15.03.2013 14:45:30

MÄRKTE USA/Bankensektor mit Stresstests im Fokus

   Nach einem Rücksetzer nach der Rekordjagd an der Wall Street sieht es auch zum Wochenausklang nicht aus. Händler erwarten zur Handelseröffnung Stagnation auf hohem Niveau. Auch ein leicht enttäuschender Empire State Manufacturing Index, der für März die Erwartungen verfehlt hat und auf Monatssicht leicht gefallen ist, tut der positiven Grundstimmung keinen Abbruch. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 notiert rund 25 Minuten vor der Startglocke unverändert, sein Pendant auf den Nasdaq-100 zieht 0,1 Prozent an.

   Im Haushaltsstreit keimt wieder etwas Hoffnung auf, dass die beschlossenen Budgetkürzungen möglicherweise doch bald zurückgenommen werden. Der neue US-Finanzminister Jacob Lew sieht Fortschritte bei den Verhandlungen von Regierung und Kongress über den Haushalt. "Ich denke, es besteht eine breite Einigkeit über die Größe des Problems und sogar darüber, wie eine endgültige Lösung aussehen könnte", sagte Lew.

   Wichtigstes Thema an den US-Finanzmärkten ist am Freitag aber das abschließende Urteil der US-Notenbank zur Krisenfestigkeit der US-Banken. Ausgerechnet die beiden Platzhirsche Goldman Sachs und J.P. Morgan müssen nachbessern. Beide Banken bestanden den Stresstest der Federal Reserve nur unter Auflagen. Für die Analysten der Deutschen Bank sind beide Entscheidungen negative Überraschungen. Vorbörslich verlieren die Titel von J.P. Morgan 2,1 Prozent, die von Goldman Sachs geben in ähnlicher Größenordnung ab.

   Aktionären der Kreditinstitute, die den Belastungstest ohne Beanstandungen passierten, winken nun üppige Dividenden und Aktienrückkäufe. Dies wird an der Börse gefeiert, die Kurse der wichtigsten Bankentitel ziehen vorbörslich erkennbar an. Die Papiere der Bank of America steigen um 4,5 Prozent. Die zweitgrößte US-Bank kündigte unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts an, eigene Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Die Analysten der Deutschen Bank werten das Ergebnis für Bank of America als positive Überraschung. Auch der Citigroup wurde ein positives Zeugnis ausgestellt, die Papiere ziehen um 0,2 Prozent an.

   Apple-Papiere steigen um 1,3 Prozent. Analysten von Mizuho plädieren beim Technologiekonzern für einen Ausschüttungsplan ähnlich dem von Microsoft im Jahr 2006. Die Anteilsscheine von Aeropostale sinken dagegen um 7 Prozent, nachdem der Bekleidungseinzelhändler im vierten Quartal die Marktprognosen verfehlt hat.

   Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gewinnt 1 Basispunkt auf 2,03 Prozent. Die Verbraucherpreise sind im Februar etwas stärker als prognostiziert gestiegen. Die Inflationsentwicklung belastet die US-Anleihen etwas. Mit den schwachen Konjunkturdaten aus New York gibt der Dollar nach, der Euro erholt sich auf knapp 1,31 Dollar. Der sinkende Dollar macht Öl günstiger und Anleger kaufen das schwarze Gold. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI geht bei 93,63 Dollar um nach einem Vortagesschluss von 93,03 Dollar. Der Goldpreis profitiert von den schwachen Daten, die kein Ende des billigen Geldes durch die US-Notenbank signalisieren. Die Feinunze verteuert sich auf 1.593 Dollar nach 1.591 am Vortag.

   Die nächsten Impulse dürften die Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für Februar liefern, die noch vor der Startglocke veröffentlicht werden. Im Verlauf der Sitzung steht dann noch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für März auf der Agenda.

Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   March 15, 2013 09:14 ET (13:14 GMT)

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