13.07.2015 22:53:46
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MÄRKTE USA/Griechenland-Einigung treibt die Wall Street an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Einigung zwischen Griechenland und den Gläubigern hat zu Wochenbeginn auch an der Wall Street für steigende Aktienkurse gesorgt. Allerdings wurde kein Freudenfeuerwerk abgebrannt. Zum einen hatten die Kurse am Freitag schon deutlicher zugelegt, zum anderen sind noch einige Klippen zu umschiffen, bis die Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket aufgenommen werden können. So muss Griechenland eine ganze Reihe von Reformen kurzfristig auf den Weg bringen und einige nationale Parlamente müssen den Vereinbarungen noch zustimmen. Zudem regt sich auch in Griechenland Widerstand gegen die getroffenen Vereinbarungen. So haben die griechischen Staatsbediensteten für Mittwoch zum Streik aufgerufen.
"Trotz der positiven Reaktion der Börse ist für mich der Deal noch nicht in trockenen Tüchern", zeigte sich Analystin Kim Forrest von Fort Pitt Capital Group skeptisch. "Kurzfristig muss Tsipras eine ganze Reihe von Dingen auf den Weg bringen und wir müssen abwarten, ob er das schafft", so die Teilnehmerin weiter. "Ich glaube nicht, dass das Risiko eines Grexit schon gebannt ist", sagte Stratege Andrew Milligan von Standard Life Investments.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 17.978 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,1 Prozent auf 2.100 Punkte aufwärts. Der Nasdaq-Composite legte um 1,5 Prozent auf 5.072 Punkte zu. Der Umsatz stieg auf 753 (Freitag: 739) Millionen Aktien. Den 2.320 (2.507) Kursgewinnern standen an der NYSE 850 (658) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 98 (86) Titel. Auch die anhaltende Erholung in China, wo der Aktienmarkt den dritten Handelstag in Folge zulegte, stützte die Stimmung der US-Investoren etwas. Die Agenda der US-Konjunkturdaten war zu Wochenbeginn dagegen leer.
Zweites wichtiges Thema waren die Atomgespräche mit dem Iran. Die Ölpreise sanken angesichts eines sich anbahnenden Abschlusses der Verhandlungen weiter. Sollten die Sanktionen gegen Iran aufgehoben werden, hat das Land bereits angekündigt, seine Ölexporte zu verdoppeln. Zudem erwartet die Opec, dass die Nachfrage in diesem Jahr deutlich unter dem gegenwärtigen Förderniveau des Kartells liegen wird. Dazu kam noch der deutliche Dollar-Anstieg, der Öl für Investoren aus anderen Währungsräumen uninteressanter macht. Für ein Fass der US-Sorte WTI ging es zum US-Settlement 1 Prozent auf 52,20 Dollar nach unten. Ein Barrel Brent kostete mit 57,85 Dollar 1,5 Prozent weniger.
Die nachgebenden Ölpreise belasteten auch den Ölsektor. Im Dow-Jones-Index blieben Chevron und Exxon mit Aufschlägen von jeweils 0,2 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück.
Der Euro konnte nur kurz von der Einigung mit Griechenland profitieren. Die Gemeinschaftswährung sprang bis knapp an die Marke von 1,12 Dollar, fiel dann aber deutlicher zurück. Im späten US-Handel ging die Devise mit 1,0999 Dollar um. Die Verhandlungen hätten "überdeutlich" die politischen Risiken der Rettung Griechenlands aufgezeigt, so Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets. "Deutschland wird zunehmend isoliert, die Eurozone wird entzweit und kommende Wahlergebnisse könnten den Bruch noch vertiefen", ergänzte der Teilnehmer. Die Eurozone komme damit nicht wirklich gestärkt aus den Verhandlungen.
Sicherheit war angesichts der Ergebnisse aus Brüssel nicht gefragt. Für den Goldpreis ging es bereits den dritten Handelstag in Folge nach unten. Zum US-Settlement kostete die Feinunze 1.155 Dollar, ein Minus von 0,2 Prozent. Aber auch der gestiegene Dollar lastete auf dem Edelmetall, da Gold dadurch für Investoren aus anderen Währungsräumen uninteressanter wird. Analysten sehen eine Unterstützung für den Goldpreis nun bei 1.150 Dollar.
