Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
11.05.2016 22:53:47

MÄRKTE USA/Konsumsorgen und schwache Zahlen belasten die Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Enttäuschende Unternehmenszahlen und eine abgesagte Fusion haben zur Wochenmitte die Aktienkurse an der Wall Street belastet. Neben Walt Disney hatte auch der Kaufhausbetreiber Macy's mit den Quartalsergebnissen die Erwartungen des Marktes verfehlt. Dies verstärkte bei den Investoren die Sorgen in Bezug auf die Konsumfreudigkeit der US-Verbraucher. Mit Spannung werde jetzt auf die am Freitag anstehenden Einzelhandelsumsätze für April geschaut, hieß es. Für negative Stimmung sorgte auch die gescheiterte Fusion zwischen Staples und Office Depot, was die Aktien beider Unternehmen stark unter Druck setzte. Dagegen konnte der kräftige Anstieg der Ölpreise nach einem überraschenden Rückgang der wöchentlichen US-Lagerdaten den Aktienmarkt nicht beflügeln.

   Die deutlichen Aufschläge am Dienstag haben viele Investoren überrascht. Immerhin hatten die Indizes die höchsten Tagesgewinne seit zwei Monaten markiert. "Die Sitzung am Vortag war doch sehr optimistisch vor dem Hintergrund der zuletzt eher schwächeren Konjunkturdaten", sagte Analyst David Buik von Panmure Gordon & Co. Zudem haben die Ergebnisse der US-Unternehmen für das erste Quartal bislang eher enttäuscht. So ist das Gewinnwachstum im Auftaktquartal um 7,5 Prozent zurückgegangen. Dennoch zeigte sich Markt-Strategin Karyn Cavanaugh von Voya Investment Management zuversichtlich für den Rest des Jahres. "Die Unternehmensergebnisse dürften zwar auch im zweiten Quartal negativ ausfallen, aber nicht so schlecht wie im ersten Quartal und sollten sich dann im zweiten Halbjahr verbessern", so die Teilnehmerin.

   Die derzeitige Schaukelbörse an den Aktienmärkten könnte sich fortsetzen, hieß es zudem. Marktteilnehmer verwiesen auf das Umfeld niedrigen Wachstums und rückläufiger Unternehmensgewinne. "Wir sind gefangen in einer Spurrille. Es gibt keinen wie auch immer gearteten Magnetismus, der das Geld der Anleger in den Aktienmarkt zieht", so Chefmarktstratege Mark Luschini von Janney Montgomery Scott.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 1,2 Prozent auf 17.711 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,0 Prozent auf 2.064 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 1,0 Prozent auf 4.761 Punkte. Damit gaben die Indizes ihre Vortagesgewinne fast vollständig wieder ab. Der Umsatz stieg auf 946 (Dienstag: 854) Millionen Aktien. Es gab 1.116 (2.358) Kursgewinner und 1.953 (717) -verlierer. Mit einer unveränderten Tendenz schlossen 110 (108) Titel.

Ölpreise ziehen mit Lagerbestandsdaten an Eine deutliche Erholung von anfänglichen Verlusten zeigten die Ölpreise. Mit dem überraschenden Rückgang der wöchentlichen US-Lagerdaten legten die Preise kräftig zu. Wie die staatliche Energy Information Administration (EIA) mitteilte, fielen diese um 3,4 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Erwartet worden war hingegen eine Zunahme um 400.000 Barrel.

   Darüber hinaus gab es eine Vielzahl weiterer Nachrichten, die den Ölmarkt bewegten. Lieferausfälle aus Kanada, Libyen und Nigeria stützten die Preise zusätzlich. Auf der anderen Seite machten Berichte über eine Förderausweitung in Saudi-Arabien die Runde. Dies würde das ohnehin bestehende Überangebot noch weiter verschärfen. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 3,5 Prozent auf 46,23 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Für Brent ging es um 4,6 Prozent auf 47,60 Dollar nach oben.

   Am Devisenmarkt neigte der Dollar zur Schwäche und gab das erste Mal seit sechs Handelstagen wieder nach. Nach dem jüngsten Höhenflug im Zuge japanischer Interventionsdrohungen gegen die Yen-Stärke wurden beim Dollar Gewinne eingestrichen. Der Greenback notierte bei 108,47 Yen, nach Ständen von 109,30 Yen am Vorabend. Der Euro legte zum Dollar auf 1,1423 Dollar zu nach 1,1370 Dollar am Vortag. Aktuell ebben die Zinsspekulationen aufgrund des Fehlens frischer Daten in den USA etwas ab. Allerdings rechnen kaum noch Marktteilnehmer mit einer US-Zinserhöhung im Juni.

   Schwindende Zinserhöhungsfantasien und ein fallender Dollar machten Gold für die Anleger wieder attraktiver. Dazu kamen die deutlichen Abgaben am Aktienmarkt. Der Preis für die Feinunze kletterte zum US-Settlement um 0,9 Prozent auf 1.276 Dollar.

