25.06.2014 22:43:31
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MÄRKTE USA/Kursgewinne trotz schwacher Daten
Die Wall Street hat am Mittwoch einmal mehr gezeigt, wie robust sie gegenwärtig ist. Denn schlechte Nachrichten in Serie konnten nicht verhindern, dass es weiter aufwärts ging. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Monate fort. Zudem stand nach dem schwachen Vortag eine Erholung an. Und schließlich machten schwache US-Konjunkturdaten wohl auch ein wenig Hoffnung auf eine anhaltend stimulierende Geldpolitik der Fed.
Die neuen Daten enttäuschten. Im Mai gingen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter unerwartet stark zurück, und die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal wesentlich stärker eingebrochen als zunächst angenommen. Dave Rovelli von Canaccord Genuity warnte, man könne für die mauen Daten nicht nur das schlechte Wetter verantwortlich machen.
Dazu kamen noch die weltpolitischen Spannungsherde in der Ukraine und vor allem im Irak. Am Markt wurde debattiert, ob Amerika dem Irak-Krieg nach lange tatenlos zusehen kann und wird. In Europa drückte der Konflikt auf die Aktienkurse.
Doch all dies schien die Börsianer nicht anzufechten. Sie entschieden sich fürs Kaufen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 16.868 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,5 Prozent auf 1.960 Punkte. Der Nasdaq-Composite rückte um 0,7 Prozent vor auf 4.380 Punkte. Auf 2.158 (1.155) Kursgewinner kamen 965 (1.987) -verlierer. Unverändert schlossen 115 (103) Titel. Das Umsatzvolumen blieb mit 0,65 (Dienstag: 0,65) Milliarden unverändert.
Auf die anderen Märkte schlugen die Daten stärker durch. Dies zeigte etwa der fallende Dollar. Der Euro stieg in der Spitze auf 1,3651 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen gestiegen. Im späten Geschäft ging der Euro mit 1,3626 Dollar um. Auch zum Yen wertete der Dollar ab.
Der Goldpreis, der am Vortag zeitweise mit 1.326,60 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte April gestiegen war, legte erneut zu, kämpfte aber vergeblich mit dem Widerstand bei 1.320 Euro. Allerdings hat sich der Preis in den vergangenen drei Wochen bereits um fast 100 Dollar verteuert. Im späten Geschäft mussten für die Feinunze 1.320 Dollar gezahlt werden, etwas mehr als am späten Dienstag.
Auch die Notierungen der US-Staatsanleihen bauten mit den schwachen Daten ihre Vortagesgewinne weiter aus. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Papiere um zwei Basispunkte auf 2,56 Prozent. Eine Auktion fünfjähriger Titel im Volumen von 35 Milliarden Dollar fand indes gute Nachfrage.
Angesichts des Kriegs im Irak stieg der Ölpreis in den USA leicht, obwohl die US-Lagerbestandsdaten bei Rohöl, Benzin und Destillaten steigende Mengen angezeigt hatten. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte WTI erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 106,50 Dollar. Der Preis für die Nordseesorte Brent gab dagegen um 0,4 Prozent auf 113,99 Dollar nach. Hier lastete auch, dass die USA wegen sprudelnder Ölquellen im eigenen Land das 40 Jahre alte Ölexportverbot lockern wollen. Damit entstünde Brent auf den Weltmärkten mehr Konkurrenz durch US-Rohöl.
Am Aktienmarkt litten US-Raffineriebetreiber unter dieser neuen Vorgabe. Valero Energy gaben 8,3 Prozent nach, Marathon Petroleum 6,4 Prozent. Anders die Schlumberger-Papiere, die von einem möglichen Auftrag profitierten. Sollte es klappen, würde der Ölförderspezialist Ausrüstung an die afghanische Bayat Energy verkaufen oder vermieten. Die Aktie kletterte um 6,4 Prozent.
Medienwerte stiegen mit einem Urteil des Obersten Gerichtshofs. Demzufolge hat der Online-Fernsehdienst Aereo das Recht von Fernsehsendern verletzt. Damit steht das ganze Geschäftsmodell von Aereo auf dem Prüfstand. Im Dow zogen Walt Disney um 1,5 Prozent an, die Aktie von Comcast steigerte sich um 1,1 Prozent, die CBS-Titel sprangen sogar um 6,2 Prozent nach oben.
Auch die Google-Aktie stand im Fokus. Der Suchmaschinen-Betreiber wird auf seiner Entwicklerkonferenz am Mittwoch mindestens eine kleine Set-Top-Box vorstellen, die Produkten wie Roku, Fire TV von Amazon oder Apple ähnelt. Außerdem plant Google günstige Smartphones für Schwellenländer. Die Google-Aktie legte 2,3 Prozent zu. Die Titel von Amazon.com erholten sich im Verlauf und schlossen im Plus, während Apple-Aktien wenig verändert notierten.
Vielversprechende Ergebnisse einer Medikamentenstudie beflügelten die Aktie von Bristol-Myers Squibb, die 3 Prozent vorrückte. Für die Papiere von Affiliated Managers Group ging es 1,2 Prozent nach oben. Hier sorgte die Mitteilung über die Aufnahme der Aktie in den S&P-500-Index für Käufe.
Monsanto-Titel machten 5,1 Prozent gut. Der Agrochemiegigant hat seine Gewinnprognosen nach oben genommen. Barnes & Noble, die Buchhandelskette, will sich in zwei Aktiengesellschaften aufspalten, einen Einzelhandelsbereich und das E-Book-Reader-Geschäft. Das brachte das Papier 5,3 Prozent nach oben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.867,51 0,29 49,38 S&P-500 1.959,53 0,49 9,55 Nasdaq-Comp. 4.379,76 0,68 29,40 Nasdaq-100 3.827,33 0,73 27,80DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.26 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3628 0,13% 1,3610 1,3595 EUR/JPY 138,84 0,09% 138,71 138,88 EUR/CHF 1,2170 0,04% 1,2165 1,2172 USD/JPY 101,87 -0,03% 101,90 102,14 GBP/USD 1,6979 0,02% 1,6976 1,6968 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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June 25, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)
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