03.04.2014 22:48:32

MÄRKTE USA/Guter Tag für Dow, GOOG und GOOGL

   Zweigeteilt hat sich der US-Aktienmarkt am Tag vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten gezeigt. Während die technologielastigen Nasdaq-Indizes den ganzen Tag über deutlich im Minus lagen und rund 0,8 Prozent schwächer schlossen, hielten sich Dow-Jones-Index und S&P-500-Index besser und gaben nur minimal nach. Zu Beginn des Handels hatten beide sogar neue Rekordhochs markiert.

   Für den breiten S&P-500 war es bereits das dritte in der laufenden Woche. Der Dow hatte am Mittwoch den neuen Rekord noch haarscharf verfehlt, schaffte es nun aber im Hoch auf 16.604 Punkte, 16 Zähler mehr als das alte Hoch vom 31.Dezember 2013. Am Ende des Tages stand für den Dow fast eine Punktlandung auf knapp 16.573 Zähler. Die Indizes an der Nasdaq wurden vor allem von kräftigen Verlusten bei Biotechnologieaktien nach unten gezogen. Außerdem verloren sogenannte Momentumaktien wie Facebook und Twitter deutlich.

   Umgesetzt wurden an der NYSE knapp 661 (Mittwoch: 653) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 1.263 (1.790) Kursgewinner 1.833 (1.325) -verlierer. Unverändert schlossen 119 (110) Titel.

   Nach vier Handelstagen zuvor mit Kursgewinnen dominierte eine Mischung aus Gewinnmitnahmen und Kaufzurückhaltung das Geschehen, denn der Arbeitsmarktbericht gilt als das für die US-Notenbank überragende Konjunkturbarometer zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage. Damit beeinflusst er mutmaßlich die von den Finanzmärkten mit Argusaugen verfolgte Geldpolitik in den USA. Die etwas hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Konjunkturdaten vom Tage - die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor und die US-Handelsbilanz - spielten derweil keine Rolle.

   Während die meisten Kurse an der technologielastigen Nasdaq den Weg nach unten antraten, ging es mit der Google-Aktie am Tag des Aktiensplits bergauf. Bei dem Split haben die Aktionäre für eine Google-Aktie der Klasse A jeweils eine Google-Aktie der Klasse C hinzubekommen, aus einer Google-Aktie sind in den Portfolios der Aktionäre also zwei geworden. Zu beachten ist dabei aber, dass die C-Klasse-Aktie kein Stimmrecht besitzt.

   Nachdem sich die alte Google-Aktie am Mittwoch mit 1.135 Dollar aus dem Handel verabschiedet hatte, beendete die gesplittete, mit dem neuen Börsensymbol "GOOGL" gehandelte A-Aktie am Donnerstag mit 571,50 Dollar den Tag. Für die "C-Klasse" unter dem Ticker-Kürzel "GOOG" wurden 569,74 Dollar bezahlt. Das entspricht einem Aufschlag von 0,5 Prozent. Zu Beginn des Handels hatte das Plus aber auch schon über 3 Prozent betragen.

   Dass die Aktien so gut im Markt lagen dürfte aber nicht allein dem Split geschuldet sein, der die Papiere optisch billiger und vor allem für Kleinanleger damit auch erschwinglicher und attraktiver macht. Gleich zwei Analysten hatten sich pünktlich zum Split zu Wort gemeldet und ihre Kaufempfehlungen mit splitbereinigten Kurszielen von 600 bzw. 675 Dollar untermauert.

   Deutlich abwärts um 2,4 Prozent ging es bei Amazon. Nach Ansicht der Analysten von Count Wedbush verfügt die von Amazon angebotene Settop-Box Fire TV zwar über einige "nette" Anwendungen, keine davon sei aber ein "Must-Have". Amazon habe es nicht geschafft, ein Gerät zu entwickeln, das sich deutlich von Apple TV unterscheide. Apple verloren 0,7 Prozent.