   Am US-Anleihemarkt sorgte eine starke Auktion zehnjähriger Anleihen für steigende Notierungen. Die Zahl der indirekten Gebote, die vor allem ausländische Investoren beinhaltet, stieg deutlich an und lag über dem Durchschnitt der vergangenen acht Auktionen gleicher Laufzeit. Das Ergebnis bestätigte die vorsichtigen Erwartungen der Investoren an die globale Konjunkturentwicklung, hieß es von einem Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 3 Basispunkte auf 1,73 Prozent.

Walt Disney enttäuscht trotz Blockbuster Belastet wurde die Stimmung von schwachen Geschäftszahlen des Medien-Konzerns Walt Disney. Umsatz und bereinigter Gewinn verfehlten im zweiten Geschäftsquartal die allerdings hohen Erwartungen. Disney kündigte überdies an, sich aus dem Geschäft mit Videospielen zurückzuziehen. Die Aktie fiel um 4 Prozent und war damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index. "Trotz der zwei Blockbuster 'Star Wars' und 'Zootopia' konnte Disney die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen", so ein Händler.

Fusions-Aus lässt Staples und Office Depot abstürzen Das endgültige Scheitern der Fusion von Staples und Office Depot schickte die Aktien der beiden Büroausstatter auf Talfahrt. Ein US-Bundesgericht schlug sich wegen kartellrechtlicher Bedenken auf die Seite der US-Wettbewerbsbehörde FTC, die sich im Dezember ebenfalls gegen den Zusammenschluss ausgesprochen und höhere Preise für die Kunden der Unternehmen befürchtet hatte. Als Reaktion auf das Gerichtsurteil brachen Staples und Office Depot ihre Fusionspläne ab. Für die Staples-Aktie ging es um 18,4 Prozent nach unten, für Office Depot gar um 40,6 Prozent.

   Die Aktie des Kaufhausbetreibers Macy's brach nach einer gesenkten Prognose des Unternehmens um 15,2 Prozent nach. "Wenn ein Unternehmen eine solche Aussage macht, dann ist es schwer zu glauben, dass sie die Einzigen sind", sagte Aktienhändler Doug Shapiro von Raymond James. Im Sog verloren die Aktien von Kohl's 6 Prozent und für Nordstrom ging es um 7 Prozent abwärts.

   Düster bewerteten Anleger auch die Quartalszahlen von Fossil, die Titel brachen um 29,2 Prozent ein. Geschäftszahlen und Ausblick des Anbieters von Uhren und anderer modischer Accessoires verfehlten die Erwartungen. Alaska Air verloren 2,5 Prozent. Die Aktien der Fluggesellschaft werden am Donnerstag nach Börsenschluss in den S&P-500 aufgenommen, wo sie SanDisk ersetzen. Sandisk fielen um 0,5 Prozent. Die Papiere des virtuellen Spieleanbieters Electronic Arts zogen dagegen um 13,7 Prozent an. Das Unternehmen hat die Marktvorhersagen geschlagen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.711,12 -1,21 -217,23 1,64 S&P-500 2.064,46 -0,96 -19,93 1,00 Nasdaq-Comp. 4.760,69 -1,02 -49,19 -4,93 Nasdaq-100 4.361,03 -0,93 -41,00 -5,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1423 +0,27% 1,1392 1,1390 +5,2% EUR/JPY 123,90 +0,08% 123,80 124,26 -2,8% EUR/CHF 1,1093 +0,04% 1,1089 1,1094 +2,0% GBP/EUR 1,2643 -0,40% 1,2694 1,2693 -6,9% USD/JPY 108,47 -0,18% 108,66 109,11 -7,6% GBP/USD 1,4443 -0,13% 1,4462 1,4458 -2,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,06 44,66 +3,1% 1,40 +13,1% Brent/ICE 47,44 45,52 +4,2% 1,92 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.277,93 1.265,92 +0,9% +12,01 +20,5% Silber (Spot) 17,41 17,12 +1,7% +0,29 +25,9% Platin (Spot) 1.067,08 1.051,50 +1,5% +15,58 +19,7% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,26% +0,01 -2,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   May 11, 2016 16:23 ET (20:23 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 23 PM EDT 05-11-16

Nachrichten zu Fossil Incmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Fossil Incmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Alaska Air Group Inc. 50,28 -0,75% Alaska Air Group Inc.
Electronic Arts Inc. 156,88 -0,25% Electronic Arts Inc.
Fossil Inc 1,32 8,89% Fossil Inc
Kohl's Corp. 14,35 0,46% Kohl's Corp.
Macy's Inc 15,08 -0,38% Macy's Inc
Nordstrom Inc. 23,15 -1,09% Nordstrom Inc.
Walt Disney Company Cert.Deposito Arg.Repr. 0.125 Shs 2 480,00 2,27% Walt Disney Company Cert.Deposito Arg.Repr. 0.125 Shs