21.11.2016 22:43:52
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MÄRKTE USA/Dow & Co lassen Rekorde purzeln - Ölpreisrally stützt
Von Anora Mahmudova und Barbara Kollmeyer
NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd der US-Börsen geht weiter. Zu Beginn der neuen Börsenwoche an der Wall Street ließen die großen Indizes die Höchststände der Vorwoche hinter sich und markierten sämtlich neue Allzeithochs. Dabei schlossen sie nur knapp unte den Tageshochs. Auch der breite Kleinwerteindex Russell 2000 erreichte ein bislang nie erreichtes Niveau. Rückenwind kam von einer Rally bei den Ölpreisen und einer leicht abgeflauten Dollarstärke. Übergeordnet sorgte weiter die Hoffnung auf ein Staatsausgabenprogramm unter dem neu gewählten Präsidenten Donald Trump für Kauflaune.
Der Dow-Jones-Index legte um ein halbes Prozent zu auf 18.957 Punkte, der S&P-500 um 0,7 Prozent auf 2.198. Das neue Rekordhoch beim Dow liegt nun bei knapp 18.961 Punkten, beim S&P-500 bei knapp 2.199. Die Nasdaq-Indizes stiegen noch etwas stärker um rund 1 prozent. Zuletzt hatten die drei Indizes Mitte August taggleich Rekordhochs auf Schlusskursbasis markiert. Davor war dies zuletzt 1999 der Fall gewesen.
Umgesetzt wurden 863 (Freitag: 949) Millionen Aktien. Dabei standen 2.255 (1.428) Kursgewinnern 754 (1.592) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 105 (99) Titel.
Einige Akteure führten die Kursgewinne auch auf die zuletzt für Zuversicht sorgenden US-Konjunkturdaten zurück, zumal eine Zinserhöhung im Dezember mittlerweile ohnehin eingepreist sei. "Wir haben die Kurve gekriegt und jetzt sind gute nachrichten wieder gute Nachrichten", sagte Karyn Cavanaugh, Marktstrategin bei Voya Financial.
Andere Marktteilnehmer warnten dagegen, zu viel in die mutmaßlichen wirtschaftlichen Pläne Donald Trumps hineinzulesen, die zuletzt an den Börsen weltweit für Auftrieb gesorgt hätten. Wirklich Greifbares gebe es nämlich noch nicht, so sagte Maris Ogg, Präsident von Tower Bridge Advisors.
Im Wochenverlauf könnten die Kurse zunehmend schwankungsanfällig werden mit dünner erwarteten Umsätzen, denn am Donnerstag wird wegen des Thanksgiving-Feiertags nicht gehandelt. Am Freitag, dem als für den Einzelhandel besonders wichtigen sogenannten Black Friday, der die Weihnachtseinkaufssaison einläutet, endet der Handel drei Stunden früher als üblich bereits um 19.00 Uhr deutscher Zeit.
Nichts Neues gab es zur als eingepreist geltenden Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) im Dezember. In einer Rede hatte sich Fed-Vizepräsident Stanley Fischer zu dem Termin nicht geäußert, positiv kam aber an, dass Fischer sagte, die Fiskalpolitik könne mehr zur Stützung der Konjunktur tun.
Iran und Russland schüren Hoffnung auf steigende Ölpreise Vor allem im Energiekomplex ging es aufwärts mit massiver Unterstützung der Ölpreise. Der Index der Energieaktien stieg um 2,2 Prozent und war damit klarer Spitzenreiter.
Die Ölpreise setzten die Erholungsbewegung der Vorwoche beschleunigt fort und markierten Dreiwochenhochs. Neueste Treiber waren Russland und Iran. Laut Russlands Präsident Wladimir Putin ist sein Land bereit, die Ölförderung einzufrieren. Die Diskussionen über eine entsprechende Vereinbarung innerhalb der Opec sind zwar noch im Gange, allerdings hatte sich Irans Ölminister Bijan Zangeneh zuversichtlich geäußert, dass sich die Opec auf eine Förderdrosselung einigen wird beim Treffen am 30. November. Im September hatte sich die Gruppe vorläufig auf ein Volumen von täglich 32,5 bis 33 Millionen Barrel verständigt, seitdem die Produktion aber hochgefahren auf das rekordhoch von 33,8 Millionen im Oktober.
Sollte sich das Ölkartell verständigen, so Zangeneh weiter, sei ein erneuter Anstieg der Ölpreise auf 55 bis 60 US-Dollar je Barrel möglich. Für den Preis der US-Sorte WTI ging es um 3,9 Prozent auf zuletzt 47,33 Dollar nach oben, Brent stieg sogar um 4,8 Prozent auf 49,13.
