04.05.2018 22:11:43
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MÄRKTE USA/Kauflaune steigt im Verlauf - Apple auf Rekordhoch
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Freitag im Verlauf dynamisch nach oben gearbeitet. Hatte zunächst noch die Skepsis wegen der laufenden Gespräche zwischen den USA und China zur Beilegung des Handelsstreits belastet, rückten später die US-Arbeitsmarktdaten in den Blick. Sie wurden überwiegend positiv gesehen. Die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 2000 und der Lohndruck bleibt mit lediglich plus 0,15 Prozent sehr niedrig.
Die Lohndaten zeigen, dass die Fed nicht unter erhöhtem Handlungsdruck steht. Das minderte die Angst vor raschen Zinserhöhungen. Auch der geringer als erwartet ausgefallene Beschäftigungsaufbau machte keine Sorgen. Zum einen herrscht in den USA praktisch Vollbeschäftigung, zum zweiten wurden die Daten der beiden Vormonate nach oben revidiert. Der Fed-Präsident von San Francisco, der demnächst New Yorker Fed-Chef wird, sprach von einer "Goldilocks-Wirtschaft". Er mache sich keine Sorgen wegen einer zu rasch steigenden Inflation.
Bereits am Vortag war es zu einer beachtlichen Intraday-Erholung gekommen. Der Dow-Jones-Index hat vom Donnerstags-Tief bis zum Freitagsschluss über 700 Punkte zugelegt. Am Freitag gewann er 1,4 Prozent auf 24.263 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,3 Prozent, der Nasdaq-Composite rückte um 1,7 Prozent vor. Das Handelsvolumen sank auf 764 (Donnerstag: 854) Millionen Aktien. Dabei wurden 2.238 (1.227) Kursgewinner und 746 (1.170) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 89 (118) Titel.
Techwerte gesucht
Technolgiewerte waren die Favoriten, gezogen nicht zuletzt von Apple, für die es um 3,9 Prozent nach oben ging. Das Papier hatte im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch bei 184,25 Dollar erreicht. Gestützt wurde der Titel von Meldungen, denen zufolge Großinvestor Warren Buffett und sein Unternehmen Berkshire Hathaway im ersten Quartal 75 Millionen zusätzliche Aktien des iPhone-Konzerns gekauft haben. Die Berkshire-Aktie ihrerseits legte 2,2 Prozent zu, im Vorfeld der Hauptversammlung am Samstag.
Leitzinserwartungen sinken
An den Märkten lässt die Überzeugung nach, dass es in diesem Jahr zu insgesamt vier Zinsschritten kommen wird. Die Fed-Fund-Futures preisen vier Zinserhöhungen nunmehr nur noch mit einer 38-prozentigen Wahrscheinlichkeit ein. Unmittelbar vor der Veröffentlichung der Payrolls waren es 41 Prozent, am Donnerstag sogar noch 48 Prozent.
Mike Thompson, President von S&P Investment Advisory Service, rät den Anlegern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die gute Ertragsentwicklung der Unternehmen und die weltweit gute Wirtschaftslage. "Ich verfolge seit 15 Jahren die Berichterstattung der Unternehmen", sagte Thompson. "Und ich glaube, ich habe noch nie ein derart solides Quartal erlebt wie dieses", ergänzte er in Anspielung auf die aktuelle Bilanzsaison, die bislang überwiegend positiv überrascht hat.
Dollar zum Euro auf Jahreshoch
Der Dollar hatte schon vor Bekanntwerden der Arbeitsmarktdaten leicht zugelegt und baute seine Gewinne danach noch aus. Der Euro fiel dabei mit 1,1911 Dollar auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Im späteren Geschäft setzte der Euro dann zu einer eher lahmen Erholung an. Für die Gemeinschaftswährung wurden 1,1956 Dollar gezahlt. Am Vorabend waren es rund 1,1990 Dollar.
Am Anleihemarkt gab es nach einem volatilen Verlauf wenig Kursänderungen. Die Zehnjahresrendite verharrte bei 2,95 Prozent. Am kurzen Ende des Marktes, das erfahrungsgemäß stärker von Zinserwartungen bewegt wird, ging es mit den Kursen deutlicher nach unten.
