15.10.2015 16:15:47

MÄRKTE USA/Aktien erholt - Konjunkturdaten treiben Dollar

   NEW YORK (Dow Jones)--Im Spannungsfeld guter internationaler Vorgaben und einer Reihe neuer US-Konjunkturdaten sind die US-Börsen mit moderaten Gewinnen in den Donnerstag gestartet. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent auf 19.950 Punkte. Der S&P-500 rückt um 0,3 Prozent vor, die Nasdaq-Indizes um ein halbes Prozent.

   In Asien und Europa stützte unter anderem ausgerechnet der US-Konjunkturbericht "Beige Book", der am Vortag an der Wall Street eher mit wenig Begeisterung aufgenommen worden war. Die Prognose eines nur verhaltenen Wachstums in den USA schürte in Asien und Europa die Hoffnung auf eine weitere Verzögerung der US-Zinswende und sorgte damit für Kauflaune. In den USA hatte sich ein ähnliches Muster am Mittwoch nach enttäuschenden Konjunkturzahlen zwar auch schon gezeigt, allerdings nur im frühen Handel, ehe die Kurse dann doch den Rückzug antraten.

   Die aktuellen US-Konjunkturdaten vom Donnerstag sind insgesamt eher positiv ausgefallen und liefern somit den Befürwortern einer Zinserhöhung in den USA Munition. Der Dollar legt denn auch zu auf 1,1380 je Euro, nachdem er im Tagestief schon bei fast 1,15 gelegen hatte. Der Goldpreis gibt dagegen etwas nach auf 1.182 Dollar von zuvor 1.185 Dollar, weil steigende Zinsen das Gold weniger attraktiv machen würden. Am Anleihemarkt fallen die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Kurse, die Renditen steigen also - im Zehnjahresbereich von 1,98 auf 1,99 Prozent.

   Vor allem die in der Kernrate etwas stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreise befeuern die Zinsspekulationen. Aber auch die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten und der Empire-State-Index zeichnen ein konjunkturfreundlicheres Bild als erwartet bzw als im Vormonat und sprechen also eher für steigende Zinsen. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe ist auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gefallen. Dagegen sind die Realeinkommen als potenzielle Vorreiter steigender Preise im Monatsvergleich gesunken, nachdem sie zuletzt noch gestiegen waren.

   Spannung verspricht auch wieder die später anstehende Bekanntgabe der wöchentlichen US-Öl- und Benzinvorräte, weil auch sie einen Hinweis darauf geben könnten, wie es um die Konjunktur in den USA bestellt ist. Im Vorfeld geben die Ölpreise nach ihrer jüngsten Talfahrt weiter leicht nach. WTI kostet je Barrel 45,94 Dollar, nachdem zu Wochenbeginn noch gut 50 Dollar fällig waren, ehe die Internationale Energieagentur mit einer negativen Nachfrageprognose einen deutlichen Preisrückgang eingeleitet hatte.

   Zu beachten sind während des Aktienhandels auch Auftritte von US-Notenbankern, als da wären James Bullard und William Dudley. Von beiden ist derzeit aber nur Dudley stimmberechtigt im über die Zinsen entscheidenden Offenmarktausschuss. Nach Handelsende meldet sich dann noch Loretta Mester zu Wort.

   Auch auf Unternehmensseite gibt es wieder eine ganze Reihe frischer Zahlen zu verarbeiten. Aus dem Dow haben Goldman Sachs und United Health ihre Bücher geöffnet. Goldman Sachs hat im dritten Quartal nur noch 1,43 Milliarden US-Dollar verdient, während es im Vorjahreszeitraum noch 2,2 Milliarden Dollar waren. Der Gewinn je Aktie verfehlte die Analystenerwartungen knapp. Auch die Einnahmen lagen unter der Konsensprognose an Wall Street. Der Kurs gibt um 1,9 Prozent nach.

   Der Krankenversicherer United Health ist dank einer gestiegenen Anzahl Versicherter und einer jüngst erfolgten Übernahme kräftig gewachsen. Der Gewinn blieb jedoch im Vergleich zum Vorjahr nur stabil. Der Kurs gibt 4,1 Prozent nach.

   Gut kommen die Ergebnisse der Citigroup an. Sie hat ihren Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen übertroffen, vor allem dank geringerer Rechtskosten. Die Aktie steigt um 1,3 Prozent. Auch Philip Morris legen zu und zwar um 1,1 Prozent. Der Zigarettenhersteller hat seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr leicht angehoben.

   Die Netflix-Aktie gibt um über 7 Prozent nach, nachdem der Streaming-Anbieter enttäuschende Zuwächse bei den US-Kundenzahlen gemeldet hat. Am Vorabend war die Aktie in einer ersten Reaktion zunächst um gut 15 Prozent abgestürzt, ehe sie sich wieder berappelte. Netflix wuchs im dritten Geschäftsquartal zwar im Ausland stärker, gewann aber in den USA weniger Kunden als geplant. Umsatz und Ergebnis lagen knapp unter den Erwartungen der Analysten.

   Dagegen überraschte Xilinx nicht nur mit dem Ergebnis des zweiten Geschäftsquartals, sondern auch mit dem Ausblick auf das laufende Quartal positiv. Die Aktie zieht um 4,9 Prozent an. Lindsay hat die Erwartungen des Marktes abermals enttäuscht. Der Hersteller von Bewässerungssystemen schrieb im vierten Quartal einen Verlust aufgrund von Belastungen im China-Geschäft. Hier geht es mit dem Kurs um 5 Prozent bergab.

   Wal-Mart können sich nach dem 10-prozentigen Kursdebakel am Mittwoch kaum erholen. Sie legen um 0,2 Prozent zu. Die schmerzhaften Schritte, mit denen Wal-Mart sich unter zunehmend digitalen Vorzeichen behaupten will, stoßen zumindest bei einigen Akteuren an der Wall Street auf Wohlwollen. Sterne Agee spricht vom Beginn eines Resets für den Handelskonzern.

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