merkt ein Teilnehmer an. Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI gibt leicht nach und liegt aktuell bei 96,74 Dollar, nach 97,50 Dollar am Vortag. Sorgen bezüglich eines weltweiten Öl-Überangebots belasten das Sentiment, so ein Teilnehmer.

   Nach den zuletzt starken Preiseinbußen am Goldmarkt kehrt zum Wochenausklang wieder etwas Ruhe ein. Am Vortag hatte die Feinunze den größten Tagesverlust seit Anfang Oktober verzeichnet. Der Goldpreis bewegt sich nun leicht über dem ermäßigten Niveau von 1.225 Dollar.

   Bei den Einzelwerten geht es für Adobe vorbörslich um sechs Prozent nach oben. Grund für den Kursanstieg ist Marktteilnehmern zufolge ein besser als erwartet ausgefallener Umsatz im vierten Quartal. Der unter den Prognosen von Experten ausgefallene Ausblick für das laufende Geschäftsjahr belastet dagegen nicht.

   Das Industriekonglomerat United Technologies hat einen enttäuschenden Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Der Hersteller von Aufzügen und Flugzeugturbinen wird beim Gewinn nur noch im besten Fall die Markterwartungen erreichen, beim Umsatz liegt das Unternehmen schon jetzt unter den Prognosen. Als Grund verwies der Konzern auf das insgesamt eher schwierige konjunkturelle Umfeld. Die Aktie verliert vor der Startglocke 1,0 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt '+/- % Fr. 8.44 Uhr Do, 17.23 Uhr EUR/USD 1,3747 -0,04% 1,3753 1,3747 EUR/JPY 141,8605 -0,37% 142,3860 141,8087 EUR/CHF 1,2221 -0,08% 1,2231 1,2232 USD/JPY 103,1725 -0,38% 103,5665 103,1280 GBP/USD 1,6295 -0,28% 1,6342 1,6330 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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