MÄRKTE USA/Indizes an der Wall Street nehmen wieder Fahrt auf

Von Thomas Rossmann Nach den Gewinnmitnahmen zur Wochenmitte legten die Indizes an der Wall Street am Donnerstag wieder den Vorwärtsgang ein. Auslöser waren vor allem ermutigende Quartalsausweise einiger großer US-Unternehmen. Unter anderem hat der Automobil-Konzern Ford nicht nur ein starkes drittes Quartal vermeldet, sondern sich gleich noch ehrgeizigere Jahresziele gesetzt. Die Ford-Aktien reagierten mit einem Plus von 1,4 Prozent. Und auch die Titel des Mischkonzerns 3M kletterten nach soliden Quartalszahlen um 0,2 Prozent.

   Für die positive Entwicklung des Dow-Jones-Index waren nach Aussage von einem Marktteilnehmer unter anderem die Kursgewinne bei den Aktien von Goldman Sachs und Visa verantwortlich. Goldman Sachs profitieren von einer Hochstufung auf "Buy" durch die Deutsche Bank und waren mit einem Kursaufschlag von 1,4 Prozent einer der größten Gewinner im Index. Noch besser lief es für die Visa-Aktie, die um 2,0 Prozent zulegte. Das Unternehmen hatte am Vorabend die Dividende um 21 Prozent angehoben.

   Weniger gute Nachrichten kamen dagegen vom US-Arbeitsmarkt. Nachdem am Dienstag bereits der Arbeitsmarktbericht für September die Prognosen verfehlt hatte, wiesen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf eine eher schleppende Erholung hin. Deren Zahl sank in der vergangenen Woche weniger stark als erwartet. Allerdings wurde den Daten keine größere Bedeutung beigemessen. Sie seien verzerrt infolge des Streits um die Anhebung der Schuldengrenze in den USA und der daraus resultierenden Schließung von Behörden und anderen Regierungseinrichtungen, sagten Händler.

   Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,6 Prozent auf 15.509 Punkte aufwärts. Der S&P-500 verzeichnete einen Aufschlag von 0,3 Prozent auf 1.752 Punkte und nahm damit wieder Kurs auf sein Allzeithoch bei 1.759 Punkten. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 3.929 Punkte. Der Umsatz stieg auf 0,71 (Mittwoch: 0,70) Milliarden Aktien. Auf 1.784 (1.378) Kursgewinner kamen dabei 1.285 (1.676) -verlierer, unverändert schlossen 90 (103) Titel.

   Am Anleihemarkt kam es zu einer kleinen Auszeit nach den jüngsten Aufschlägen. Immerhin hatte der Markt an sechs der vergangenen sieben Handelstage zugelegt. Etwas gestützt wurde das Sentiment vom Verlauf der Auktion inflationsindexierter Titel mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Die Bid-to-cover-Ratio, eine Messgröße für die Nachfrage, lag hier auf dem höchsten Niveau seit einem Jahr. Die Rendite zehnjähriger Treasurys legte um zwei Basispunkte auf 2,51 Prozent zu.

   Der Goldpreis setzte die in der vergangenen Woche eingeleitete Erholung fort und kletterte auf den höchsten Stand seit einem Monat. Zum Settlement mussten für die Feinunze 1.350,30 Dollar gezahlt werden, ein Plus von 1,2 Prozent. Das Gold profitierte vom schwachen Dollar, aber auch von der Erwartung, dass ein Ausstieg aus dem monatlichen Anleihekaufprogramm der US-Notenbank noch mindestens bis März oder April kommenden Jahres auf sich warten lässt.

   Am Devisenmarkt knackte der Euro erstmals seit zwei Jahren wieder die Marke von 1,38 Dollar und notierte im späten US-Handel knapp über diesem Niveau. Teilnehmer verwiesen auf den enttäuschenden Markit-Einkaufsmanagerindex für die USA, der im Oktober auf 51,1 nach 52,8 im Vormonat zurückfiel. Mit schwachen Konjunkturdaten steigt die Erwartung, dass die US-Notenbank eine Reduzierung der ultralockeren Geldpolitik weiter nach hinten verschiebt, was den Greenback belastet.

   Der Ölpreis legte zum Settlement um 0,3 Prozent auf 97,11 Dollar zu. Händler sprachen von einer leichten Gegenreaktion, nachdem der Preis für das schwarze Gold am Vortag erneut auf ein Viermonatstief gefallen war. Auch der auf ein Siebenmonatshoch gestiegene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China stützte. Doch das steigende Angebot und die fallende Nachfrage belasteten übergeordnet weiter das Sentiment.

   Am Aktienmarkt standen zudem erneut Apple im Blick. Investor Carl Icahn hat seinen Anteil an Apple um mehr als ein Fünftel auf 4,73 Millionen Aktien erhöht und fordert den Technologieriesen eindringlich zu einem massiven Aktienrückkauf auf. Für die Apple-Papiere ging es um 1,3 Prozent nach oben.

   McKesson hat am Donnerstag die Übernahme des deutschen Pharmagroßhändlers Celesio angekündigt, überdies einen überzeugenden Quartalsausweis vorgelegt und seinen Ausblick erhöht. Das trieb die Aktie 4,8 Prozent nach oben. Ein leichtes Minus von 1,0 Prozent verzeichneten dagegen die Papiere von Dow Chemical, nachdem der Chemiekonzern im dritten Quartal weniger verdient hat als erwartet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.509,21 0,62 95,88 S&P-500 1.752,07 0,33 5,69 Nasdaq-Comp. 3.928,96 0,56 21,89 Nasdaq-100 3.362,37 0,49 16,32

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 up 0/32 0,307% -0.4 Bp 5/8% 3-Year 100 3/32 dn 0/32 0,588% +0.3 Bp 1 3/8% 5-year 100 12/32 dn 2/32 1,296% +1.4 Bp 2% 7-Year 100 19/32 dn 4/32 1,906% +2.2 Bp 2 1/2% 10-year 98 27/32 dn 5/32 2,518% +2.0 Bp 3 5/8% 30-year 100 8/32 dn 12/32 3,611% +2.1 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.35 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3802 -0,14% 1,3821 1,3778 EUR/JPY 134,2807 -0,28% 134,6641 134,0200 EUR/CHF 1,2314 0,05% 1,2307 1,2297 USD/JPY 97,2975 -0,14% 97,4335 97,2700 GBP/USD 1,6202 -0,13% 1,6223 1,6172 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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   October 24, 2013 16:25 ET (20:25 GMT)

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