Der Goldpreis erholte sich ein wenig von seinen jüngsten Verlusten um 0,4 Prozent auf 1.213 Dollar, wobei der leicht sinkende Dollar etwas stützte. Nach einem zehntägigen Anstieg des Dollar sei ein nachlassender Aufwärtsschub der Währung nicht verwunderlich, sagten Teilnehmer. Viele sehen den Dollar aber weiter auf dem Vormarsch angesichts der steigend erwarteten US-Zinsen. Zum Yen baute der Dollar sein jüngstes Hoch allerdings sogar noch aus und kostet inzwischen über 111 Yen, rund 10 mehr als unmittelbar vor dem Wahlsieg Donald Trumps.
Am Anleihemarkt kamen die Rendite nach ihrer Trump-Rally leicht zurück. Bei den höheren Renditen hätten einige Akteure wieder zugegriffen, hieß es. Die Zehnjahresrendite sank um 2 Basispunkte auf 2,32 Prozent. Von Juli bis Mitte November war sie von 1,36 auf 2,35 Prozent geradezu explodiert. Zuletzt befeuert von Spekulationen auf eine anziehende Inflation, sollte Donald Trump wie im Wahlkampf angekündigt, ein Staatsausgabenprogramm auflegen zur Verbesserung der Infrastruktur.
Facebook profitieren von Rückkauf Die Facebook-Aktie legte um 4,1 Prozent zu. Das soziale Netzwerk hatte am Freitag nach der Schlussglocke angekündigt, eigene Aktien im Wert von bis zu 6 Milliarden Dollar zurückkaufen zu wollen. Es ist der erste Rückkauf seit dem Börsengang vor vier Jahren. Wal-Mart legten um 1,2 Prozent zu. Die Supermarktkette wird ihren "Cyber-Week"-Verkauf einige Tage früher starten als üblich, schon am Freitag.
Im Technologiesektor machten Übernahmen die Kurse: Der Hersteller von Halbleiterprodukten Macom will den Wettbewerber Applied Micro Circuits für 8,36 Dollar je Aktie kaufen. Applied Micro gewannen 11,7 Prozent auf 8,10 Dollar, Macom fielen um 4,1 Prozent zurück.
Der Spezialist für Unternehmenssoftware Oracle übernimmt zur Verstärkung seines Cloud-Geschäfts den Internetdienstleister Dyn. Die Oracle-Aktie zeigte sich davon wenig inspiriert und schloss behauptet.
Symantec hat der 2,3 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Lifelock, einem Unternehmen das auf den Schutz von Identitätsdiebstahl spezialisiert ist, zugestimmt. LifeLock sprangen um 14,7 Prozent nach oben, Symantec gewannen 3,2 Prozent. Die Übernahme durch die australische Boral für 1,86 Milliarden Dollar trieb den Kurs des Baumaterialherstellers Headwaters um 17,1 Prozent an.
Apple zeigten sich mit einem Plus von 1,5 Prozent unbeeindruckt von der Nachricht, dass sich bestimmte Smartphones des Modells iPhone 6s plötzlich selbst ausschalten. Apple kündigte an, die Akkus der betroffenen Geräte kostenlos auszutauschen.
Die schwer gebeutelte Aktie des Genforschers Illumina profitierte von Spekulationen über ein angeblich wieder erwachtes Interesse von Roche. Roche hatte 2012 ein erfolgloses feindliches Übernahmegebot über 6,7 Milliarden Dollar gemacht. Illumina gewannen 4,3 Prozent.
Tyson Foods brachen um 14,5 Prozent ein nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht. 3M verloren 0,8 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie des Mischkonzerns auf "Verkaufen" gesenkt hatte und Fossil gewannen mit einer Hochstufung 2,7 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.956,69 0,47 88,76 8,79 S&P-500 2.198,18 0,75 16,28 7,55 Nasdaq-Comp. 5.368,86 0,89 47,35 7,22 Nasdaq-100 4.859,00 1,06 50,96 5,79
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.32 Uhr Fr, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,0630 +0,07% 1,0623 1,0590 -2,1% EUR/JPY 117,6760 -0,14% 117,8453 117,17 -20,1% EUR/CHF 1,0721 +0,06% 1,0715 1,0699 -1,4% EUR/GBP 0,8509 -0,76% 0,8594 1,1643 +15,5% USD/JPY 110,76 -0,15% 110,93 110,67 -5,7% GBP/USD 1,2494 +1,09% 1,2359 1,2335 -15,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,48 45,69 +3,9% 1,79 +8,3% Brent/ICE 49,09 46,86 +4,8% 2,23 +7,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,86 1.208,01 +0,4% +4,85 +14,3% Silber (Spot) 16,60 16,57 +0,2% +0,03 +20,1% Platin (Spot) 936,85 921,90 +1,6% +14,95 +5,1% Kupfer-Future 2,52 2,47 +2,1% +0,05 +16,9% === Mitarbeit: Steffen Gosenheimer
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 21, 2016 16:13 ET (21:13 GMT)
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Illumina Inc. | 135,80 | 0,30% | |
MA-Com Technology Solutions Holdings Inc | 128,00 | 0,79% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 535,50 | -2,10% | |
Tyson Foods Inc. | 60,57 | -0,10% | |
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