Der Goldpreis erholte sich leicht mit dem zuletzt etwas fallenden Dollar. Ein leichter Dollar verbilligt Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten. Auch die schwindenden Zinserhöhungsängste stützten etwas, denn das zinslos gehaltene Gold wäre Verlierer steigender Zinsen. Die Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1.314 Dollar.
Die Ölpreise legten eine Rally hin. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,9 Prozent zu auf 69,72 Dollar, das war das höchste Settlement seit 2014. Brentöl legte 1,7 Prozent auf 74,85 Dollar zu. Die Akteure am Ölmarkt spekulieren weiter darauf, dass die USA das Atomabkommen mit Iran aufkündigen. Die Entscheidung darüber muss US-Präsident Trump bis zum 12. Mai fällen. Wenn das Abkommen aufgekündigt würde, dürfte weniger iranisches Öl auf den Markt kommen. Gestützt wurde der Preis auch durch die Sorgen über die Produktion in Venezuela. Auch die bearishen Daten von Baker Hughes konnten den Ölpreis nicht stoppen. Sie hatten gezeigt, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA in der laufenden Woche um 9 auf 834 gestiegen ist.
Alibaba nach Zahlen fest
Am Freitag veröffentlichte vor der Startglocke unter anderem das chinesische Internetunternehmen Alibaba Geschäftszahlen. Die Aktie lag nach einigem Auf und Ab schließlich 3,5 Prozent im Plus.
Schon am Donnerstag nach Börsenschluss hatte Weight Watchers seinen Zahlenausweis vorgelegt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn des Anbieters von Produkten zur Gewichtsreduktion lagen klar über den Schätzungen der Analysten. Zudem verzeichnete Weight Watchers am Ende des ersten Quartals die höchste Kundenzahl der Unternehmensgeschichte. Und auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 konnte überzeugen. Die Aktie legte nach Gewinnmitnahmen aber nur noch 0,2 Prozent zu.
Die Gopro-Aktien rückten um 9,9 Prozent vor. Der Sportkamera-Hersteller hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Die Analysten von Oppenheimer loben Verbesserungen bei Betriebsausgaben und Lagerbeständen und zeigen sich zuversichtlich für die weitere Entwicklung.
Auch Celgene hat ihr Zahlenwerk zum ersten Quartal präsentiert. Zwar war das Quartal davon überschattet, dass die Arzneimittelbehörde FDA im Februar ein Multiple-Sklerose-Präparat abgelehnt hat. Doch mit den Übertreffen von Umsatz- und Gewinnprognosen ging es für die Aktie um 1,7 Prozent nach oben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.262,51 1,39 332,36 -1,85
S&P-500 2.663,42 1,28 33,69 -0,38
Nasdaq-Comp. 7.209,62 1,71 121,47 4,44
Nasdaq-100 6.769,12 1,89 125,64 5,83
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,50 2,9 2,47 129,9
5 Jahre 2,78 0,2 2,78 85,8
7 Jahre 2,90 0,5 2,89 64,9
10 Jahre 2,95 -0,2 2,95 50,2
30 Jahre 3,12 -0,3 3,12 4,9
DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8:37 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1956 -0,26% 1,1972 1,1959 -0,5%
EUR/JPY 130,43 -0,35% 130,64 130,39 -3,6%
EUR/CHF 1,1965 +0,05% 1,1958 1,1945 +2,2%
EUR/GBP 0,8833 +0,03% 0,8827 1,1331 -0,6%
USD/JPY 109,09 -0,09% 109,13 109,02 -3,2%
GBP/USD 1,3535 -0,29% 1,3562 1,3551 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 9.666,99 -0,1% 9.627,49 9.432,42 -29,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,77 68,43 +2,0% 1,34 +16,2%
Brent/ICE 74,93 73,62 +1,8% 1,31 +14,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.314,34 1.312,14 +0,2% +2,20 +0,9%
Silber (Spot) 16,52 16,44 +0,5% +0,08 -2,5%
Platin (Spot) 909,75 905,50 +0,5% +4,25 -2,1%
Kupfer-Future 3,06 3,06 0% 0 -7,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2018 16:12 ET (20:12 GMT)
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