14.10.2014 22:55:31
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MÄRKTE USA/Berichtssaison sorgt für Erholung an der Wall Street
Von Thomas Rossmann
Nach den jüngsten kräftigen Verlusten haben sich die Kurse an der Wall Street am Dienstag leicht erholt. Doch wie schon an den vergangenen Handelstagen kamen die Kurse im späten Handel deutlich von ihren Tageshochs zurück. Der Dow-Jones-Index rutschte sogar leicht ins Minus. Die anhaltenden Konjunktursorgen wurden damit nur teilweise von der angelaufenen US-Berichtssaison in den Hintergrund gedrängt.
Nicht zuletzt der schwache deutsche ZEW-Index erinnerte die Investoren an die konjunkturellen Probleme in Deutschland und der Eurozone. Dieser war auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Wichtige US-Konjunkturdaten standen dagegen nicht auf der Agenda. "Die Entwicklung der vergangenen Wochen hat nicht so sehr etwas mit fundamentalen Daten zu tun, sondern mit dem allgemeinen Sentiment", so Stratege Ryan Larson von RBC Global Asset Management.
Der Dow-Jones-Index verlor sechs Punkte auf 16.315 Punkte, nachdem er bereits auf 16.464 Punkte geklettert war. Für den S&P-500 ging es dagegen um 0,2 Prozent auf 1.878 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,3 Prozent auf 4.227 Punkte. Der Umsatz erhöhte sich auf 0,97 (Montag: 0,91) Milliarden Aktien. Den 1.933 (1.023) Kursgewinnern standen dabei 1.244 (2.119) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 82 (105) Titel.
Doch weitgehend bestimmte die Berichtssaison das Geschehen. Und hier wurde vor allem auf die Ergebnisse aus dem Banken-Sektor geschaut. Die Quartalszahlen von J.P. Morgan wurden mit Enttäuschung aufgenommen, denn die Bank hat wegen hoher Rechtskosten die Prognosen verfehlt. Die Aktie fiel um 0,3 Prozent. Überraschend gut hat sich dagegen die Citigroup im vergangenen Quartal geschlagen, was der Aktie zu einem Plus von 3,1 Prozent verhalf. Vor allem bei den Handelseinnahmen hat die Bank im dritten Quartal überzeugt.
Angesichts des guten Handelsgeschäfte von Citigroup und J.P. Morgan steigen nun auch die Erwartungen. Sowohl Morgan Stanley als auch Goldman Sachs könnten im Geschäft mit festverzinslichen Produkten, Währungen und Rohstoffen besser abschneiden als bisher erwartet, sagte Analyst Christian Bolu von der Credit Suisse. Goldman Sachs wird am Donnerstag seine Zahlen vorlegen, Morgan Stanley folgt am Freitag.
Wieder "nur" die Markterwartungen getroffen haben dagegen die Zahlen von Wells Fargo. Im vergangenen Quartal musste das Institut erneut seine Rückstellungen für Kreditausfälle aufstocken. Die Papiere verloren 2,7 Prozent.
Die Quartalszahlen von Johnson & Johnson kamen zwar gut an, die Aktie verlor aber dennoch 2,1 Prozent und war damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Die Investoren haben Sorgen vor den Auswirkungen des starken Dollar auf die Bilanz im kommenden Jahr, so Analyst Glenn Novarro von RBC Capital Markets. Dazu könnten noch zurückgehende Olysio-Umsätze kommen. Nach Handelsende wird zudem noch der Chiphersteller Intel seine Quartalszahlen vorlegen. Im Vorfeld legten die Papiere um 2,1 Prozent zu und waren damit größter Dow-Gewinner.
Die Alibaba-Aktie fiel um 0,2 Prozent auf 84,95 Dollar, obwohl die UBS die Aktie zum Kauf empfohlen hat mit einem Kursziel von 100 Dollar. Der chinesische Internet-Konzern dürfte sowohl kurz- als auch langfristig von den Entwicklungen im Online-Handel profitieren, hieß es zur Begründung.
Weiter steil abwärts ging es mit dem Ölpreis. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI verzeichnete den größten Tagesverlust seit fast zwei Jahren und fiel auf das niedrigste Niveau seit Juni 2012. Zum Settlement mussten 81,84 Dollar bezahlt werden, 4,6 Prozent weniger als noch am Vortag. Händler verwiesen zur Begründung auf Signale, dass die OPEC trotz der gesunkenen Nachfrage weiterhin nicht zu einer Senkung der Fördermenge bereit ist. Zudem hat die Internationale Energieagentur ihre Wachstumsprognose für den Ölbedarf 2014 auf das niedrigste Niveau seit fünf Jahren gekürzt, sieht allerdings den Tiefpunkt der Entwicklung erreicht.
Trotz der leichten Erholung des Aktienmarktes waren Staatsanleihen weiterhin bei den Investoren gefragt. Der schwache ZEW-Index hat die Konjunkturskepsis der Anleger befeuert und trieb sie weiter in sichere Häfen. Im Gegenzug fielen die Renditen kräftig zurück. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um neun Basispunkte auf 2,20 Prozent, den tiefsten Stand seit Juni 2013. Die Rendite des Longbonds fiel erstmals seit 17 Monaten wieder unter die Marke von 3,00 Prozent. Am Montag blieb der US-Anleihemarkt wegen des "Columbus Day" geschlossen.
Auch der Euro litt unter dem ZEW-Index. Die Gemeinschaftswährung kostete im späten US-Handel 1,2657 Dollar und notierte damit etwa einen Cent unter ihrem Tageshoch. "Die Konjunktursorgen in Europa und speziell in Deutschland setzen sich fort", begründete die Helaba die Verluste der Gemeinschaftswährung. Zum Yen fiel der Euro zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr.
Der Goldpreis kletterte erneut auf ein Vierwochenhoch. Zum Settlement mussten 1.234 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 0,3 Prozent. Im Verlauf war es sogar schon bis auf knapp 1.239 Dollar nach oben gegangen. Die andauernden globalen Konjunktursorgen machen Händler weiterhin als Hauptgrund für die Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold aus.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.315,19 -0,04 -5,88 S&P-500 1.877,70 0,16 2,96 Nasdaq-Comp. 4.227,17 0,32 13,52 Nasdaq-100 3.810,45 0,06 2,46Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 100 8/32 up 4/32 0,376% -6,8 Bp 7/8% 3-year 100 6/32 up 8/32 0,812% -8,9 Bp 1 5/8% 5-year 101 13/32 up 15/32 1,457% -10,1 Bp 2% 7-year 101 16/32 up 21/32 1,894% -10,3 Bp 2 3/8% 10-year 101 16/32 up 28/32 2,206% -9,4 Bp 3 1/8% 30-year 103 10/32 up 1 18/32 2,957% -7,2 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2657 -0,46% 1,2715 1,2674 EUR/JPY 135,46 -0,57% 136,23 136,12 EUR/CHF 1,2072 -0,13% 1,2088 1,2080 USD/JPY 107,03 -0,10% 107,14 107,39 GBP/USD 1,5908 -0,93% 1,6056 1,6053 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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October 14, 2014 16:24 ET (20:24 GMT)
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