Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
03.12.2018 14:28:43

MÄRKTE USA/Annäherung im Handelsstreit sorgt für kräftiges Plus

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Aufschlag dürfte die Wall Street zu Wochenbeginn in den Handel starten. Hintergrund ist, dass sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping darauf verständigt haben, neue Strafzölle vorerst für 90 Tage auszusetzen. Zudem hat China nach Angaben von Trump zugesagt, Zölle auf US-Autos "zu reduzieren und abzuschaffen". Vor diesem Hintergrund geht es für den Future auf den S&P-500 um 1,4 Prozent nach oben, womit die Eröffnung allerdings hinter den deutlichen Aufschlägen in Europa und Asien zurückbleiben dürfte.

"Für den Moment sind die Verschiebungen gute Nachrichten. Soweit ernsthafte Gespräche zwischen den USA und China möglich sind, können die Zölle auf unbestimmte Zeit verschoben werden", sagt Volkswirt Stephen Gallagher von der Societe Generale. "Das Ergebnis ist besser als vom Markt erwartet, aber die riesige Kluft, die nach wie vor besteht, deutet auf weiterhin holprige Verhandlungen hin", gibt dagegen Ökonom Li-Gang Liu von der Citigroup zu Bedenken.

Am Mittwoch, den 5. Dezember, wird an der Wall Street kein Handel stattfinden, denn der Tag ist zum nationalen Gedenktag für den verstorbenen Ex-Präsidenten George H.W. Bush ausgerufen worden.

Konjunkturseitig steht zum Wochenauftakt der Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe für November in zweiter Lesung an. Im ersten Ausweis lag der Index bei 55,4. Im Vormonat notierte er bei 55,7. Zudem wird der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ebenfalls für den Monat November publiziert. Hier wird ein Anstieg auf 57,9 Punkte nach 57,7 erwartet. Auf der Agenda stehen auch die Oktober-Daten zu den Bauausgaben.

Ölpreise schießen nach russisch-saudischem Treffen nach oben

Für die Ölpreise geht es kräftig nach oben. Auslöser ist die Verständigung von Russland und Saudi-Arabien auf dem G20-Treffen auf gemeinsame Bemühungen zu einer weiteren Förderkürzung. Russland habe allerdings noch nicht entschieden, wie stark man die Produktion kürzen werde, sagte Präsident Wladimir Putin. Am Donnerstag und Freitag steht dann das mit Spannung erwartet Opec-Treffen mit den wichtigen Nichtmitglieder wie Russland an. Auf dem Treffen wird entschieden, ob Produktionsbeschränkungen notwendig sind, nachdem der Ölpreis seit Anfang Oktober aufgrund des Überangebots um rund 30 Prozent gefallen ist. Weiterer preistreibender Faktor sei die Ankündigung der kanadischen Provinz Alberta, die Ölproduktion Anfang 2019 um 325.000 Barrel pro Tag zu kürzen, heißt es.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zieht um 3,9 Prozent auf 52,91 Dollar an. Für Brent geht es um 3,3 Prozent auf 61,45 Dollar nach oben.

Der Dollar kann seine zwischenzeitlichen Abgaben wieder aufholen. In der Spitze kletterte der Euro auf 1,1380 Dollar, kommt allerdings aktuell auf 1,1332 Dollar zurück. Damit liegt er nur knapp über dem Niveau vom Freitag. Der Devisenmarkt reagiert laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann mit nur relativ vorsichtiger "risk-on"-Stimmung auf den Ausgang des Treffens zwischen Trump und Xi. Die dort gefundene Vereinbarung rieche wieder nach oberflächlichem Kompromiss. Das Risiko bleibe bestehen, dass in den vereinbarten 90 Tagen der Wind wieder anders wehe und es doch auf Eskalation hinauslaufe.

Am Anleihemarkt fallen die Kurse, weil die nun risikofreudiger agierenden Anleger einen Bogen um die vermeintlich sicheren Festverzinslichen machen. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Papiere um 4,6 Basispunkte auf 3,04 Prozent.

Der Goldpreis zieht etwas an, für die Feinunze geht es um 0,6 Prozent auf 1.229 Dollar nach oben. Hier hilft der zwischenzeitlich schwächere Dollar. Aber auch Zinsüberlegungen mit Blick auf den zunächst eingedämmten Handelsstreit stützen das Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft.

Mögliche China-Zusimmung stimmt Qualcomm nicht um

Unter den Einzelwerten steigen die Aktien des Chip-Herstellers Qualcomm vorbörslich um 3 Prozent. Für den Konzern ist eine Übernahme des niederländischen Halbleiterspezialisten NXP vom Tisch und der US-Konzern schließt die Wiederaufnahme einer Offerte aus. Die Signale, dass die Chinesen nun eventuell bereit seien, die Transaktion zu bewilligen, komme damit zu spät, heißt es. Im Sommer hatte Qualcomm die Übernahme im Volumen von 44 Milliarden Dollar abgeblasen, nachdem die chinesische Kartellbehörde nicht rechtzeitig die Erlaubnis erteilt hatte.

Tribune Media springen um knapp 10 Prozent nach oben. Die Nexstar Media Group Inc habe im Wesentlichen den Kauf des Medienunternehmens für rund 4,1 Milliarden US-Dollar vereinbart, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Aus der Transaktion, die möglicherweise schon am Montag verkündet werde, ginge der größte regionale Fernsehsender in den USA hervor. Die Aktie von Nexstar klettert um 1,2 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,84 5,3 2,78 163,3

5 Jahre 2,87 5,7 2,82 94,9

7 Jahre 2,95 5,7 2,90 70,7

10 Jahre 3,04 4,6 2,99 59,4

30 Jahre 3,33 3,7 3,29 26,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:58 Fr, 17:52 % YTD

EUR/USD 1,1332 -0,00% 1,1371 1,1319 -5,7%

EUR/JPY 128,70 -0,12% 128,93 128,54 -4,9%

EUR/CHF 1,1323 -0,04% 1,1336 1,1311 -3,3%

EUR/GBP 0,8915 +0,18% 0,8877 0,8863 +0,3%

USD/JPY 113,57 -0,13% 113,39 113,55 +0,8%

GBP/USD 1,2711 -0,20% 1,2809 1,2769 -5,9%

Bitcoin

BTC/USD 4.040,63 -2,9% 3.997,62 4.034,81 -70,4%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,59 -0,60 0,02

Deutschland 10 J. 0,32 0,31 -0,11

USA 2 Jahre 2,84 2,78 0,94

USA 10 Jahre 3,04 2,99 0,63

Japan 2 Jahre -0,14 -0,13 0,00

Japan 10 Jahre 0,08 0,09 0,03

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,91 50,93 +3,9% 1,98 -8,4%

Brent/ICE 61,45 59,46 +3,3% 1,99 -2,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.229,43 1.222,40 +0,6% +7,03 -5,6%

Silber (Spot) 14,43 14,18 +1,8% +0,25 -14,8%

Platin (Spot) 808,25 799,05 +1,2% +9,20 -13,0%

Kupfer-Future 2,83 2,78 +1,7% +0,05 -15,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 03, 2018 08:28 ET (13:28 GMT)

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