22.03.2023 21:17:40
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MÄRKTE USA/Börsen nach US-Zinserhöhung mit deutlichen Abschlägen
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Mittwoch volatil auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank reagiert. Nach moderaten Aufschlägen gaben die Börsen schließlich kräftig nach.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,6 Prozent niedriger bei 32.030 Punkte. Für den S&P-500 ging es ebenfalls um 1,6 Prozent nach unten. Auch der Nasdaq-Composite notierte 1,6 Prozent tiefer. Dabei gab es insgesamt 815 (Dienstag: 2.392) Kursgewinner und 2.202 (679) -verlierer. Unverändert schlossen 95 (83) Titel.
Die US-Notenbank hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht, signalisierte aber, dass die Turbulenzen im Bankensystem ihre Zinserhöhungskampagne früher beenden könnten als es vor zwei Wochen noch wahrscheinlich erschien. Der Leitzins liegt jetzt in der Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Der Beschluss des Federal Open Market Committee (FOMC) fiel einstimmig. Es war die neunte Zinserhöhung in Folge.
In ihrem Statement deuteten die Währungshüter an, dass sie die Zinssätze möglicherweise bald nicht mehr erhöhen werden. "Der Rat geht davon aus, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik angebracht sein könnte", hieß es. Die Notenbanker ließen allerdings eine Formulierung fallen, die besagte, dass der Rat davon ausgeht, dass "kontinuierliche Erhöhungen" der Zinssätze angemessen wären.
Fed-Chef Jerome Powell sagte bei seiner Pressekonferenz, dass die Ratsmitglieder eine Zinspause bei dieser Sitzung erwogen hätten. Die Inflations- und Arbeitsmarktdaten seien aber stärker als erwartet gewesen. "Es ist wichtig, dass wir das Vertrauen in die Eindämmung der Inflation durch unsere Maßnahmen erhalten", sagte Powell. Die Fed sei fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen.
Die Zinsanhebung dürfte der Fed angesichts der jüngsten Bankenturbulenzen schwerer von der Hand gegangen sein als die vorangegangenen Zinserhöhungen, meint LBBW-Analyst Elmar Völker. Noch überwiege der Kampf gegen die viel zu hohe Inflation in der Abwägung gegenüber den gestiegenen Finanzstabilitätsrisiken.
Dollar gibt nach Fed-Entscheidung nach
Der Dollar zeigte sich nach der Zinsentscheidung der Fed deutlich schwächer. Der Dollar-Index verlor 0,8 Prozent. Kurz vor Bekanntgabe hatte er noch 0,1 Prozent niedriger gehandelt.
Am Anleihemarkt gaben die Renditen im Gefolge des Zinsentscheids nach, nachdem sie mit der Entspannung im Bankensektor zuletzt wieder deutlich angestiegen waren. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 15,1 Basispunkte auf 3,46 Prozent.
Die Ölpreise notierten etwas fester. Die Preise für die Sorten Brent und WTI stiegen um bis zu 1,1 Prozent. Die US-Rohöllagerbestände sind der staatlichen EIA zufolge unerwartet um 1,117 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche gestiegen. Analysten hatten hier einen Rückgang um 1,5 Millionen Barrel vorhergesagt. Die Benzinbestände nahmen aber deutlicher als erwartet um 6,399 Millionen Barrel ab.
Der Goldpreis wurde nach den Vortagesabgaben vom schwächeren Dollar und den nachgebenden Renditen gestützt. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,6 Prozent auf 1.971 Dollar.
Nike nach Zahlenausweis mit Abgaben
Bei den Einzelwerten büßte die Nike-Aktie 4,9 Prozent ein. Umsatz und Gewinn des Sportartikelherstellers hatten im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Allerdings kämpft das Unternehmen mit hohen Kosten, während Preisnachlässe die Margen drücken.
Apple (-0,9%) wird die Spiele des Baseball-Profiligaverbandes Major League Baseball (MLB) in der diesjährigen Saison nicht kostenlos übertragen. Die Apple Inc teilte mit, dass ein Abonnement erforderlich sein werde, um die Spiele auf Apple TV+ zu sehen.
Der Biotechkonzern Moderna (-2,6%) hat angekündigt, seinen Covid-19-Impfstoff im kommerziellen Vertrieb zu einem Preis von etwa 130 US-Dollar pro Dosis anzubieten. Das ist deutlich mehr, als die US-Regierung im Rahmen ihrer Exklusivverträge gezahlt hat.
Diebold Nixdorf stiegen um 5,3 Prozent. Der kriselnde Hersteller von Geldautomaten hat sich Finanzmittel in Höhe von 55 Millionen Dollar gesichert, mit deren Hilfe das Unternehmen seine kurzfristigen Ziele zu erreichen hofft.
Die Papiere von Gamestop erhöhten sich um 35,2 Prozent. Der auf Videospiele spezialisierte Einzelhändler hat nach sieben Quartalen mit Verlust erstmals wieder einen Gewinn vermeldet. Grund waren deutliche Kostensenkungen.
Die angeschlagene First Republic Bank hat weitere externe Berater angeheuert. Lazard und McKinsey sollen dem Kreditinstitut aus der Krise helfen. Die Aktie gab 15,5 Prozent nach.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 32.030,11 -1,6% -530,49 -3,4%
S&P-500 3.936,97 -1,6% -65,90 +2,5%
Nasdaq-Comp. 11.669,96 -1,6% -190,15 +11,5%
Nasdaq-100 12.567,15 -1,4% -174,29 +14,9%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,94 -22,3 4,16 -48,1
5 Jahre 3,52 -22,6 3,75 -47,7
7 Jahre 3,49 -20,9 3,70 -47,8
10 Jahre 3,46 -15,1 3,61 -42,4
30 Jahre 3,65 -7,9 3,73 -31,7
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:34 % YTD
EUR/USD 1,0861 +0,8% 1,0766 1,0771 +1,5%
EUR/JPY 142,48 -0,0% 142,61 142,46 +1,5%
EUR/CHF 0,9966 +0,4% 0,9937 0,9928 +0,7%
EUR/GBP 0,8850 +0,4% 0,8778 0,8834 0%
USD/JPY 131,23 -0,9% 132,47 132,27 +0,1%
GBP/USD 1,2272 +0,4% 1,2261 1,2192 +1,5%
USD/CNH (Offshore) 6,8612 -0,2% 6,8889 6,8833 -1,0%
Bitcoin
BTC/USD 27.017,32 -3,8% 28.274,29 28.216,28 +62,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,99 69,67 +0,5% +0,32 -13,0%
Brent/ICE 75,89 75,32 +0,8% +0,57 -11,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 40,12 42,40 -5,4% -2,29 -45,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.971,83 1.941,24 +1,6% +30,59 +8,1%
Silber (Spot) 22,96 22,38 +2,6% +0,57 -4,2%
Platin (Spot) 986,05 975,70 +1,1% +10,35 -7,7%
Kupfer-Future 4,04 3,99 +1,1% +0,04 +5,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/err
(END) Dow Jones Newswires
March 22, 2023 16:17 ET (20:17 GMT)
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