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21.08.2017 22:56:43

MÄRKTE USA/Anhaltende Sorgen bremsen die Wall Street ein

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich zu Wochenbeginn mit einer uneinheitlichen Tendenz gezeigt. Händler verwiesen zur Begründung auf die bestehenden geopolitischen Sorgen und die politischen Entwicklungen in Washington. Am Montag hat ein Manöver der USA mit Südkorea begonnen, das von Nordkorea möglicherweise mit neuen Raketentests oder anderen aggressiven Handlungen und Ankündigungen beantwortet werden könnte. "Die Stimmung ist recht negativ, weil die geopolitischen Risiken um Korea weiter hoch sind", sagte Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Hinzu kamen die generell bestehenden politischen Risiken in Bezug auf die Trump-Adminstration, was die Investoren abschrecke, sagten Teilnehmer.

   Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 21.704 Punkten. Der S&P-550 legte um 0,1 Prozent auf 2.428 Punkte zu. Dagegen verlor der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent auf 6.213 Punkte. Der Umsatz ging auf 713 (Freitag: 925) Millionen Aktien zurück. Dabei standen den 1.487 Kursgewinnern 1.440 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 153 Titel.

   "Auch wenn der S&P-500 nur 2,2 Prozent unter seinem Allzeithoch notiert, deutet die technische Verfassung auf die Möglichkeit eines Rückschlag von größerem Ausmaß hin", sagte Chefinvestmentstratege Sam Stovall von CFRA. Die nachlassende Dynamik bei den zyklischen Sektoren wie Technologie oder Finanzwerten trübe die ohnehin angeknackste Stimmung weiter ein.

   Dass es nicht zu deutlicheren Abgaben kam, führten Teilnehmer auf die Verlagerung des Interesses hin zur Geldpolitik zurück. Denn ab Donnerstag treffen sich die wichtigsten Notenbanker der Welt zu ihrer jährlichen Konferenz in Jackson Hole und werden dort bis Samstag ihre aktuelle Sicht präsentieren.

Dollar verzeichnet deutliche Abgaben Vor allem die Teilnehmer am Devisenmarkt dürften gespannt nach Wyoming blicken. Der Euro kletterte auf ein Tageshoch bei 1,1828 Dollar. Bei der Dollar-Schwäche verwiesen Marktteilnehmer auf die Skepsis gegenüber der US-Politik, von der immer weniger Impulse für die Wirtschaft erwartet werden. Hinzu kommt die Erwartung, dass Fed-Präsidentin Janet Yellen in Jackson Hole ihre Bedenken wegen der weiterhin unter der Fed-Zielmarke von 2 Prozent liegenden Inflation artikulieren könnte. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember ist aktuell auf 40 Prozent zurückgegangen, nach 43 Prozent im Vormonat. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,1810 Dollar.

   Die Ölpreise gaben den Großteil der Gewinne vom Freitag wieder ab. Die Ölproduktion der Opec hat im Juli unerwartet zugelegt. Hintergrund waren vor allem deutlich höhere Fördermengen aus Libyen und Nigeria. Zudem wird mit einem weiteren Anstieg der Förderung in den USA gerechnet. Auch soll sich die Unterstützung für die noch bis März 2018 laufende Fördermengenkürzung der Opec zuletzt reduziert haben, so ein Marktteilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 2,4 Prozent auf 47,37 Dollar. Für Brent ging es um 2 Prozent auf 51,66 Dollar nach unten.

   Der Goldpreis kletterte vor dem Hintergrund der geopolitischen Unsicherheiten zum US-Settlement auf den höchsten Stand seit Anfang Juni. Er legte um 0,4 Prozent auf 1.297 Dollar zu. "Mit dem Beginn des gemeinsamen Manövers der USA und Südkoreas bleibt die Nachfrage für Gold hoch. Dies könnte den Konflikt mit Nordkorea wieder anheizen", so die Commerzbank. Gestützt wurde der Preis auch von der Aussicht auf länger niedrige Zinsen in den USA.

