29.03.2019 16:38:45

MÄRKTE USA/Kauflaune hält an - Hoffnung auf China-Deal

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street tendiert am Freitagmittag etwas fester und nimmt damit die freundliche Stimmung vom späten Donnerstag auf. Meldungen über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stützen noch etwas. Finanzminister Steven Mnuchin spricht am Freitag von "konstruktiven" Verhandlungen. Diese werden in der kommenden Woche in Washington fortgesetzt. Positive Schlagzeilen zu diesem Dauerbrenner der Börse hatten jüngst immer wieder zu Kauflaune geführt.

Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag Ortszeit um 0,4 Prozent auf 25.832 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,3 bzw. 0,5 Prozent zu. Etwas gedeckelt wird die Aufwärtsbewegung durch die weiterhin bestehenden Bedenken hinsichtlich des konjunkturellen Abschwungs weltweit, die am Vortag auch durch ein nach unten revidiertes US-BIP untermauert wurden. "Man hat alle Zutaten, um sagen zu können, dass der globale Konjunkturzyklus vielleicht einen Schritt nach unten macht. Kurzfristig bin ich nicht allzu besorgt, aber auf lange Sicht hat man das Gefühl, dass wir mit einem leeren Tank fahren", sagt Volkswirt Peter Dixon von der Commerzbank.

Das Brexit-Drama ist noch kein echter Stimmungsdämpfer. Eine neuerliche Abstimmung über den Austritts-Deal, den die britische Premier Theresa May mit der EU ausgehandelt hat, hat wieder keine Mehrheit gefunden. Marktteilnehmer wollen weiterhin nicht an einen harten Brexit glauben, aber die Vorsicht ist erkennbar gestiegen.

Lyft-Debüt elektrisiert

Unter den Einzelwerten zeigt sich die Aktie von Wells Fargo mit einem Abschlag von 1,8 Prozent. CEO Timothy J. Sloan tritt von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurück. Zum Interims-CEO wurde der Leiter der Rechtsabteilung, Allen Parker, bestimmt. Die viertgrößte Bank der USA hat mit der Suche nach einem externen Nachfolger begonnen. In den vergangenen Wochen habe sich der Druck auf Sloan erhöht, die Probleme bei Wells Fargo in den Griff zu bekommen, hieß es aus informierten Kreisen.

Die Titel von Dowdupont verlieren 1,9 Prozent. Der US-Chemie- und Düngemittelkonzern hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt, nachdem große Überschwemmungen im mittleren Westen der USA die Verkäufe der Agrarsparte des Konzerns belastet haben.

Die Aktien von Progress Software schießen um knapp 15 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hat mit den Zahlen für das erste Quartal und dem Ausblick auf das Gesamtjahr die Erwartungen der Analysten übertroffen. Blackberry hat im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres wieder einen Gewinn erzielt. Zudem übertraf der Smartphone-Pionier, der sich auf Software und Dienstleistungen mit Fokus auf Sicherheit verlegt hat, bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen. Die Aktie steigt um 13,6 Prozent.

Im Fokus steht das viel diskutierte Börsendebüt das Fahrdienstvermittlers Lyft. Nachdem der Uber-Wettbewerber diese Woche schon einmal die Preisspanne angehoben hat, erreicht Lyft nun mit 72 US-Dollar je Aktie das obere Ende der erwarteten Erlösspanne. Der Gesamtkonzern kommt damit auf eine Bewertung auf verwässerter Basis von 24 Milliarden Dollar. Lyft stand lange im Schatten des größeren Wettbewerbers Uber, hat diesen mit ihren Börsenplänen aber nun überholt.

Am Rentenmarkt fallen die Notierungen mit den Hoffnungen auf ein Ende des Handelskonflikts mit China. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2,2 Basispunkte auf 2,41 Prozent.

Am Devisenmarkt geriet das britische Pfund mit der Abstimmung gegen den Brexit-Deal vorübergehend unter Druck. Im Tief fiel es bis auf 1,2978 Dollar, aktuell notiert Sterling bei 1,3020 Dollar nach einem Vortagesschluss bei 1,3060. Auch gegen den Euro erholt sich der Dollar im Tagesverlauf und notiert nun wieder etwas auf dem Niveau des späten Donnerstags.

Der Goldpreis erholt sich leicht von den jüngsten Verlusten. Die Feinunze steigt um 0,2 Prozent auf 1.294 Dollar. Am Vortag hatte das Edelmetall den höchsten Fall seit August verbucht. Händler bleiben dabei, dass der konjunkturelle Abschwung und die Aussicht auf Zinssenkungen Gold in die Karten spielen.

Die Ölpreise zeigen sich derweil fest. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1 Prozent auf 59,92 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 68,31 Dollar. Die jüngsten Appelle von US-Präsident Donald Trump an das Erdölkartell Opec, die Förderung hoch zu fahren, bleiben damit am Markt ungehört. Analysten sind sich zudem sicher, dass die Opec und ihre Mitstreiter wie Russland Trump ignorieren werden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.831,82 0,44 114,36 10,74

S&P-500 2.824,53 0,32 9,09 12,67

Nasdaq-Comp. 7.706,04 0,48 36,88 16,14

Nasdaq-100 7.355,21 0,47 34,74 16,20

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,27 4,4 2,23 107,2

5 Jahre 2,24 4,2 2,20 31,4

7 Jahre 2,32 2,2 2,29 6,8

10 Jahre 2,41 2,2 2,39 -3,1

30 Jahre 2,82 0,0 2,82 -24,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 18:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1226 -0,02% 1,1232 1,1226 -2,1%

EUR/JPY 124,46 +0,18% 124,26 124,20 -1,0%

EUR/CHF 1,1190 +0,18% 1,1183 1,1182 -0,6%

EUR/GBP 0,8621 +0,24% 0,8596 0,8598 -4,2%

USD/JPY 110,85 +0,18% 110,66 110,64 +1,1%

GBP/USD 1,3020 -0,27% 1,3067 1,3057 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 4.081,26 +1,82% 4.042,69 4.002,40 +9,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,92 59,30 +1,0% 0,62 +28,8%

Brent/ICE 68,31 67,82 +0,7% 0,49 +24,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.293,94 1.291,18 +0,2% +2,76 +0,9%

Silber (Spot) 15,14 15,03 +0,7% +0,11 -2,3%

Platin (Spot) 847,81 841,50 +0,7% +6,31 +6,4%

Kupfer-Future 2,94 2,87 +2,2% +0,06 +11,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 29, 2019 11:39 ET (15:39 GMT)

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Progress Software Corp. 60,50 0,00% Progress Software Corp.
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