21.06.2016 22:45:47
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MÄRKTE USA/Anleger im Wartemodus vor Brexit-Abstimmung
NEW YORK (Dow Jones)--Nervosität und vor allem Vorsicht haben am Dienstag das Geschehen an der Wall Street geprägt. Nachdem am Montag im Späthandel bereits ein Teil der früheren Gewinne wieder verlorenging, hielten sich die Anleger mit dem näher rückenden Brexit-Referendum am Donnerstag in Großbritannien zusehends zurück.
Der am Montag stark gestiegene Optimismus, dass die Briten für einen Verbleib in der EU stimmen werden und damit die bei einem Brexit befürchteten negativen Auswirkungen auf das globale Wachstum ausbleiben dürften, bekam wieder einen Kratzer durch neue Umfragen. Sie zeigen, dass das Rennen weiter sehr knapp ist. Dessen ungeachtet haben in den Wettbüros die Euro-Befürworter die Nase vorn.
Weil auch US-Notenbankchefin Janet Yellen bei ihrem Auftritt vor dem Bankenausschuss des Senats nicht mit neuen Aussagen aufwartete, tendierten die Aktienkurse seitwärts.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,1 Prozent auf 17.830 Punkte zu. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite machte 0,1 Prozent gut. Umgesetzt wurden an der NYSE 854 (Montag: 910) Millionen Aktien. 1.719 (2.383) Kursgewinnern standen 1.328 (721) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 134 (83) Titel.
Yellen und Draghi mahnen Yellen betonte in ihrer Frage-und-Antwort-Runde vor den US-Politikern, dass ein Sieg der Brexit-Befürworter beträchtliche Risiken für die US-Konjunktur und die globale Finanzstabilität mit sich bringen dürfte. Daneben wiederholte sie wie mehrheitlich erwartet ihre Aussagen aus der Vorwoche, dass nämlich die Notenbank weiter sehr vorsichtig agieren werde bei ihren avisierten Zinserhöhungen.
Fast zeitgleich mit Yellen versicherte EZB-Chef Mario Draghi bei seinem Auftritt vor dem EU-Parlament, dass die EZB darauf vorbereitet sei, nach dem britischen Referendum die dann gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Portfoliomanager sagten, viele Anleger hätten sich bereits vor Wochen für das Referendum positioniert und warteten nun das Ergebnis ab. Die Anleger gingen auf Nummer sicher, bis sie mehr Klarheit hätten, bemerkte Aktienstratege Phil Orlando von Federated Investors und blickte damit nicht nur auf das Brexit-Referendum, sondern darüber hinaus auf die Präsidentenwahl in den USA und die weitere US-Geldpolitik. Das sei auch ein Grund dafür, dass der als defensiv geltende Telekomsektor gut laufe, so der Experte. Der Telekom-Subindex gewann 0,7 Prozent.
Ölpreise im Tagesverlauf deutlich erholt An die erste Stelle bei den Branchen setzten sich im Verlauf die Energieaktien mit einem Plus von 1,1 Prozent. Sie bekamen Rückenwind von den während des Handels stetig weiter steigenden Ölpreisen, die anfangs noch einen kräftiger Rücksetzer von den Vortagesgewinnen gesehen hatten. Von einem Tagestief bei 48,16 Dollar stieg der WTI-Ölpreis des auslaufenden Juli-Kontrakts auf zuletzt 48,96 Dollar. Zum Vortag war das aber immer noch ein Minus von knapp 1 Prozent. Der August-Kontrakt lag zuletzt bei 49,72 Dollar. Gebremst wurden die Ölpreise tendenziell vom festeren Dollar, denn mit dem höheren Dollar verteuern sich die Rohstoffe für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum.
Am Devisenmarkt setzten die Anleger offenbar darauf, dass Großbritannien Teil der EU bleibt, denn das britische Pfund verteidigte seine kräftigen Gewinne vom Montag weitgehend. Im Tageshoch war es zwischenzeitlich sogar auf 1,4787 Dollar gestiegen, den höchsten Stand seit über sechs Monaten. Zuletzt kostete das Pfund mit 1,4621 Dollar wieder deutlich weniger. Zu Euro und Yen zeigte der Dollar Stärke. Der Euro fiel auf 1,1250 Dollar zurück von Tageshochs knapp unter 1,1350.
