11.10.2013 22:43:31

MÄRKTE USA/Hoffnungsrally an Wall Street läuft weiter

   Nach der Euphorie des Vortages war am Freitag an Wall Street noch ein wenig Luft nach oben. So wuchs weiter die Hoffnung, dass bei der Schuldengrenze eine Übergangslösung bevorsteht. Sie soll so weit angehoben werden, dass sie erst sechs Wochen später erreicht wird. Im Gegenzug wollen die Republikaner über eine Senkung der Staatsausgaben verhandeln. Auch am Freitag wurde hierüber in Washington gesprochen. Im Fokus stand auch der Geschäftsausweis von J.P. Morgan.

   Trotz der Vortagesrally kam es nicht zu den befürchteten Gewinnmitnahmen, vielmehr liefen die Indizes weiter nach oben. "Die Anleger wollen am Wochenende investiert bleiben, da sie auf eine Einigung vor dem Monatagsstart setzen", sagte Uri Landesman, Präsident der Hedgefonds Platinum Partners. Im frühen Geschäft kam zudem etwas Unterstützung vom Verbrauchervertrauen. Der von der Universität Michigan ermittelte Index fiel im Oktober etwas positiver als veranschlagt aus.

   Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,7 Prozent auf 15.237 Punkte nach oben. Der S&P-500 stieg 0,6 Prozent auf 1.703 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite gewann 0,8 Prozent auf 3.792 Punkte. Der Umsatz fiel auf 0,63 (Donnerstag: 0,74) Milliarden Aktien. Auf die 2.272 (2.657) Kursgewinner kamen 818 (450) -verlierer, unverändert schlossen 71 (53) Titel.

   Daneben rückte anlaufende Berichtssaison verstärkt in den Blick der Anleger. Mit der Großbank J.P. Morgan hat am Freitag ein echter Hochkaräter seinen Geschäftsbericht vorgelegt. Im operativen Geschäft schnitt die Bank im dritten Quartal besser ab als erwartet. Allerdings haben hohe Rechtskosten J.P. Morgan in die Verlustzone gedrückt. Die Aktie bewegte sich sehr wechselhaft und tendierte schließlich kaum verändert.

   Am Aktienmarkt richteten sich die Blicke außer auf J.P. Morgan auch auf den Wettbewerber Wells Fargo. Die Aktien der Bank bewegten sich ebenfalls volatil und schlossen auf dem Vortagesniveau. Der Finanzkonzern hat in der dritten Periode besser als vom Markt vorhergesagt abgeschnitten. Allerdings bemängelten Händler die Entwicklung der gefallenen Kreditmargen.

   Nach der jüngsten Talfahrt der Notierungen tendierten die US-Staatsanleihen kaum verändert, die Rendite für zehnjährige US-Titel verharrte bei 2,69 Prozent. Bei den Schatzwechseln setzten die Teilnehmer weiter auf eine zeitliche Verschiebung der Schuldengrenze. Kurz laufende Schatzwechsel profitierten von der Aussicht, dass in den nächsten Wochen das Budget gesichert sein könnte. Schatzwechsel mit Laufzeiten bis in den Dezember hinein standen dagegen unter Druck - hier herrscht weiter die Furcht, dass nach der zeitlichen Verschiebung der Schuldengrenze erneut Uneinigkeit herrschen wird.

   Der Ölpreis, der sich am Vortag der Aktienrally angeschlossen hatte, kam deutlich zurück. Das Fass Leichtöl der US-Sorte WTI fiel um ein Prozent auf 102,02 Dollar nach einem Vortagesschluss von 103,01 Dollar. Die Freilassung des zuvor entführten Ministerpräsidenten Libyens, Ali Sidan, sorgte für etwas Entspannung am sensiblen Ölmarkt. Allerdings betonten Ölhändler, wie knapp die Ölversorgung derzeit sei. Das Erdölkartell OPEC hatte am Vortag eine Senkung der Septemberförderung gemeldet. Am Freitag erhöhte die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Nachfrageprognose.

   Der Goldpreis gab deutlich nach und fiel auf ein Dreimonatstief. Die Feinunze ging bei 1.270 Dollar um nach einem Schluss bei 1.287 am Donnerstag. Nachdem Gold vom US-Haushaltsstreit nicht profitiert habe, gebe es nun erst recht keinen Grund mehr zum Kauf, hieß es im Handel. Der Dollar verlor zum Euro etwas an Boden, legte aber zum Yen weiter zu. Für ein Dollar wurden 98,52 Yen bezahlt nach 98,28 zum Donnerstagsschluss. Händler begründeten die Stärke mit der Hoffnung auf eine politische Lösung in Washington.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.237,11 0,73 111,04 S&P-500 1.703,19 0,63 10,63 Nasdaq-Comp. 3.791,87 0,83 31,13 Nasdaq-100 3.233,83 0,72 22,98

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 26/32 flat 0,346% flat 5/8% 3-Year 99 28/32 up 2/32 0,667% -2,4BP 1 3/8% 5-year 99 26/32 up 3/32 1,413% -1,3BP 2 1/8% 7-Year 99 19/32 up 3/32 2,063% -1,3BP 2 1/2% 10-year 98 14/32 up 1/32 2,682% -0,3BP 3 5/8% 30-year 98 up 3/32 3,737% -0,5BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,3551 0,09% 1,3539 1,3535 EUR/JPY 133,5346 0,23% 133,2276 132,7135 EUR/CHF 1,2352 0,21% 1,2326 1,2324 USD/JPY 98,5140 0,11% 98,4090 98,0485 GBP/USD 1,5958 -0,18% 1,5986 1,5972 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   October 11, 2013 16:12 ET (20:12 GMT)

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