Auch die US-Staatsanleihen waren als sicherer Hafen nicht länger gesucht. Hier ging es ebenfalls den dritten Handelstag in Folge mit den Notierungen abwärts. Dagegen erhöhte sich die Rendite für zehnjährige Papiere um einen Basispunkt auf 2,43 Prozent und markierte damit den höchsten Stand seit Ende Juni.
Unternehmensseitig gewinnt in dieser Woche die Berichtssaison an Fahrt, zum Beispiel mit Zahlenwerken der großen Banken J.P.Morgan, Bank of America, Wells Fargo oder Citigroup. "Der Fokus wird sich auf die Unternehmensergebnisse verschieben und es gibt kaum Hinweise darauf, dass diese enttäuschen werden", so Strategin Kate Warne von Edward Jones. "Sollten die Erwartungen übertroffen werden, dürfte dies den Markt weiter anschieben".
Zu Wochenbeginn stand eine Fusion in der US-Energiebranche im Blickpunkt. MPLX, die über ein großes Pipelinenetzwerk verfügt, will die MarkWest Energy Partners für 15,8 Milliarden US-Dollar übernehmen. MPLX bietet den Aktionären von Markwest dabei 1,09 eigene Aktien und 3,37 Dollar in bar je Anteil. Die Offerte beläuft sich damit auf 78,64 Dollar je Titel - das liegt 32 Prozent über dem Schlusskurs der MarkWest-Aktie vom Freitag von 59,75 Dollar. Für die MarkWest-Aktie ging es um 14 Prozent auf 68,09 Dollar nach oben. MPLX verloren dagegen 14,5 Prozent.
Die Apple-Aktie wurde von einem positiven Analysten-Kommentar beflügelt und legte den zweiten Handelstag in Folge zu. Cantor Fitzgerald hat für die Aktie die Kaufempfehlung bekräftigt und die Auswirkungen der aktuellen Schwäche in China als gering eingestuft. Die Apple-Aktie legte um 1,9 Prozent zu. Für die Netflix-Titel ging es um 4,0 Prozent auf 707,90 Dollar nach oben, nachdem die Aktie im Verlauf auf ein Allzeithoch geklettert war. Das Unternehmen wird am Dienstag einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 7 durchführen.
Für die Amazon-Aktie ging es um 2,7 Prozent auf 455,57 Dollar nach oben - ein neuer Rekordschlussstand. Im Handelsverlauf war die Aktie sogar auf ein neues Allzeithoch bei 457,87 Dollar geklettert. Die Marktkapitalisierung von Amazon hat sich mittlerweile auf 212 Milliarden Dollar erhöht und ist damit mehr als doppelt so hoch wie die von Boeing, Goldman Sachs oder Nike, wie aus Daten von FactSet hervorgeht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.977,68 1,22 217,27 S&P-500 2.099,60 1,11 22,98 Nasdaq-Comp. 5.071,51 1,48 73,82 Nasdaq-100 4.494,47 1,68 74,32Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 29/32 dn 1/32 0,669% +1,6 Bp 1% 3-year 99 14/32 dn 2/32 1,066% +2,1 Bp 1 5/8% 5-year 99 21/32 dn 3/32 1,699% +2,3 Bp 2 1/8% 7-year 99 29/32 dn 4/32 2,140% +2,1 Bp 2 1/8% 10-year 97 10/32 dn 4/32 2,430% +1,5 Bp 2 1/2% 30-year 96 flat 3,208% flat
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,0999 -1,01% 1,1111 1,1166 EUR/JPY 135,75 0,16% 135,53 136,97 EUR/CHF 1,0449 -0,60% 1,0512 1,0493 USD/JPY 123,43 1,18% 121,99 122,67 GBP/USD 1,5488 0,50% 1,5411 1,5500 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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July 13, 2015 16:23 ET (20:23 GMT)
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Netflix Inc. | 860,70 | 0,55% |