06.10.2014 22:43:30

MÄRKTE USA/Globale Konjunkturschwäche lässt Anleger zaudern

   Leichte Abgaben hat die Wall Street am Montag verbucht. Nach einem schwungvollen Start gingen die Gewinne bald wieder verloren. Es fehlte an frischen Impulsen, nachdem zunächst noch der exzellente Arbeitsmarktbericht vom Freitag geholfen hatte. Teilnehmer rechnen in nächster Zeit mit einem sehr volatilen Geschäft. Der sich erholenden Wirtschaft in Amerika steht die Sorge gegenüber, dass die US-Notenbank zu rasch einen strafferen Kurs fahren wird.

   Zudem beängstigt die Schwäche der Volkswirtschaften in Europa und Asien. "Alle machen sich Sorgen wegen des Gegensatzes zwischen den Volkswirtschaften und was daraus noch wird", sagte Phil Flynn von Price Futures Group. Zuversichtlich zeigte sich dagegen Ed Cowart vom Fonds Eagle Growth & Income. Die Fed werde noch lange die Zinsen unten halten. Alles andere sei "Marktlärm, um die Leute nervös zu machen und sie unterinvestiert zu halten".

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 16.992 Punkte, der S&P-500 verlor 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent. Umgesetzt wurden 0,70 (Freitag: 0,81) Milliarden Aktien. 1.555 (2.125) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.595 (1.034) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 106 (98) Titel.

   Neue Impulse von der Konjunktur gab es zwar nicht, dafür von Unternehmensseite - und zwar einen kräftigen: Die Aufspaltung von Hewlett-Packard. Der Konzern wagt einen radikalen Schritt, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen. HP bestätigte am Montag bereits zuvor durchgesickerte Pläne, das Geschäft mit PCs und Druckern in ein eigenständiges Unternehmen auszulagern. Das Geschäft mit Servern, Speichern, Netzwerken, Dienstleistungen, Software und Cloud-Angeboten wird in Zukunft als Hewlett-Packard Enterprise firmieren. Die Börse reagierte freudig, Hewlett-Packard gewannen 4,7 Prozent.

   Die Aktie von GT Advanced Technologies bracht völlig in sich zusammen. Das Unternehmen hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Bereits vor einigen Wochen wurde klar, dass Apple nicht die Saphirgläser von GT Advanced für die neuen iPhones verwenden wird. Die Aktie war weniger als ein Zehntel vom Freitagsschlusskurs wert. Sie sank unter einen Dollar, während sie am Freitag noch bei 11 Dollar stand.

   Der Unterhaltungskonzern Walt Disney will sein Europa-Geschäft mit frischem Kapital aufpäppeln, nachdem die Besucherzahlen im Disneyland Paris gesunken sind. Der US-Konzern will dazu 1 Milliarde Euro in die Betreibergesellschaft Euro Disney stecken. Die Aktie tendierte leicht im Plus.

   Bewegung in die Aktien des Fastfood-Segments brachten die Analysten von Morgan Stanley. Sie stuften McDonald's ab und Burger King hoch, was die Aktien 1,1 Prozent nach unten bzw 1 Prozent nach oben brachte. Gut bei Burger King sei unter anderem die geplante Fusion mit der kanadischen Kette Tim Hortons, während bei McDonald's der herbe Marktanteilsverlust in den USA Sorgen mache.

   Mit der Tesla-Aktie ging es weiter aufwärts, sie gewann 2,1 Prozent. In der vergangenen Woche hatte CEO Elon Musk die Spekulation um ein mögliches neues Fahrzeug-Modell "D" befeuert. Seitdem legte das Papier kräftig zu.

   Der Euro erholte sich von seinem am Freitag markierten neuen Jahrestief bei 1,25 Dollar um fast eineinhalb Cent. Damit holte er nahezu alle Verluste vom Freitag wieder auf. Die Devise ging bei 1,2646 Dollar um. Die Zeichen stehen aber klar auf einen weiteren Dollar-Anstieg, hieß es von Devisen-Analysten.

   Der Goldpreis erholte sich ebenfalls, nachdem er zum Wochenausklang mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr gerutscht war. Das Settlement unter der Marke von 1.200 Dollar je Feinunze war zudem das niedrigste seit Februar 2010. Am Montag mussten für die Feinunze 1.206 Dollar bezahlt werden, 15 Dollar mehr als am Freitag. Vor allem der fallende Dollar stützte den Goldpreis.

   Der Preis für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI legte 0,7 Prozent auf 90,34 Dollar zu. Teilnehmer sprachen von einer reinen Erholungsbewegung nach der seit langem bestehenden Schwäche. Gestützt habe überdies der schwache Dollar. Die anhaltende Überversorgung des globalen Marktes in Zusammenhang mit der Aussicht auf eine lahmende Weltkonjunktur belasteten das Sentiment weiter, hieß es.

   Eine Erholung war auch für die Notierungen am US-Anleihemarkt angesagt. Mit dem Verkauf von Aktien gewannen die Papiere an Attraktivität. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 2 Basispunkte auf 2,43 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.991,97 -0,10 -17,72 S&P-500 1.964,84 -0,16 -3,06 Nasdaq-Comp. 4.454,80 -0,47 -20,82 Nasdaq-100 4.016,27 -0,27 -11,04

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 30/32 +2/32 0,536% -3,5Bp 7/8% 3-jähr. 100 +4/32 0,997% -4,1Bp 1 5/8% 5-jähr. 100 8/32 +6/32 1,694% -4,3Bp 2% 7-jähr. 99 30/32 +7/32 2,132% -3,4Bp 2 3/8% 10-jähr. 99 18/32 +6/32 2,425% -2,2Bp 3 1/8% 30-jähr. 99 30/32 +3/32 3,128% -0,6Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.16 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,2646 0,94% 1,2528 1,2514 EUR/JPY 137,65 0,35% 137,16 137,27 EUR/CHF 1,2127 0,14% 1,2110 1,2094 USD/JPY 108,83 -0,60% 109,49 109,73 GBP/USD 1,6078 0,55% 1,5990 1,5965 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

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   October 06, 2014 16:13 ET (20:13 GMT)

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