20.08.2015 10:19:45
|
MÄRKTE EUROPA/Weiter abwärts - China bleibt Belastungsfaktor
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Negative Vorgaben aus Asien sorgen am Donnerstag im frühen Handel für fortgesetzten Abgabedruck an Europas Börsen. "Die Stimmung ist definitiv angeschlagen", sagt ein Teilnehmer. Neben den andauernden Unsicherheiten rund um China werden auch die Fragezeichen bezüglich der Geldpolitik der US-Notenbank größer. Das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Protokoll wurde an den Finanzmärkten als "taubenhaft" interpretiert.
Eine länger akkommodierende Geldpolitik der US-Notenbank ist zwar grundsätzlich positiv für die Finanzmärkte. Allerdings sind die Ursachen für eine mögliche Verzögerung - eine chinesische Wachstumsschwäche und daraus resultierende einbrechende Rohstoffpreise - kein Kaufargument für Aktien. Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 10.627 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.423 nach unten.
Der Euro reagierte mit Aufschlägen von fast 1 Cent gegen den Dollar auf das Fed-Protokoll. Am Morgen geht die Einheitswährung bei 1,1115 um. Die Fed unterstrich die Gefahr, die von der schwachen chinesischen Wirtschaft für die US-Konjunktur ausgehe. Damit wird ein erster Zinsschritt, der von den meisten Analysten im September erwartet wird, immer ungewisser.
Laut IG wird an den Märkten ein Zinsschritt nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 38 Prozent nach 48 vor dem Protokoll eingepreist. Die Commerzbank sieht die Fed in einem Dilemma: "Zwar bleibt die Inflation noch niedrig und bestehen Abwärtsrisiken aufgrund der Sorgen um China und des festeren Dollar, aber die Entwicklung der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt macht es immer schwieriger, einen ersten Zinsschritt weiter herauszuschieben", so Analystin Antje Praefcke.
Die Societe Generale erwartet zwar weiter einen Zinsschritt im September, räumt aber ein, dass dieser unsicherer geworden sei. Eine Verschiebung ins nächste Jahr schließen die Analysten aus - dafür seien die US-Wachstumsaussichten zu gut. Bliebe als Alternative eine Zinserhöhung im Oktober bzw Dezember. Im Oktober finde aber keine Pressekonferenz statt, und der Dezember erscheine ebenfalls ungünstig wegen einer möglichen Wachstumsverlangsamung im ersten Quartal.
Für Ahold-Aktien geht es nach Zahlen für das zweite Quartal 4,5 Prozent nach oben. Diese sind über den Erwartungen ausgefallen. Treiber waren gute Geschäfte in den USA und den Niederlanden. Die Zahlen sind ein gutes Omen für die geplante Fusion mit Delhaize, sagt KBC Securities. Das US-Geschäft zeige, dass die Bemühungen von Ahold Früchte trügen.
Nach einer leicht erhöhten Prognose geht es für die Sixt-Aktie 1 Prozent nach oben. "Nach den Zahlen von Sixt Leasing gestern hatte man nicht unbedingt mit einer Prognoseerhöhung gerechnet", sagt ein Händler. Die Leasing-Tochter von Sixt hatte am Vortag Zahlen vermeldet und vor allem mit einem Rückgang der EBIT-Marge Fragen aufgeworfen. Sixt geht von einem "signifikanten" nach einem "leichten" Anstieg der Umsätze aus. Auch der Vorsteuergewinn soll höher ausfallen.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 18.35 Uhr EUR/USD 1,1115 -0,1% 1,1122 1,1068 EUR/JPY 137,91 +0,1% 137,82 137,28 EUR/CHF 1,0735 -0,0% 1,0736 1,0723 USD/JPY 124,06 +0,1% 123,90 124,05 GBP/USD 1,5664 -0,1% 1,5682 1,5651 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 20, 2015 03:49 ET (07:49 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 49 AM EDT 08-20-15

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Ahold NVmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Ahold NVmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Sixt SE St. | 83,85 | -0,83% |
|