Das Gold entfernte sich weiter nach unten von der 1.300er Marke. Mit der nachlassenden Angst vor dem Brexit schwand auch das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, die hier Gewinne mitnahmen. Die Feinunze ermäßigte sich um 1,9 Prozent auf gut 1.265 Dollar. US-Staatsanleihen waren ebenfalls nicht gefragt angesichts der wieder gestiegenen Risikobereitschaft. Die Zehnjahresrendite kletterte um 3 Basispunkte auf 1,70 Prozent.
United Continental beflügelt Überdurchschnittlich stark lag die Aktie von United Continental mit 3,4 Prozent im Plus. Die Fluggesellschaft verstärkt ihre Effizienzmaßnahmen und hat höhere Ticketpreise angekündigt. Damit soll die im Vergleich zur Konkurrenz schwächere Ertragslage verbessert werden.
Vor Bekanntgabe der Quartalszahlen nach Börsenschluss gewannen Adobe 1,8 Prozent. FedEx gaben im Vorfeld der Zahlenvorlage dagegen um 0,3 Prozent nach. Eine Aktienplatzierung drückte den Kurs von Planet Fitness um 6,4 Prozent.
Facebook gewannen 0,9 Prozent, nachdem Manager des Unternehmens ihre Absicht wiederholt haben, das Geschäft nach China auszuweiten. Zudem wartete die Online-Fotodienst-Tochter Instagram mit der Nachricht auf, inzwischen die Schwelle von weltweit 500 Millionen Nutzern durchbrochen zu haben.
Die Aktie des Gebrauchtwagenhändlers CarMax verlor nach enttäuschenden Ergebnissen 4,9 Prozent. Imperva schossen um über 12 Prozent nach oben. Angetrieben wurde der Kurs von der Mitteilung, dass sich Elliott Management mit 9,8 Prozent bei dem auf Datensicherheit spezialisierten Unternehmen engagiert hat und Imperva als "stark unterbewertet" bezeichnet.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.829,73 0,14 24,86 2,32 S&P-500 2.088,90 0,27 5,65 2,20 Nasdaq-Comp. 4.843,76 0,14 6,55 -3,27 Nasdaq-100 4.413,40 0,30 13,25 -3,92ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2 Jahre 99 23/32 -1/32 0,763% +1,6 Bp 7/8% 3 Jahre 99 30/32 -2/32 0,891% +2,1 Bp 1 3/8% 5 Jahre 100 28/32 -4/32 1,192% +2,7 Bp 1 5/8% 7 Jahre 100 30/32 -5/32 1,480% +2,6 Bp 1 5/8% 10 Jahre 99 11/32 -8/32 1,699% +2,7 Bp 2 1/2% 30 Jahre 100 1/32 -17/32 2,498% +2,6 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.01 Uhr Mo, 18.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1251 -0,72% 1,1332 1,1311 +3,6% EUR/JPY 117,96 -0,27% 118,27 117,96 -7,5% EUR/CHF 1,0823 -0,63% 1,0891 1,0876 -0,5% GBP/EUR 1,2994 +0,13% 1,2976 1,2979 -4,3% USD/JPY 104,86 +0,48% 104,36 104,29 -10,7% GBP/USD 1,4617 -0,58% 1,4703 1,4680 -0,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,77 49,96 -0,4% -0,19 +18,8% Brent/ICE 50,46 50,65 -0,4% -0,19 +19,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.265,21 1.289,96 -1,9% -24,75 +19,3% Silber (Spot) 17,25 17,50 -1,4% -0,25 +24,8% Platin (Spot) 976,99 987,50 -1,1% -10,51 +9,6% Kupfer-Future 2,13 2,09 +1,5% +0,03 -1,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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June 21, 2016 16:15 ET (20:15 GMT)
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