26.07.2022 18:07:40

MÄRKTE EUROPA/Walmart und Angst vor Gas-Lieferstopp belasten

(Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben auch am Dienstag mit Abgaben geschlossen. Der DAX gab um 0,9 Prozent auf 13.097 Punkten nach, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,8 Prozent tiefer bei 3.575 Punkten. Für Zurückhaltung sorgte die neuerliche Reduzierung der russischen Gaslieferungen auf nun nur noch 20 Prozent der Pipeline-Kapazität nach bislang 40 Prozent, was die bestehenden Wachstumssorgen noch verstärkte. Am Abend startet derweil die zweitägige Sitzung der US-Notenbank. Am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa wird das Ergebnis bekannt gegeben, mehrheitlich wird an der Börse mit einer Anhebung der Leitzinsen in den USA um weitere 75 Basispunkte gerechnet. Bis dahin dürften sich die Anleger zurückhalten.

Das Sentiment litt auch unter der Berichtssaison. So legte am Montagabend der US-Einzelhändler Walmart seine Geschäftszahlen vor und senkte die Prognose. Walmart gewährt angesichts der steigenden Inflation mehr Preisnachlässe, um ihre Warenbestände abzubauen. Viele Verbraucher schnallen den Gürtel enger. Dies wird dazu führen, dass die Gewinne im gesamten Geschäftsjahr sinken. Für Metro ging es 2,1 Prozent nach unten, Ceconomy fielen 2,4 Prozent. Im DAX gaben Zalando 9,8 Prozent nach, Hellofresh verloren 7,3 Prozent. Kingfisher büßten 8,5 Prozent ein. Einzelhandelsaktien sanken im Schnitt um 4,2 Prozent und waren damit mit Abstand schwächster Sektor in Europa.

Eutelsat einigt sich mit OneWeb auf Fusion

Eutelsat standen auch am Dienstag unter erheblichem Abgabedruck und brachen um weitere 18,2 Prozent ein. Der Satelliten-Betreiber hat sich mit OneWeb auf eine Fusion geeinigt. Der Zusammenschluss erfolgt per Aktientausch, für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Eutelsat hält bereits 23 Prozent an OneWeb. Der Satellitenmarkt hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, wie etwa aus den milliardenschweren Investitionen von Elon Musk und Jeff Bezos ersichtlich wird. Nach Einschätzung der Analysten von Berenberg würde sich eine Fusion negativ auf die Ergebnisse von Eutelsat auswirken.

Nicht zufrieden mit den Geschäftszahlen der UBS (-9,4%) im zweiten Quartal äußerten sich Händler. Der Nettogewinn lag mit 2,11 Milliarden Dollar deutlich unter der Erwartung von 2,40 Milliarden Dollar. Dies könne aber noch mit der Marktvolatilität erklärt werden, wie es sich schon bei den US-Banken abgezeichnet habe, meinte ein Händler: Als "unbefriedigender" bezeichnet er den Einnahmerückgang der Vermögensverwaltung. Gut seien aber einige andere Kennzahlen ausgefallen, so die Kernkapitalquote mit 14,2 Prozent.

Für Lufthansa ging es am Dienstag um 2,6 Prozent nach unten; die Titel verloren damit klar mehr als der Reisesektor insgesamt mit Abgaben von 1 Prozent. Belastend wirkte der Warnstreik des Bodenpersonals. Deswegen muss die Airline am Mittwoch "nahezu das gesamte Flugprogramm" an den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München absagen. Insgesamt fallen rund 1.000 Flüge aus.

Jefferies stufte die vorläufigen Daten von Wacker Neuson (-2,8%) für das zweite Quartal als uneinheitlich ein. Während das Umsatzwachstum auf Kurs sei, die Unternehmensprognose für 2022 zu erreichen, bleiben die Margen aufgrund der hohen Beschaffungskosten und der geringeren Produktivität unter Druck. Nach schwachen Zahlen ging es für Stratec gleich um 12 Prozent nach unten.

