06.01.2014 22:45:32

MÄRKTE USA/Kauflaune verfliegt - Abstufung belastet Twitter-Aktie

   Schlechte Nachrichten vom US-Dienstleistungsektor haben den Anlegern an der Wall Street am Montag die Stimmung verdorben und die anfängliche Kauflust schwinden lassen. Technologiewerte gerieten stärker unter Druck als Standardwerte, nachdem Morgan Stanley die Twitter-Aktie auf "Underweight" von "Equalweight" abgestuft hatte. Der Kurs des Kurznachrichtendiensts fiel um 3,9 Prozent.

   Der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe war im Dezember schlechter ausgefallen als erwartet. Das überraschend deutliche November-Plus bei den Auftragseingängen in der Industrie vermochte dies nicht zu kompensieren.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 16.425 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite rutschte um 0,4 Prozent ab. Das Umsatzvolumen zog auf 0,67 Milliarden Aktien an, nachdem am Freitag aufgrund der durch den Jahreswechsel verkürzten Handelswoche nur 0,54 Milliarden Aktien die Besitzer gewechselt hatten. Auf 1.450 Kursgewinner kamen 1.671 -verlierer, während 67 Titel unverändert schlossen.

   Nach dem sehr guten Aktienjahr 2013 sei ein kleiner Rücksetzer im S&P-500 "gerechtfertigt und verständlich", sagte Terry Sandven, Aktienstratege bei U.S. Bank Wealth Management. Dieser Rücksetzer dürfte den Index auf die 50-Tage-Linie zurückführen. Ausgehend vom aktuellen Niveau wäre das ein Minus von 2 bis 2,5 Prozent, ehe wieder Käufe einsetzen würden, so Sandven. Er glaubt, dass auch dieses Jahr gute Voraussetzungen für Aktienkursgewinne bietet. Die Wirtschaft nehme stärker an Fahrt auf, während die Aktienbewertungen noch nicht "extrem" seien und von der Inflation kein Störfeuer komme.

   Am Devisenmarkt erholte sich der Euro deutlich von seinem jüngsten Schwächeanfall. Im späten US-Handel kostete er rund 1,3650 Dollar. Vor allem die schwachen US-Daten drückten den Greenback. Die Credit Agricole rechnet indes in den kommenden Tagen wieder mit mehr Druck auf die Gemeinschaftswährung, warnt aber mit Blick auf die EZB-Sitzung am Donnerstag vor zu negativen Positionierungen. EZB-Präsident Mario Draghi habe zuletzt deutlich gemacht, dass er gegenwärtig keinen Handlungsbedarf sehe.

   Der Goldpreis gab etwas nach, nachdem er an den beiden ersten Handelstagen des neuen Jahres vom Neuzuschnitt zweier wichtiger Rohstoff-Indizes profitiert hatte. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.238 Dollar und damit 0,1 Prozent weniger als am Freitag.

   Eine knappe Viertelstunde nach der Veröffentlichung des ISM-Index und der Auftragseingänge stürzte der Goldpreis an der Rohstoffbörse Comex bei hohen Umsätzen sogar bis auf rund 1.215 Dollar ab, ehe der Handel für zehn Sekunden unterbrochen wurde. Laut einem Sprecher der Börse handelte es sich nicht um eine Fehleingabe. Ross Norman, CEO des Goldhändlers Sharps Pixley, vermutete Anleger, die auf sinkende Kurse gesetzt hatten, hinter dem Preiseinbruch. Diese Investoren hätten ihre Shortpositionen verteidigen wollen, sagte er. Nichtsdestotrotz sei Gold auf dem aktuelle Preisniveau ein Schnäppchen und die preisgünstigste Versicherung gegen wirtschaftliche Unwägbarkeiten.

   Der Ölpreis baute die Verluste der vergangenen Woche etwas aus. Abermals wurde die Aussicht auf ein höheres Angebot an libyschem Öl als Ursache für den Preisrückgang genannt. Ein Barrel der US-Sorte WTI ermäßigte sich um 0,6 Prozent bzw 0,53 Dollar auf 93,43 Dollar. Brentöl gab um 0,1 Prozent bzw 0,16 Dollar auf 106,73 Dollar nach.

   Die US-Treasurys erholten sich von ihren Abgaben der vergangenen beiden Monate. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fiel auf 2,96 Prozent. J.P. Morgan sieht die Notierungen in nächster Zeit aber weiter unter Druck. Die sich erholende Konjunktur wie auch die Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe dürften für steigende Renditen sorgen, vermuten die Experten.

   In die amerikanische Telekombranche kommt Bewegung. Zum einen gibt es eine - wie Händler es nannten - "Kampfansage" von AT&T. Der Konzern richtet sich dabei ausschließlich an die Kunden von T-Mobile und bietet ihnen bis zu 450 Dollar für einen Wechsel. "Das zeigt, dass künftig mit härteren Bandagen gekämpft wird", sagte ein Händler. Zum zweiten rüstet sich aber auch T-Mobile US für die Schlacht um Kunden. Denn die Tochter der Deutschen Telekom hat für rund 2,4 Milliarden Dollar von Verizon einen Block an Spektrumlizenzen zur Stärkung ihres Netzes gekauft. T-Mobile US stiegen um 3,7 Prozent, die AT&T-Aktie legte um 0,5 Prozent zu, während der Verizon-Kurs um 0,6 Prozent vorrückte.

   Die Ford-Aktie verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent. Der Automobilkonzern hat gemeinsam mit seinen Joint Ventures in China 2013 rund 936.000 Fahrzeuge verkauft - das sind 49 Prozent mehr als im Vorjahr. Ford plant bis 2015 für das Land 15 neue Typen, die Produktionskapazität soll bis dahin verdoppelt werden.

   Zu Höhenflügen und Abstürzen kam es unterdessen im Solarsektor. Goldman Sachs hatte die Aktien von SolarCity zum Kauf empfohlen und damit den Kurs um 7,3 Prozent nach oben getrieben. First Solar brachen dagegen um 9,7 Prozent ein, nachdem die Goldman-Experten die Titel gleich um zwei Stufen auf "Sell" von "Buy" zurückgestuft hatten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.425,10 -0,27 -44,89 S&P-500 1.826,76 -0,25 -4,61 Nasdaq-Comp. 4.113,68 -0,44 -18,23 Nasdaq-100 3.526,96 -0,33 -11,77

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 23/32 unchanged 0,396% flat 5/8% 3-Year 99 20/32 up 2/32 0,757% -1,6BP 1 1/2% 5-year 99 2/32 up 5/32 1,697% -3,3BP 2 3/8% 7-Year 99 31/32 up 9/32 2,380% -4,1BP 2 3/4% 10-year 98 6/32 up 10/32 2,962% -3,5BP 3 3/4% 30-year 97 13/32 up 20/32 3,898% -3,6BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 7.49 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3637 0,39% 1,3584 1,3610 EUR/JPY 142,0724 0,20% 141,7825 142,2559 EUR/CHF 1,2323 0,16% 1,2304 1,2309 USD/JPY 104,2000 -0,17% 104,3750 104,5225 GBP/USD 1,6406 0,24% 1,6367 1,6425 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   January 06, 2014 16:12 ET (21:12 GMT)

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