11.01.2013 18:37:32

MÄRKTE EUROPA/Zaghafte Kursgewinne vor Start in Berichtssaison

   Mit leichtem Plus sind Europas Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel gegangen. Händler berichteten von großer Zurückhaltung vor Beginn der Berichtssaison in Europa. Für Kursbewegungen sorgten vor allem Analysten mit ihren Umstufungen. Im Blick standen daneben die Zinskommentare von EZB-Präsident Mario Draghi vom Vortag, die leicht positiv aufgenommen wurden. Die Quartalszahlen der US-Bank Wells Fargo enthielten Licht ebenso wie Schatten und verpufften, da noch die anderen US-Großbanken kommende Woche Daten vorlegen werden.

   Bremsend wirkten auch schlechte Nachrichten aus der Euro-Peripherie: Die Herabstufung Zyperns gleich um drei Stufen und fast auf Ramsch-Status durch die Ratingagentur Moody's weckte ungute Erinnerungen an die Hochzeiten der Eurokrise. Und in Spanien brach die Industrieproduktion im November über 7 Prozent ein. Der Euro-Stoxx-50 ging 0,4 Prozent höher bei 2.718 Zählern aus dem Handel, der Dax stieg 0,1 Prozent auf 7.716 Punkte.

   Moody's stuft Zypern nunmehr nur noch mit "Caa3" ein und damit nur noch zwei Noten über dem Zahlungsausfall. Die Kosten der Kreditausfallversicherung für Staatsanleihen sprangen danach um fast 10 Prozent nach oben. "Trotz des vergleichbar geringen Volumens könnte die Entwicklung dazu führen, dass die Risikoaversion steigt", warnten die Analysten der Rabobank.

   Kräftig nach oben ging es dagegen mit dem Euro: Nach einem höheren US-Handelsbilanzdefizit sprang er auf 1,3352 Dollar. Zudem stützten die Draghi-Aussagen. Nach Ansicht des EZB-Präsidenten normalisiert sich die Lage in der Eurozone. Fantasien auf eine Zinssenkungen im Euro-Raum gibt es nun nicht mehr. Die Analysten von Morgan Stanley rechnen daher sogar mit einem Euro-Anstieg bis 1,35 Dollar.

   Aktienhändler äußerten sich nicht unzufrieden über die Ruhe an den Märkten kurz vor dem vollen Start der Berichtssaison. Nach der Rally in DAX und Co sowie zahlreichen Einzeltiteln sei eine Konsolidierung nötig gewesen. Einen besonders guten Start hatten Finanzwerte: So legte die Commerzbank seit Beginn des Jahres um 20 Prozent zu und die Aktie der Deutschen Bank trotz der vielen Schlagzeilen um 13 Prozent.

   Auf der Verliererseite standen bisher in diesem Jahr Lanxess mit einem Abschlag von gut 7 und Fresenius Medical Care mit rund minus 6 Prozent weit oben. Ihre Verlustserie ging ungebremst weiter. Gerüchte über eine Kapitalerhöhung drückten auch die Commerzbank wieder um deutliche 3,5 Prozent auf 1,64 Euro zurück.

   SAP stiegen um 1,2 Prozent auf 61,32 Euro. Der Softwarekonzern ist fest davon überzeugt, sein mittelfristiges Umsatzziel von 20 Milliarden Euro schon vor 2015 und damit eher als geplant zu erreichen. "SAP hat in der Vergangenheit nahezu alles richtig gemacht", kommentierte ein Aktienhändler.

   Daneben machten wie in den vergangenen Tagen Analysten die Kurse: Unter anderem fiel die Lufthansa-Aktie nach einer Abstufung durch die UBS auf "Neutral" um 1,8 Prozent auf 14,51 Euro. Continental verloren 2 Prozent auf 85,06 Euro nach der Abstufung durch Goldman Sachs auf "Neutral". Auch RWE setzten ihren Kursrutsch fort und fielen 2,4 Prozent auf 29,98 Euro. Sie waren zu Wochenbeginn von der Deutschen Bank zum Verkauf empfohlen worden.

   Im MDAX gaben Sky Deutschland 0,8 Prozent nach wegen einer Herunterstufung auf "Neutral" durch BoA-Merrill Lynch. News Corp, zu der auch Dow Jones Newswires und das Wall Street Journal gehören, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9 Prozent beteiligt.

   Auffallend schwach tendierten die Minenwerte in London nach Herunterstufungen von BHP und Rio Tinto auf "Neutral" nach "Outperform" durch Macquarie. Die australische Bank wird als besonders kompetent im australischen Minensektor betrachtet. Sie rät nun zu Gewinnmitnahmen, nachdem der Sektor zuletzt sehr gut gelaufen war. Von Mitte November bis Jahresanfang war er um rund 16 Prozent gestiegen. Mit 1,7 Prozent Minus war der Sektor-Index nun klarer Tagesverlierer.

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2717,79 9,52 +0,4% 17,3 . Stoxx-50 2647,48 -2,87 -0,1% 11,7 . Stoxx-600 287,08 -0,36 -0,1% 17,4 Frankfurt XETRA-DAX 7715,53 7,06 +0,1% 30,8 London FTSE-100 6121,58 20,07 +0,3% 9,9 Paris CAC-40 3706,02 2,90 +0,1% 17,3 Amsterdam AEX 350,13 -0,56 -0,2% 12,1 Athen ATHEX-20 333,57 -2,96 -0,9% 25,9 Brüssel BEL-20 2496,80 -8,47 -0,3% 19,8 Budapest BUX 18999,53 127,60 +0,7% 11,9 Helsinki OMXH-25 2320,81 12,94 +0,6% 19,5 Istanbul ISE NAT. 30 101091,27 225,67 +0,2% 3,4 Kopenhagen OMXC-20 523,48 1,00 +0,2% 34,2 Lissabon PSI 20 6090,64 59,53 +1,0% 8,8 Madrid IBEX-35 8618,90 45,80 +0,5% 6,1 Mailand FTSE-MIB 17502,39 51,32 +0,3% 16,0 Moskau RTS 1571,73 0,00 0% 13,7 Oslo OBX 423,15 -0,90 -0,2% 18,3 Prag PX 1053,70 5,62 +0,5% 1,4 Stockholm OMXS-30 1132,28 5,41 +0,5% 14,6 Warschau WIG-20 2557,93 -15,69 -0,6% 19,3 Wien ATX 2468,10 -9,83 -0,4% 30,5 Zürich SMI 7188,22 44,49 +0,6% 21,1

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 7.31 Uhr Do, 18.15 Uhr EUR/USD 1,3352 0,75% 1,3253 1,3220 EUR/JPY 119,1314 1,03% 117,9118 116,5488 EUR/CHF 1,2179 0,34% 1,2138 1,2111 USD/JPY 89,2275 0,32% 88,9450 88,1650 GBP/USD 1,6130 -0,09% 1,6144 1,6125 DJG/mod/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 11, 2013 12:07 ET (17:07 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 07 PM EST 01-11-13

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