03.05.2018 15:48:43
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MÄRKTE USA/Börsen starten leichter - Tesla unter Druck
NEW YORK (Dow Jones)--Leichter starten die US-Börsen in den Handel am Donnerstag. Hoffnungen auf eine Erholung von dem Rücksetzer zur Wochenmitte scheinen sich vorerst nicht zu erfüllen. Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 23.754 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite geben um je 0,6 Prozent nach.
Am Mittwoch hatte der etwas falkenhaftere Ton im Begleitkommentar zum Zinsentscheid der US-Notenbank die Aktienkurse belastet. Aus dem Text war die Passage gestrichen worden, wonach die Fed die Inflation "genau beobachten" will. Stattdessen erwartet sie jetzt, dass die "Inflation sich mittelfristig nahe bei dem Ziel von 2 Prozent bewegen wird". Dieser Wortlaut legt nahe, dass die Fed sich nicht mehr um ein Unterschreiten des Inflationsziels sorgt, aber auch nicht übermäßig alarmiert ist über eine zu hohe Inflation.
Die Zinspolitik der Fed dürfte die Anleger auch am Donnerstag noch beschäftigen. Daneben muss eine Fülle von Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen verarbeitet werden. Im Fokus stehen dabei besonders die Zahlen von Tesla, die der Hersteller von Elektroautos am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlicht hat.
Im ersten Quartal hat Tesla zwar den Verlust im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, dabei aber nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Auch der Umsatz fiel höher aus als erwartet. Zweifel an der Finanzlage wurden allerdings nicht ausgeräumt, zumal CEO Elon Musk während der Telefonkonferenz zu den Zahlen entsprechende Fragen von Analysten mit unhöflichen Worten abbügelte. Die Tesla-Aktie bricht um fast 7 Prozent ein.
An Wirtschaftsdaten wurden vor der Startglocke die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft im ersten Quartal sowie die März-Handelsbilanz veröffentlicht. Die Zahl der Erstanträge lag unter den Erwartungen, auch das Handelsbilanzdefizit fiel geringer aus als erwartet. Das Wachstum der Produktivität verfehlte jedoch die Konsensschätzung der Ökonomen.
Nach Handelsbeginn folgen die Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM zum Servicesektor sowie der Auftragseingang der Industrie aus dem März.
Dollar gibt Teil seiner Gewinne ab
Der Dollar gibt einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Die US-Währung war schon vor dem Fed-Entscheid nach oben gelaufen, weshalb ihr der etwas falkenhaftere Ton im Statement der Notenbank keinen zusätzlichen Auftrieb gab. Überdies habe die Fed keine konkreten Hinweise zum Tempo künftiger Zinserhöhungen gegeben, heißt es. Der Euro notiert bei etwa 1,1980 Dollar. Im Tagestief hatte er 1,1948 Dollar gekostet. Schwächere Inflationsdaten aus der Eurozone belasten die Gemeinschaftswährung nicht.
Gold erholt sich derweil. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,7 Prozent auf 1.315 Dollar. Händler sprechen von Erleichterung darüber, dass die Fed kein aggressiveres Vorgehen angedeutet habe. Höhere Zinsen sind tendenziell negativ für Gold, das selbst keine Zinsen abwirft.
Zentrales Thema am Ölmarkt ist unverändert die bevorstehende Entscheidung über Fortbestehen oder Aufkündigung des Atomabkommens mit Iran. US-Präsident Donald Trump muss darüber bis zum 12. Mai entscheiden. Wenn das Abkommen aufgekündigt würde, dürften neue Sanktionen gegen Teheran verhängt werden und in der Folge weniger iranisches Öl auf den Markt kommen. Das stützt die Ölpreise etwas.
Allerdings hatte das US-Energieministerium am Mittwoch einen überraschend starken Aufbau seiner Rohölvorräte gemeldet, was wiederum Befürchtungen eines Überangebots an US-Öl weckte. Analysten wollten die hohen Zuwäches dennoch nicht überbewerten, weil sie unter dem historischen Durchschnitt lägen. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI fällt um 0,8 Prozent auf 67,42 Dollar. Brent ermäßigt sich um 0,7 Prozent auf 72,84 Dollar.
Staatsanleihen sind wieder gefragt. Sie profitieren laut Marktteilnehmern von den schwächeren europäischen Inflationsdaten und von den Refundierungsplänen des US-Finanzministeriums. Dieses will im kommenden Quartal weniger Schulden machen als erwartet. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 2,95 Prozent.
Blue Apron dämmt Verlust deutlich ein - Aktie deutlich fester
Mit einem Plus von 7,1 Prozent werden die Quartalszahlen von Blue Apron belohnt. Der Versender von Kochboxen hat den Verlust im ersten Quartal trotz rückläufiger Umsätze deutlich eingegrenzt und einen ermutigenden Kundenzuwachs verzeichnet. Auch die Zahlen des Generikaherstellers Teva kommen gut an. Für die Aktie geht es um knapp 3 Prozent nach oben.
Nicht ganz so euphorisch reagieren die Anleger auf die Zahlen des Chemiekonzerns Dowdupont. Die Aktie gewinnt 0,8 Prozent. Das Unternehmen hat dank höherer Preise und guter Nachfrage nach Verpackungsmaterialien und Spezialprodukten im ersten Quartal mehr umgesetzt und verdient. Die Sparte Agrar litt unterdessen unter einem wetterbedingt verspäteten Saisonstart.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.753,53 -0,72 -171,45 -3,91
S&P-500 2.619,60 -0,61 -16,07 -2,02
Nasdaq-Comp. 7.058,12 -0,60 -42,78 2,24
Nasdaq-100 6.602,36 -0,63 -42,12 3,22
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,46 -2,0 2,48 126,2
5 Jahre 2,77 -2,4 2,80 84,8
7 Jahre 2,89 -3,0 2,92 64,1
10 Jahre 2,95 -2,2 2,97 50,1
30 Jahre 3,12 -3,0 3,15 5,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:49 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1976 +0,17% 1,1988 1,1968 -0,3%
EUR/JPY 130,93 -0,31% 131,43 131,56 -3,2%
EUR/CHF 1,1959 +0,15% 1,1944 1,1940 +2,1%
EUR/GBP 0,8813 +0,07% 0,8813 1,1369 -0,9%
USD/JPY 109,32 -0,48% 109,64 109,93 -3,0%
GBP/USD 1,3588 +0,09% 1,3602 1,3605 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 9.317,75 +0,8% 9.206,15 9.108,21 -31,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,42 67,93 -0,8% -0,51 +12,3%
Brent/ICE 72,84 73,36 -0,7% -0,52 +11,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.314,79 1.305,03 +0,7% +9,76 +0,9%
Silber (Spot) 16,50 16,39 +0,7% +0,11 -2,6%
Platin (Spot) 903,15 895,00 +0,9% +8,15 -2,8%
Kupfer-Future 3,07 3,05 +0,7% +0,02 -7,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2018 09:48 ET (13:48 GMT)
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