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05.01.2021 23:00:40

MÄRKTE USA/Freundlich - Schwacher Jahresstart fast wettgemacht

(Wiederholung)

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte haben den montäglichen schwächsten Start in ein US-Börsenjahr seit 2016 am Dienstag fast wieder wettgemacht. Für einen positiven Impuls sorgte ein wider Erwarten klar besser ausgefallener Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im Dezember. Gerne dürften Börsianer auch vernommen haben, dass die US-Notenbankerin Loretta Mester erwartet, dass die Zentralbank ihr Wertpapierkaufprogramm von 120 Milliarden Dollar pro Monat über das ganze Jahr fortsetzen könnte, selbst wenn sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen sollte.

Eher etwas im Hintergrund schwelten die Sorgen wegen der Corona-Pandemie, obwohl in einigen Teilen der Welt die Lockdowns verschärft werden. Klare Gewinner waren Ölaktien, die Auftrieb erhielten von stark steigenden Ölpreisen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 30.392 Punkte, der S&P-500 legte einen Tick deutlicher zu, die Nasdaq-Indizes um 0,9 Prozent. An der Nyse wurden nach ersten Angaben 2.328 (Montag: 940) Kursgewinner gezählt. Ihnen standen 843 (2.239) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 60 (48) Titel.

Die Ölpreise lagen zuletzt 5 Prozent höher. Die US-Sorte WTI kostete phasenweise mehr als 50 je Fass - erstmals seit Ende Februar 2019 wieder, als die Corona-Pandemie die Finanzmärkte ergriff. Getrieben wurden die Preise zum einen davon, dass sich die Länder der Opec+ auf eine nur leichte Erhöhung der gesenkten Fördermengen im Februar und März einigten.

Außerdem sorgten die Spannungen um den Iran für preistreibende Spekulationen über ein geringeres Ölangebot aus dem Ölförderland. Iran hat nach eigenen Angaben trotz internationaler Kritik die angekündigte Anreicherung von Uran auf 20 Prozent erreicht. Zudem befindet sich ein US-Flugzeugträger weiter in der Golfregion belassen, laut US-Administration wegen neuer "Drohungen" des Iran.

Möglicher Demokraten-Sieg in Georgia mit Chancen und Risiken behaftet

Hoffnungsvoll blickten viele Börsianer auf die laufenden Senats-Stichwahlen im Bundesstaat Georgia. Mit einem zweifachen Sieg der Demokraten hätte der designierte US-Präsident Joe Biden faktisch eine Mehrheit in beiden Kongress-Häusern. Das dürfte in der Folge zusätzliche staatliche Stimuli bedeuten und damit einen Konjunkturimpuls, wie Biden bereits avisierte. Damit verbunden wären aber mutmaßlich höhere Schulden, weshalb am Markt auch von Sorgen vor höheren Steuern zu hören war.

US-Anleihen waren mit der Aussicht auf höhere Schulden denn auch nicht gefragt. Die Zehnjahresrendite stieg um 3 Basispunkte auf 0,96 Prozent.

Der Dollar schwächelte weiter, der Dollar-Index gab 0,4 Prozent ab. Ein Sieg der Demokraten wäre laut Händlern für den Greenback wegen potenziell höherer Staatsausgaben ein Belastungsfaktor, hieß es. Daneben sei der Dollar als sicherer Hafen nach den guten Einkaufsmanagerdaten links liegen gelassen worden, hieß es.

Öl- und Gas-Index mit 4,5-Prozent-Satz

Am Aktienmarkt erholten sich Boeing nach dem sehr schwachen Wochenstart um 4,4 Prozent praktisch vollständig, während Coca-Cola noch etwas weiter nachgaben um 1,1 Prozent.

Der Subindex der Ölaktien im S&P-500-Index gewann über 4,5 Prozent. Im Dow verteuerten sich Chevron um 2,7 Prozent. Für Exxon ging es um 4,8 und für Occidental Petroleum um 10,1 und für Marathon Oil um 9,1 Prozent nach oben.

Dass das ambitionierte Gemeinschaftsunternehmen bei der betrieblichen Gesundheitsversorgung von Amazon, Berkshire Hathaway und JP Morgan Chase erfolglos beendet wird, bewegte deren Kurse nur moderat. Es sollte die Gesundheitsversorgung der mehr als 1,5 Millionen Mitarbeiter der drei Unternehmen managen und die Kosten für die Konzerne senken. JPM verloren 0,2 Prozent, Amazon schlossen 1 Prozent im Plus und Berkshire gaben um 0,4 Prozent nach.

Delta Air Lines gewannen 2,1 Prozent. Amazon baut seine Flotte an Frachtmaschinen aus und hat dazu elf Maschinen von Delta Air Lines und Westjet Airlines erworben.

Mondelez International steht laut informierten Personen kurz vor der Komplettübernahme von Hu Master Holdings, einem US-Hersteller von veganen Produkten und Paleo-Schokoriegeln. Mondelez tendierten behauptet.

Dass die New Yorker Börse die geplante Verbannung dreier chinesischer Telekom-Unternehmen überraschend fallenließ, trieb die Kurse der US-Hinterlegungsscheine von China Telecom, China Mobile und China Unicom zwischen 8,8 und 11,8 Prozent nach oben. Nach Meinung mancher Marktteilnehmer könnte der Schritt helfen, zur Entspannung des US-chinesischen Verhältnisses beizutragen.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 30.391,60 0,55 167,71 -0,70

S&P-500 3.726,86 0,71 26,21 -0,78

Nasdaq-Comp. 12.818,96 0,95 120,51 -0,54

Nasdaq-100 12.802,38 0,85 107,71 -0,67

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,12 0,0 0,12 -108,1

5 Jahre 0,38 2,7 0,35 -154,8

7 Jahre 0,66 2,5 0,64 -158,6

10 Jahre 0,95 3,3 0,92 -149,5

30 Jahre 1,70 4,1 1,66 -136,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:25 Uhr Mo, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2292 +0,34% 1,2268 1,2274 +3,2%

EUR/JPY 126,28 -0,04% 126,26 126,57 +2,6%

EUR/CHF 1,0800 +0,04% 1,0801 1,0799 +2,4%

EUR/GBP 0,9022 -0,03% 0,9021 0,9031 +3,3%

USD/JPY 102,73 -0,38% 102,93 103,12 -0,5%

GBP/USD 1,3625 +0,36% 1,3596 1,3591 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4348 -0,31% 6,4391 6,4533 -1,0%

Bitcoin

BTC/USD 33.925,74 +8,06% 30.961,00 31.112,50 +15,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 49,98 47,62 +5,0% 2,36 +3,0%

Brent/ICE 53,65 51,09 +5,0% 2,56 +3,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.948,38 1.942,10 +0,3% +6,28 +2,6%

Silber (Spot) 27,55 27,28 +1,0% +0,28 +4,4%

Platin (Spot) 1.113,30 1.069,83 +4,1% +43,48 +4,0%

Kupfer-Future 3,66 3,55 +2,9% +0,10 +4,0%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 05, 2021 17:01 ET (22:01 GMT)

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