   Auch die US-Anleihen legten weiter zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab um 1 Basispunkt auf 2,18 Prozent nach und markierte damit den niedrigsten Stand seit Ende Juni. Neben den geopolitischen Sorgen und Bedenken hinsichtlich der Reformen in den USA sind die Blicke auch hier auf das Notenbank-Treffen in Jackson Hole gerichtet, so ein Teilnehmer.

Milliardenschwere Übernahme im Energiesektor im Blick Bei den Einzelwerten rückten Sempra Energy um 1,6 Prozent vor, nachdem die Mutter San Diego Gas & Electric für 9,5 Milliarden Dollar den Energieversorger Oncor übernimmt. Auch Berkshire Hathaway, der Investmentkonzern von Warren Buffett, hatte Interesse gezeigt.

   Fiat Chrysler erhöhten sich um 6,9 Prozent. Die chinesische Great Wall Motor soll Interesse am Kauf der Marke Jeep des italienisch-amerikanischen Autokonzerns haben.

   Der starke Wettbewerb mit Adidas dürfte für den US-Sportartikelhersteller Nike "den Gewinn weiterer Marktanteile und eine Verbesserung der Marge schwierig machen", hieß es von Jefferies. Die Analysten haben die Aktie auf "Hold" von "Buy" heruntergestuft und das Kursziel um 15 Dollar auf 60 Dollar gesenkt. Die Aktie habe zuletzt unter Druck gestanden, nachdem die Mitbewerber Dick's Sporting Goods und Foot Locker mit ihren flächenbereinigten Umsätzen enttäuscht hätten. Die Nike-Aktie verlor 2,4 Prozent auf 53,61 Dollar. Die Aktie von Foot Locker baute ihre Verluste vom Freitag noch aus und fiel um weitere 7,4 Prozent.

   Ein dickes Plus verzeichnet die Herbalife-Aktie, da der Anbieter von Diätprodukten und Kosmetika Aktien im Wert von 600 Millionen Dollar zurückkaufen will. Zugleich informierte Herbalife darüber, dass damit eine Diskussion um eine Privatisierung des Unternehmens ("Buyout") zu Ende sei. Marktteilnehmer vermuten, dass Großinvestor Carl Icahn das Vorgehen von Herbalife angestachelt haben könnte. Herbalife will die Aktien für 60 bis 68 Dollar kaufen, das obere Ende böte eine Prämie von 9,8 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die Aktie verteuerte sich um 9,8 Prozent auf 68,04 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.703,75 0,13 29,24 9,82 S&P-500 2.428,37 0,12 2,82 8,47 Nasdaq-Comp. 6.213,13 -0,05 -3,40 15,42 Nasdaq-100 5.786,54 -0,08 -4,37 18,98

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 -0,8 1,31 9,9 5 Jahre 1,75 -0,7 1,76 -17,2 7 Jahre 2,00 -1,0 2,01 -25,0 10 Jahre 2,18 -1,1 2,19 -26,0 30 Jahre 2,76 -1,2 2,78 -30,3

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:29 Fr, 17.08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1810 +0,56% 1,1744 1,1748 +12,3% EUR/JPY 128,61 +0,36% 128,15 127,78 +4,6% EUR/CHF 1,1362 +0,13% 1,1347 1,1300 +6,1% EUR/GBP 0,9157 +0,31% 0,9129 1,0944 +7,4% USD/JPY 108,90 -0,19% 109,12 108,77 -6,8% GBP/USD 1,2896 +0,25% 1,2864 1,2858 +4,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,44 48,51 -2,2% -1,07 -16,8% Brent/ICE 51,67 52,72 -2,0% -1,05 -12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,66 1.284,79 +0,5% +6,87 +12,2% Silber (Spot) 17,01 16,98 +0,2% +0,03 +6,8% Platin (Spot) 981,60 978,15 +0,4% +3,45 +8,6% Kupfer-Future 2,98 2,94 +1,4% +0,04 +18,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   August 21, 2017 16:26 ET (20:26 GMT)

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