MÄRKTE USA/Enttäuschende Quartalsausweise dämpfen Stimmung

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleinen Verlusten sind die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag in den Handel gestartet. Die neuesten im Zuge der laufenden Berichtssaison veröffentlichten Quartalsausweise haben überwiegend nicht überzeugt. In vielen Fällen wird der starke Dollar für das schwächere Abschneiden verantwortlich gemacht, denn er schmälert die Gewinne exportorientierter US-Unternehmen.

   Ein Lichtblick sind dagegen die Zahlen von Caterpillar. Der Hersteller von Baumaschinen hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet und traut sich daher im laufenden Geschäftsjahr höhere Ertragsziele zu. Mit einem Kursplus von 1,7 Prozent ist die Caterpillar-Aktie mit Abstand stärkster Wert im Dow-Jones-Index.

   Der Dow sinkt dagegen um 0,1 Prozent auf 18.013 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite zeigen sich jeweils kaum verändert.

   Und auch neue Daten vom Immobiliensektor haben enttäuscht. Die Zahl der Neubauverkäufe verringerte sich im März auf Monatssicht überraschend deutlich um 11,4 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang um nur 3,5 Prozent erwartet. Am Vortag waren die Verkäufe gebrauchter Immobilien sehr positiv ausgefallen und hatten Spekulationen angefacht, dass die Zinserhöhung in den USA womöglich schneller kommen könnte. Diesen Erwartungen dürfte nun die Grundlage entzogen sein, zumal auch andere Daten enttäuschten.

   Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe fiel im April auf 54,2 Punkte. Damit liegt der Index zwar immer noch im expansiven Bereich, doch hatten Ökonomen mit einem unveränderten Stand von 55,7 gerechnet.

   Die vorbörslich veröffentlichten Daten vom US-Arbeitsmarkt haben die Erwartungen ebenfalls leicht verfehlt. In der vergangenen Woche beantragten 295.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe. Das waren 1.000 mehr als in der Vorwoche und 5.000 mehr als erwartet. Insgesamt ist die Zahl der Anträge aber immer noch niedrig und zeugt von einem stetigen Beschäftigungsaufbau. Zahlen unter 400.000 gelten als Ausweis eines gesunden Arbeitsmarkts.

   Zudem sind Einkaufsmanagerindizes aus China und der Eurozone enttäuschend ausgefallen, was zumindest an den europäischen Börsen für Verstimmung sorgt. In China schürten sie dagegen Hoffnungen auf neuerliche konjunkturstimulierende Maßnahmen Pekings.

   Mischkonzern 3M bekam - wie viele andere US-Unternehmen auch - im Auftaktquartal die Folgen des starken Dollar zu spüren. Zwar hält der Konzern an seinen organischen Wachstumszielen fest, das Gewinnziel hat 3M aber kassiert. Der Kurs fällt um 3,4 Prozent.

   Über den starken Dollar klagt auch Procter & Gamble. Das Unternehmen hat zwar in einigen Märkten die Preise erhöht, um negative Währungseffekte zu kompensieren, musste dies aber mit einem Absatzrückgang bezahlen. Für die Aktie geht es um 1,7 Prozent nach unten.

   Auch die GM-Aktie reagiert mit Kursverlusten von 3,5 Prozent auf die Zahlen des Automobilkonzerns. Dieser hat im ersten Quartal weniger verdient als erwartet, hält aber gleichwohl am Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr fest.

   Gut kommen dagegen die schon am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen von eBay an. Die Aktie steigt um 4 Prozent. Der Kurs von Facebook rückt um 0,6 Prozent vor. Das soziale Netzwerk ist zum Jahresauftakt kräftig gewachsen, gleichwohl litt der Gewinn unter den hohen Kosten für Datenzentren und Langzeitprojekte. Zahlen und Ausblick von Texas Instruments konnten nicht überzeugen, die Aktie verbilligt sich um 7,5 Prozent.

   Am Anleihemarkt tut sich nicht viel. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steht kaum verändert bei 1,97 Prozent. Der Goldpreis notiert mit 1.187 Dollar je Feinunze auf dem Niveau des Settlements vom Mittwoch. Am Ölmarkt steigt der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI auf 58,85 Dollar von 57,57 Dollar am Vorabend. Hoffnungen auf neue Wirtschaftsstimuli im rohstoffhungrigen China stützen den Ölpreis. Der Euro kostet rund 1,0760 Dollar.

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