   Die Aktie des Agrarchemieunternehmens Monsanto gewann 2,3 Prozent. Einen Tag nach der Vorlage besser als erwartet ausgefallener Geschäftszahlen hatte J.P.Morgan die Aktie auf "Overweight" hoch gestuft. Analyst Jeffrey Zekauskas sieht Monsanto als potenzielles Ziel sogenannter aktivistischer Anleger.

   Einen Kurseinbruch von 13,5 Prozent erlebten die Papiere der Buchhandelskette Barnes & Noble. Grund war die Ankündigung der Holding Liberty Media, ihren Anteil an dem Buchhändler von derzeit rund 17 auf zehn Prozent herunterzufahren. Liberty Media war 2011 eingestiegen, konnte aber nicht wie gewünscht die Kontrolle erlangen.

   Für Bewegung am Devisenmarkt sorgten die Aussagen der EZB zur Geldpolitik. EZB-Präsident Mario Draghi versuchte darin erneut den Eindruck zu erwecken, dass die Zentralbank entschlossen ist, falls erforderlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählte er ausdrücklich auch einen groß angelegten Kauf von Wertpapieren. Das bescherte dem Euro einen Schwächeanfall. Er sank im europäischen Handel auf 1,3700 Dollar und konnte sich davon im US-Geschäft kaum erholen. Zuletzt kostete er 1,3718, verglichen mit 1,3775 Dollar vor den Draghi-Kommentaren.

   Am US-Anleihemarkt stiegen die Kurse nach den Verlusten der Vortage erstmals wieder, wenn auch nur leicht - die Zinsen sanken also. Händler begründeten dies mit den etwas hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Konjunkturdaten. Die Zehnjahresrendite fiel um 1,1 Basispunkte auf 2,792 Prozent.

   Während sich am Rohstoffmarkt beim Gold wenig tat - die Feinunze kostete mit 1.286 Dollar etwas weniger als am Vortag -, zogen die Ölpreise an. Das Barrel der US-Sorte WTI übersprang wieder die 100er Marke und kostete zuletzt 100,43 Dollar, verglichen mit knapp 99,50 am Mittwoch. Die Nordseesorte Brent stieg von 104,65 auf 106,25 Dollar ebenfalls deutlich.

   Händler taten sich mit Erklärungen für die Preisanstiege schwer. Vereinzelt wurde auf Spekulationen über gut ausfallende Arbeitsmarktdaten verwiesen, die ein Indiz für eine anziehende Ölnachfrage sein könnten. An anderer Stelle war von einer Gegenreaktion auf die jüngsten Preisrückgänge auf Mehrmonatstiefs die Rede.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.572,55 0,00 -0,45 S&P-500 1.888,77 -0,11 -2,13 Nasdaq-Comp. 4.237,74 -0,91 -38,72 Nasdaq-100 3.637,58 -0,78 -28,41

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 18.12 Uhr EUR/USD 1,3718 -0,33% 1,3764 1,3759 EUR/JPY 142,5473 -0,28% 142,9509 142,7809 EUR/CHF 1,2227 0,18% 1,2205 1,2207 USD/JPY 103,9200 0,05% 103,8720 103,7800 GBP/USD 1,6595 -0,32% 1,6648 1,6634

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2 Jahre 99-27/32 unv. 0,454% unv. 3/4% 3 Jahre 99-16/32 unv. 0,925% unv. 1 1/2% 5 Jahre 99-7/32 +1/32 1,789% -0,5 Bp 2 3/8% 7 Jahre 99-5/32 +1/32 2,379% -0,5 Bp 2 3/4% 10 Jahre 99-20/32 +3/32 2,792% -1,1 Bp 3 3/4% 30 Jahre 99 31/32 +13/32 3,627% -2,2 Bp === Kontakt zum Autor: steffen.gosenheimer@wsj.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   April 03, 2014 16:16 ET (20:16 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 16 PM EDT 04-03-14

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