09.07.2013 22:55:31

MÄRKTE USA/Guter Start in Berichtssaison beflügelt Wall Street

Von Thomas Rossmann Die guten US-Arbeitsmarktdaten und ein positiver Start in die Berichtssaison haben am Dienstag zu einer Fortsetzung der Aufwärtstendenz an der Wall Street geführt. Alcoa hatte am Vorabend nach der Schlussglocke den Startschuss für die US-Berichtssaison des zweiten Quartals gegeben und die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. "Die Zahlen waren gut, aber nicht großartig", sagte Analyst Peter Jankovskis von OakBrook Investments. Wichtig sei vor allem, dass das Unternehmen bei der weltweiten Aluminium-Nachfrage für 2013 einen Anstieg um 7 Prozent erwartet, so der Teilnehmer weiter. Für die Alcoa-Aktie ging es nach anfänglichen Gewinnen um 0,1 Prozent nach unten.

   Die Alcoa-Zahlen seien allerdings auch beispielhaft für den weiteren Verlauf der Berichtssaison. "Die Erwartungen an die Unternehmensergebnisse sind schon so niedrig, dass halbwegs gute Zahlen positiv aufgenommen werden", ergänzte Robbert van Batenburg, Analyst bei Newedge. Nun wartet der Markt gespannt auf die Ergebnisse von J.P.Morgan und Wells Fargo gegen Ende der Woche. Am Mittwoch wird zudem das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom 18./19. Juni veröffentlicht - ein Datum ersten Ranges, denn ungeachtet der Bilanzsaison warten die Anleger weiter auf Informationen zur künftigen Geldpolitik der Fed.

   Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,5 Prozent auf 15.300 Punkte nach oben. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 1.652 Punkte und der Nasdaq-Composite kletterte um 0,6 Prozent auf 3.504 Punkte. Umgesetzt wurden 0,69 (Montag: 0,90) Milliarden Aktien. Dabei standen den 2.265 (1.784) Kursgewinnern an der NYSE 803 (1.298) -verlierer gegenüber, 100 (88) Titel gingen unverändert aus der Sitzung.

   Am Devisenmarkt geriet der Euro unter deutlichen Abgabedruck gegenüber dem Dollar und fiel auf den tiefsten Stand seit drei Monaten. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Italiens wegen der schwachen Wachstumsaussichten um eine Stufe auf BBB gesenkt. Die Gemeinschaftswährung fiel in der Folge bis auf 1,2755 Dollar und notierte damit nur noch knapp über dem Jahrestief von 1,2744 Dollar von Anfang April. Im Anschluss kam es zu einer leichten Erholung und der Euro lag im späten US-Handel bei 1,2785 Dollar.

   "Dies ist eine Erinnerung, dass die Krise in der Eurozone bei weitem noch nicht ausgestanden ist", merkte Stratege Win Thin von Brown Brother Harriman an. Devisen-Analysten schließen einen Fall des Euro auf ein neues Jahrestief nicht aus. Schon zuvor war der Euro mit Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen unter Druck geraten. Er hatte in einem Reuters-Interview gesagt, die Zusage der EZB, die Zinsen für einen längeren Zeitraum niedrig zu halten, reiche über den Zeitraum von einem Jahr hinaus. Obwohl die EZB dieser Aussage später widersprach, blieb eine Erholung der Gemeinschaftswährung aus.

   Der Goldpreis setzte die Erholungsbewegung vom Vortag fort. Chinesische Daten zur Teuerung waren höher als erwartet ausgefallen. Davon profitierte Gold als Schutz vor Inflation. Die Feinunze notierte zum Settlement bei 1.245,90 Dollar, ein Aufschlag von 0,9 Prozent. Mit der Erholung an den vergangenen beiden Handelstagen sei der Einbruch vom Freitag um 3,1 Prozent allerdings noch nicht wieder aufgeholt, merkte ein Händler an.

   Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI kletterte auf den höchsten Stand seit 14 Monaten. Zum Settlement stand ein Aufschlag von 0,4 Prozent auf 103,53 Dollar auf der Tafel. Der Fokus sei auf die wöchentlichen Lagerbestandsdaten am Mittwoch gerichtet. Analysten rechnen mit einem Rückgang um 2,9 Millionen Barrel auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar. Auch die anhaltenden Unruhen in Ägypten stützten den Preis für das "schwarze Gold" weiter.

   Die Notierungen der US-Staatsanleihen verzeichneten eine uneinheitliche Tendenz. Während es für die kurzen Laufzeiten nach oben ging, gab der Longbond leicht nach. Die Rendite zehnjährigen Titel fiel um einen Basispunkt auf 2,63 Prozent. Stützend wirkte sich die Auktion dreijähriger Titel im Volumen von 32 Milliarden Dollar aus, wo ein deutlicher Anstieg der Nachfrage verzeichnet wurde. Der Anteil der indirekten Bieter, wozu auch ausländische Notenbanken gehören, stieg auf 35,6 Prozent und lag damit über dem Durchschnitt des vergangenen sechs Monate von 23,1 Prozent. Mit Spannung werde nun auf die Auktionen zehn- und 30-jähriger im Wochenverlauf gewartet, hieß es.

   An der Börse zog die Tesla-Aktie um 1,5 Prozent an. Das Papier des Herstellers von Elektrofahrzeugen wird in der kommenden Woche in den Nasdaq-100 aufsteigen. Oracle verlässt den Index, da das Papier künftig an der New York Stock Exchange gelistet ist. Die Oracle-Titel verloren 0,4 Prozent. Stärkster Verlierer im Dow-Jones-Index waren die Papiere von IBM, die um 1,9 Prozent zurückfielen. Goldman Sachs hat die Aktie auf "Neutral" abgestuft. Gesucht waren im Dow-Jones-Index die Aktien von Caterpillar und Cisco, die um 2,6 bzw. 2,2 Prozent zulegten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.300,34 0,50 75,65 S&P-500 1.652,32 0,72 11,86 Nasdaq-Comp. 3.504,26 0,56 19,43 Nasdaq-100 2.984,32 0,61 18,19

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 3/8% 2-year 100 1/32 flat 0,367% unchanged 1/2% 3-year 99 16/32 up 1/32 0,675% -0,5 Bp 1 3/8% 5-year 99 15/32 up 3/32 1,489% -1,8 Bp 1 7/8% 7-year 98 22/32 up 6/32 2,078% -2,9 Bp 1 3/4% 10-year 92 13/32 up 4/32 2,630% -1,3 Bp 2 7/8% 30-year 86 dn 6/32 3,650% +1,1 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.56 Uhr EUR/USD 1,2785 -0,80% 1,2888 1,2864 EUR/JPY 129,1938 -0,98% 130,4661 130,0368 EUR/CHF 1,2437 -0,02% 1,2439 1,2412 USD/JPY 101,0560 -0,18% 101,2390 101,0785 GBP/USD 1,4873 -0,63% 1,4967 1,4938 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   July 09, 2013 16:24 ET (20:24 GMT)

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