02.12.2022 12:43:40

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert nach europäischen Preisdaten

FRANKFURT (Dow Jones)--Der geringere Anstieg der EU-Erzeugerpreise (PPI) im Oktober bewegt Europas Börsen am Freitagmittag kaum. Diese sanken gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge. Aus Marktsicht stellen die Daten allerdings keine große Überraschung dar, haben zuletzt doch eine ganze Reihe von Preisdaten nahegelegt, dass der Inflationsgipfel wohl überschritten worden ist. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent nach auf 3.982 Punkte. Der DAX gewinnt dagegen 0,3 Prozent auf 14.531 Stellen.

Die Anleger warten nun auf die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag und damit neue Indikationen über die künftige US-Notenbankpolitik. Erwartet werden rund 200.000 neugeschaffene Stellen, doch je weniger, desto besser für die Börsen. Denn je weniger heiß der Jobmarkt läuft, desto geringer dürfte der Lohndruck und damit die Inflation werden. Der Blick ist daher besonders auf die Entwicklung der Stundenlöhne gerichtet, die nur noch um 0,3 Prozent steigend erwartet werden. Schwache US-Job-Daten könnten den DAX dann aus der Handelsspanne nach oben springen lassen, heißt es im Handel.

Auch Fed-Mitglied Barr deutet geringere US-Zinserhöhung an

Zur Entspannung bei den Zinserwartungen passten auch taubenhafte Aussagen von Fed-Mitglied Michael Barr am Vorabend. Er sagte, es mache nun Sinn, den Anstieg der US-Zinssätze zu verlangsamen. Der Anteil der US-Händler, die nur mit einer Erhöhung um 50 Basispunkten rechnen, stieg am Vorabend an der Wall Street weiter deutlich und erreicht nun fast 80 Prozent. Die nachlassenden Zinserhöhungsspekulationen in den USA haben zuletzt den Euro gestützt. Die Einheitswährung notiert in der Zwischenzeit deutlich über 1,05 Dollar.

Die deutschen Exporte sind im Oktober indessen wie erwartet gesunken, aufgrund eines starken Importrückgangs war der Handelsbilanzüberschuss aber etwas höher als erwartet. Der Inflationsdruck von der Einfuhrseite hat sich in Deutschland im Oktober zum zweiten Mal in Folge verringert. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts sanken die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent und lagen um 23,5 (September: 29,8; August: 32,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Als positive Nachricht aus dem Immobiliensektor wird die am Vorabend leicht nach oben angepasste Unternehmensprognose von Patrizia gewertet. Zudem kauft das Unternehmen die dänische Advantage Investment Partners dazu, von der ein hohes Wachstum erwartet wird. Die Patrizia-Aktie legt um 3,8 Prozent zu.

Stabilus rücken um 0,7 Prozent vor. Kurstreiber ist hier die Ankündigung einer deutlichen Dividendenerhöhung auf 1,75 nach 1,25 Euro im Vorjahr. Die Erwartungen lagen eher um 1,60 Euro, meint ein Händler.

Sanofi büßen 2 Prozent ein. Der französische Pharmakonzern teilte mit, falls es zu einer Übernahme von Horizon Therapeutics komme, werde sie ausschließlich als Cash-Angebot erfolgen. "Das wird teuer, die Börse hätte einen hohen Anteil eigener Aktien lieber gesehen", so ein Händler.

Erholungsrally der Online-Apotheken geht weiter

Die Erholungsrally der Online-Apotheken geht auch am Freitag weiter. Während Shop Apotheke 3,4 Prozent zulegen, haussieren Zur Rose um weitere 16,3 Prozent. "Der Finanzierungshebel ist bei Zur Rose deutlich höher, das ist der "High-Beta-Wert" der Branche", so ein Händler zu den deutlich höheren Kursgewinnen. Fundamental beflügelt beide Aktien die Aussicht, dass das E-Rezept in Deutschland 2023 kommen soll.

Gestützt von Hochstufungen steigen auch die Aktien von Essenslieferdiensten. Just Eat Takeaway legen um 3 Prozent zu nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies am Vortag. Bei Hellofresh und Delivery Hero geht es 3,6 und 3,4 Prozent höher. Hier hat sich JP Morgan optimistisch geäußert. Die Aktien von Online-Essenslieferdiensten waren bereits am Vortag europaweit gesucht wegen gestiegener Konsolidierungsfantasie im Sektor.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.981,99 -0,1% -2,51 -7,4%

Stoxx-50 3.800,51 -0,4% -16,61 -0,5%

DAX 14.529,23 +0,3% 38,93 -8,5%

MDAX 26.308,32 +1,4% 353,61 -25,1%

TecDAX 3.158,06 +0,7% 23,24 -19,4%

SDAX 12.695,70 +1,1% 140,69 -22,7%

FTSE 7.543,46 -0,2% -15,03 +2,4%

CAC 6.740,78 -0,2% -13,19 -5,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,78 -0,03 +1,96

US-Zehnjahresrendite 3,51 +0,00 +2,00

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:00 Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0532 +0,1% 1,0528 1,0495 -7,4%

EUR/JPY 141,19 -0,8% 142,25 142,61 +7,9%

EUR/CHF 0,9836 -0,3% 0,9866 1,0651 -5,2%

EUR/GBP 0,8581 -0,0% 0,8604 0,8567 +2,1%

USD/JPY 134,06 -0,9% 135,10 135,84 +16,5%

GBP/USD 1,2274 +0,1% 1,2235 1,2251 -9,3%

USD/CNH (Offshore) 7,0158 -0,3% 7,0462 7,0536 +10,4%

Bitcoin

BTC/USD 17.029,11 +0,3% 16.927,23 16.949,90 -63,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,30 81,22 +0,1% +0,08 +17,4%

Brent/ICE 86,76 86,88 -0,1% -0,12 +19,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 138,11 139,26 -0,8% -1,15 +110,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.798,74 1.803,30 -0,3% -4,56 -1,7%

Silber (Spot) 22,63 22,73 -0,4% -0,09 -2,9%

Platin (Spot) 1.033,08 1.045,00 -1,1% -11,93 +6,5%

Kupfer-Future 3,80 3,81 -0,3% -0,01 -13,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2022 06:43 ET (11:43 GMT)

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Stabilus SE 30,15 1,01% Stabilus SE

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