Unilever schlägt Konsenserwartungen

Für die Aktie von Unilever ging es in Amsterdam gegen den Trend um 3,9 Prozent nach oben. Der RBC zufolge hat Unilever die Konsenserwartungen mit den guten Ergebnissen für das erste Halbjahr bei organischem Umsatzwachstum, EBIT und Gewinn geschlagen. Die Unternehmensprognose für das Gesamtjahr sei angehoben worden, auch wenn es keine Änderung bei den Margenerwartungen gebe.

Weiter abwärts ging es mit Uniper. Die Aktien verloren 10,5 Prozent auf 5,85 Euro. "Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab", sagte ein Händler. Aktuell belaste, dass Goldman Sachs das Kursziel auf 4,50 nach 10 Euro gesenkt habe. Dazu komme, dass der politische Streit um die Nord-Stream-Pipeline trotz der nun gelieferten Turbine weitergehe. Sollte der Gasfluss weiter nur bei 20 Prozent bleiben, könne Deutschland die Lager für den Winter nicht füllen. Der Versorger ist abhängig von den russischen Lieferungen. Jüngst wurde ein Rettungspaket für das Unternehmen geschnürt, das unter anderem den Einstieg des deutschen Staats vorsieht.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.575,36 -28,80 -0,8% -16,8%

Stoxx-50 3.597,66 +15,75 +0,4% -5,8%

Stoxx-600 426,13 -0,12 -0,0% -12,6%

XETRA-DAX 13.096,93 -113,39 -0,9% -17,6%

FTSE-100 London 7.308,56 +2,26 +0,0% -1,1%

CAC-40 Paris 6.211,45 -26,10 -0,4% -13,2%

AEX Amsterdam 706,26 -0,75 -0,1% -11,5%

ATHEX-20 Athen 1.990,27 +0,47 +0,0% -7,1%

BEL-20 Bruessel 3.741,26 -3,73 -0,1% -13,2%

BUX Budapest 41.174,99 -550,27 -1,3% -18,8%

OMXH-25 Helsinki 4.637,80 -27,19 -0,6% -16,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.701,21 -22,27 -0,8% +33,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.770,30 +20,94 +1,2% -5,0%

PSI 20 Lissabon 6.002,60 -3,62 -0,1% +7,7%

IBEX-35 Madrid 8.069,60 -16,00 -0,2% -7,4%

FTSE-MIB Mailand 21.159,98 -222,73 -1,0% -21,8%

RTS Moskau 1.136,02 -19,43 -1,7% -28,8%

OBX Oslo 1.102,21 +10,13 +0,9% +3,1%

PX Prag 1.245,71 +5,40 +0,4% -12,6%

OMXS-30 Stockholm 1.962,96 -7,92 -0,4% -18,9%

WIG-20 Warschau 1.654,70 -30,92 -1,8% -27,0%

ATX Wien 2.962,24 -13,21 -0,4% -22,3%

SMI Zuerich 11.102,31 -27,04 -0,2% -13,8%

* zu Vortagsschluss

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,92 -0,09 +1,10

US-Zehnjahresrendite 2,76 -0,04 +1,25

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:40h Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0114 -1,0% 1,0226 1,0212 -11,1%

EUR/JPY 138,16 -1,1% 139,81 139,61 +5,6%

EUR/CHF 0,9743 -1,1% 0,9865 0,9858 -6,1%

EUR/GBP 0,8407 -0,9% 0,8477 0,8483 +0,1%

USD/JPY 136,61 -0,0% 136,70 136,68 +18,7%

GBP/USD 1,2030 -0,2% 1,2064 1,2039 -11,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7691 +0,2% 6,7547 6,7536 +6,5%

Bitcoin

BTC/USD 20.785,64 -5,6% 21.086,78 21.796,41 -55,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 95,58 96,70 -1,2% -1,12 +33,6%

Brent/ICE 104,48 105,15 -0,6% -0,67 +39,5%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 211,00 179,00 +19,5% 34,38 +197,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.718,54 1.719,69 -0,1% -1,15 -6,1%

Silber (Spot) 18,61 18,44 +0,9% +0,17 -20,2%

Platin (Spot) 873,83 882,67 -1,0% -8,84 -10,0%

Kupfer-Future 3,41 3,35 +1,6% +0,05 -23,4%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 26, 2022 12:08 ET (16:08 GMT)

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