24.06.2014 22:43:33

MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen beenden Rekordserie an Wall Street

   Trotz überzeugender Konjunkturdaten mochte an der Wall Street am Dienstag keine nachhaltige Kauflaune aufkommen. Zwar kletterte der S&P-500 im frühen Verlauf auf ein neues Rekordhoch, von dem der Index aber bald wieder abrutschte. Anleger zogen es vor, die Gewinne gleich mitzunehmen. Nicht zuletzt der andauernde Konflikt im Irak ließ die Investoren ihr Heil in "sicheren Häfen" wie Staatsanleihen und Gold suchen.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 16.818 Punkte. Der S&P-500 markierte bei 1.968 Punkten ein neues Rekordhoch, doch lag dieses gerade mal vier Punkte über dem alten Höchststand vom vergangenen Freitag. Zum Handelsschluss notierte der Index um 0,6 Prozent niedriger bei 1.950 Punkten. Der Nasdaq-Composite sank um 0,4 Prozent.

   Auf 1.155 Kursgewinner kamen 1.987 -verlierer. Unverändert schlossen 103 Titel. Das Umsatzvolumen war mit 0,65 (Montag: 0,57) Milliarden Aktien erneut recht dünn. Die unterdurchschnittlichen Umsätze verstärkten die Kursschwankungen, wie Joe Saluzzi vom Broker Themis Trading anmerkte. Von einem Ausverkauf oder einem "Risk-off"-Modus der Anleger wollten er und andere Marktteilnehmer aber nichts wissen.

   Seine Kunden seien durchaus optimistisch gestimmt, was Aktien angehe, sagte Chris Gaffney von EverBank Wealth Management. Sie seien aber nicht optimistisch genug, um bei Kursen auf Rekordniveaus zu kaufen. Sie sorgten sich nämlich, weil die Wirtschaft zwar wachse, aber eben nicht schnell genug.

   Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Juni überraschend deutlich aufgehellt, wie der entsprechende Index des Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board zeigte. Vom Immobilienmarkt kamen ebenfalls gute Nachrichten. Im Mai wurden so viele neue Eigenheime verkauft wie seit sechs Jahren nicht mehr. Auf Monatssicht ergab sich ein Anstieg um 18,6 Prozent, der erheblich über der Ökonomenschätzung von plus 0,5 Prozent lag.

   Spannend blieb es an den Rohstoffmärkten. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent, die als erste Ausweichsorte bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten gilt, kletterte um 0,3 Prozent bzw 0,34 Dollar auf 114,46 Dollar. Grund waren Berichte, wonach die sunnitisch-islamistischen Terroristen im Irak die größte Raffinerie des Landes unter ihre Kontrolle gebracht haben. Aussagen, dass die Ölförderung im Irak völlig normal verlaufe, dämpften den Preisanstieg. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank um 0,1 Prozent bzw 0,14 Dollar auf 106,03 Dollar.

   Der Goldpreis zog wieder an und entfernt sich weiter von der 1.300-Dollar-Marke. Er markierte den höchsten Stand seit zwei Monaten. Nach der erfolgreichen Verteidigung der 1.300er-Marke habe der Goldpreis nach oben gedreht, heißt es von einem Teilnehmer. Der Preis könnte nun in den Widerstandsbereich zwischen knapp 1.328 und 1.331 Dollar hineinlaufen. Die Feinunze stieg um 0,2 Prozent bzw 2,90 Dollar auf 1.321,30 Dollar.

   Am Devisenmarkt profitierte der Dollar von den guten US-Konjunkturdaten. Der Euro kostete im späten US-Geschäft nur noch etwa 1,36 Dollar, nachdem er im Tageshoch bei 1,3629 Dollar notiert hatte.

   Die Notierungen der US-Staatsanleihen stiegen in Reaktion auf die jüngste Entwicklung im Irak. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Papiere um vier Basispunkt auf 2,58 Prozent. Händler nannten auch die nachlassende Angst vor steigenden Zinsen als Grund für die höheren Treasury-Kurse. Da die Erholung der Weltwirtschaft eher holprig verlaufe, dürften sich die großen Notenbanken mit Zinserhöhungen Zeit lassen, hieß es. Eine Auktion zweijähriger Notes wurde gut aufgenommen, die Rendite erreichte den höchsten Stand seit Mai 2011.

   Bei den Einzelwerten sorgte Abbott Laboratories für Gesprächsstoff mit der Übernahme des russischen Pharmaunternehmens Veropharm für 495 Millionen Dollar plus Schulden - trotz der andauernden Diskussionen über Sanktionen gegen Russland. Die Abbott-Aktie gab um 0,7 Prozent nach. Die Titel von Micron Technology gewannen 4 Prozent, nachdem das Unternehmen gute Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Ein enttäuschender Zahlenausweis drückte dagegen die Aktie der Drogeriemarktkette Walgreen um 1,7 Prozent. Die geplante Restrukturierung des Kosmetikkonzerns Elizabeth Arden stieß bei den Anlegern ebenfalls auf Ablehnung; die Aktie ermäßigte sich um 3,1 Prozent.

   Der Kurs von Apple fiel um 0,6 Prozent und profitierte damit nicht von einem Bericht, laut dem das Unternehmen im kommenden Monat mit der Herstellung seines iPhone 6 in China beginnt. Es soll im September auf den Markt kommen und in zwei Versionen mit unterschiedlich großen Bildschirmen von 4,7 und 5,5 Zoll erhältlich sein. Groupon-Aktien verteuerten sich deutlich um 4,7 Prozent. Zu verdanken war dies einem Analystenkommentar, der schon am Montag veröffentlicht wurde. Piper Jaffrays hatte sich zuversichtlich zu den Ertragsaussichten des Unternehmens geäußert.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.818,13 -0,70 -119,13 S&P-500 1.949,99 -0,64 -12,62 Nasdaq-Comp. 4.350,36 -0,42 -18,32 Nasdaq-100 3.799,53 -0,15 -5,78

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 26/32 flat 0,464% flat 7/8% 3-year 99 26/32 up 1/32 0,939% -0,8BP 1 5/8% 5-year 99 5/32 up 4/32 1,677% -2,5BP 2 1/4% 7-year 98 27/32 up 8/32 2,181% -3,8BP 2 3/4% 10-year 99 8/32 up 10/32 2,584% -3,7BP 3 3/4% 30-year 99 12/32 up 23/32 3,408% -3,9BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.05 Uhr EUR/USD 1,3602 0,04% 1,3597 1,3593 EUR/JPY 138,66 0,02% 138,63 138,52 EUR/CHF 1,2162 -0,06% 1,2169 1,2166 USD/JPY 101,93 -0,03% 101,96 101,91 GBP/USD 1,6981 -0,28% 1,7029 1,7009 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

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   June 24, 2014 16:13 ET (20:13 GMT)

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