07.07.2017 16:21:47
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MÄRKTE USA/Arbeitsmarkt stützt Wall Street nur mäßig
Von Sara Sjolin und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Trotz der auf ein Achtwochenhoch gestiegenen Renditen am US-Rentenmarkt und erneut abstürzender Ölpreise schlägt sich die Wall Street recht wacker. Etwas gestützt wird der US-Aktienmarkt von auf den ersten Blick äußerst positiven US-Arbeitsmarktdaten. Allerdings zeigt sich die Lohnentwicklung einmal mehr mau, so dass mittelfristig kaum mit Inflationsdruck zu rechnen ist. Im frühen Geschäft gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 21.365 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,3 bzw. 0,5 Prozent zu.
Im Juni hat der US-Arbeitsmarkt überraschende Stärke gezeigt. Private Unternehmen und der Staat schufen deutlich mehr Stellen als Volkswirte vorhergesagt hatten. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden zudem spürbar nach oben revidiert. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Juni allerdings unerwartet, weil mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt strömten. Die US-Stundenlöhne legten zwar zu. Ökonomen hatten aber ein deutlicheres Plus in Aussicht gestellt.
Daten setzen Fed nicht unter Handlungsdruck "Die steigenden Renditen sind eine Reaktion auf die Abkehr der Notenbanken von ihrer Rechtfertigung der ultralockeren Geldpolitik", sagt Marktanalyst Richard Perry von Hantec. "Damit nimmt der Bericht Druck von der US-Notenbank zu weiteren schnellen Zinserhöhungen", entgegnet ein Händler mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten. Darüber hinaus schielen Anleger auch etwas gen Hamburg auf den G20-Gipfel. Allerdings messen Händler dem Ereignis aktuell nicht sonderlich viel Marktrelevanz bei - solange es keine faustdicken Überraschungen gebe.
Nach schwachen Daten aus Großbritannien legt der US-Dollar zum britischen Pfund deutlich zu. Der Euro reagiert volatil zum Greenback auf die Arbeitsmarktdaten. Die Gemeinschaftswährung sinkt auf 1,1393 Dollar nach Wechselkursen um 1,1412 vor den Daten. Insgesamt tut sich damit am Devisenmarkt gegenüber dem Vorabend beim Euro-/Dollarpaar wenig.
Der Ölmarkt untermauert einmal mehr, wie pessimistisch Anleger gegenüber dem einstigen "schwarzen Gold" gestimmt sind. Nach der Vortagesrally in Reaktion auf einen deutlichen Lagerabbau in den USA verfestigt sich erneut der Preisverfall. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,3 Prozent auf 44,47 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 47,20 Dollar. Die Sorge vor einem Überangebot trotz der beschlossenen Förderbegrenzungen großer Produzenten weiche einfach nicht aus dem Markt, heißt es mit Blick auf Nigeria, Libyen und Iran, die alle nicht mit von der Partie sind. Die Analysten von Morgan Stanley sind der Auffassung, dass das Erdölkartell Opec die Balance zwischen Angebot und Nachfrage nicht im Alleingang realisieren könne. Im Ölsektor verlieren Transocean 0,7 Prozent, der Sektor büßt 0,3 Prozent ein.
Anziehende Rentenrenditen und die Aussicht auf steigende Leitzinsen setzen Gold unvermindert zu. Die Feinunze ist für 1.216 Dollar zu haben und damit für 0,7 Prozent weniger als am Vorabend. Der Silberpreis zeigt sich derweil 1,7 Prozent schwächer, er lag aber bereits in der Nacht rund 10 Prozent im Minus. Im Handel wird der zwischenzeitliche Absturz mit einen Handelsfehler erklärt. Am Rentenmarkt steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um etwas mehr als 1 Basispunkt auf 2,38 Prozent.
Ölwerte unter Druck Campbell Soup haben im nachbörslichen Handel auf einen Zukauf des Unternehmens positiv reagiert, nun wird die Aktie 0,1 Prozent höher gehandelt. Der Lebensmittelkonzern hatte die Übernahme von Pacific Foods für 700 Millionen Dollar angekündigt. Mondelez stagnieren nach vorbörslichen Verlusten. Der Hersteller von Knabberwaren und Süßigkeiten wurde kürzlich Opfer einer Cyberattacke, die den Umsatz im zweiten Quartal mindern wird. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jedoch unverändert mit einem organischen Umsatzwachstum von mindestens 1 Prozent. Synchronoss Technologies schnellen um 6,5 Prozent empor. Die Software-Gesellschaft will alle strategischen Optionen prüfen - darunter auch einen Verkauf. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.364,90 0,21 44,86 8,11 S&P-500 2.416,34 0,27 6,59 7,93 Nasdaq-Comp. 6.120,23 0,51 30,77 13,69 Nasdaq-100 5.630,47 0,58 32,56 15,77
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,39 -0,4 1,39 18,9 5 Jahre 1,94 0,2 1,94 1,3 7 Jahre 2,21 1,0 2,20 -3,7 10 Jahre 2,38 1,3 2,37 -6,5 30 Jahre 2,93 2,5 2,90 -14,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Uhr Do, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1393 -0,19% 1,1415 1,1402 +8,3% EUR/JPY 129,70 -0,10% 129,83 129,21 +5,5% EUR/CHF 1,0983 +0,10% 1,0971 1,0984 +2,5% EUR/GBP 0,8845 +0,43% 0,8807 1,1368 +3,8% USD/JPY 113,85 +0,11% 113,73 113,30 -2,6% GBP/USD 1,2881 -0,61% 1,2960 1,2963 +4,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,47 45,52 -2,3% -1,05 -21,9% Brent/ICE 47,20 48,11 -1,9% -0,91 -19,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.215,96 1.225,10 -0,7% -9,14 +5,6% Silber (Spot) 15,77 16,05 -1,7% -0,28 -1,0% Platin (Spot) 905,90 912,00 -0,7% -6,10 +0,3% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,3% -0,01 +5,0% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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July 07, 2017 09:50 ET (13:50 GMT)
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Campbell Soup Co. | 38,95 | 3,67% |
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Mondelez | 61,67 | 4,44% |
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Transocean Ltd. | 5,50 | -0,90% |
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