11.12.2018 15:53:46

MÄRKTE EUROPA/Wall Street und ZEW treiben DAX um über 2 Prozent

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte starten am Dienstagnachmittag weiter nach oben durch. Dabei helfen die Trendwende an der Wall Street am späten Vorabend wie auch die kräftigen US-Anschlussgewinne am Dienstag. Zudem hatte ein deutlich verbesserter ZEW-Index zur Konjunktur in Deutschland am Morgen den Aufwärtstrend beschleunigt.

Den DAX treibt dies um 2,3 Prozent auf 10.865 Zähler nach oben, der Euro-Stoxx-50 steigt um 2,1 Prozent auf 3.079 Punkte. Kräftige Gewinne zeigen Tech- und Autowerte, bei Wirecard und Infineon geht es um 4,6 bzw 3,1 Prozent nach oben. Vor allem Chip-Titel wie AMS zeigen sich sogar in Rallylaune und springen 10 Prozent nach oben.

ZEW überrascht mit Stabilisierung bei Konjunktur

Die konjunktursensiblen Auto- und Chemiewerte legen um über 2,5 Prozent zu dank eines besseren ZEW-Index. Die Eintrübung bei der Komponente Konjunkturlage sei keine Überraschung, da hier Analysten und Anleger befragt werden und keine Unternehmenslenker, unterstreicht Thomas Altmann von QC Partners: "Befragt wurde also die Personengruppe, der der aktuelle Sell-Off an den Aktienmärkten am meisten zugesetzt hat."

Positiv rage aber hervor, dass sich die Erwartungskomponente nicht nur stabilisiert, sondern sogar etwas erholt habe. Nach der aktuellen Abkühlung sollte daher in Zukunft in der deutschen Wirtschaft eine Stabilisierung und später Erholung folgen. Entsprechend steigen Covestro um 4,1 Prozent, Bayer um 4,5 Prozent und VW um 4,4 Prozent. Der ZEW strahlt dabei auch auf Europa aus und zieht auch den CAC-40 in Paris um 2,1 Prozent nach oben.

May will Brexit-Deal durch Gespräche retten

Im Fokus der Marktteilnehmer steht daneben Großbritannien. Nun will die britische Premierministerin Theresa May am Dienstag bei EU-Kollegen um Zugeständnisse werben und reist dazu quer über das Festland. May trifft den niederländischen Regierungschef Mark Rutte und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die verschobene Abstimmung über den Brexit soll nun bis 21. Januar stattfinden. Der FTSE-100-Index in London legt 1,8 Prozent zu.

Techniker blicken weiter mit Hoffnung auf den US-Markt, denn mit der Trendumkehr im Sitzungsverlauf vom Montag habe der S&P-500-Index die Chance auf eine Bodenbildung gewahrt. "Der Bruch der 2.600er Marke war zunächst einmal eine Bärenfalle", sagt ein Händler. Sogar ein technischer Dreifachboden sei möglich, wäre allerdings erst über 2.816 Punkten abgeschlossen.

Von eher schwachen Vorlagen aus den USA sprechen Händler nur mit Blick auf Finanztitel. Sie entziehen sich auch im DAX der Erholung und notieren so wie Allianz nur 0,7 Prozent fester. Grund ist die flacher werdende Zinskurve, die vor allem das Zinsergebnis bei Banken und Versicherern belasten kann. Die ebenfalls zinsempfindlichen Vonovia liegen sogar 1 Prozent tiefer.

WPP nach Strategie-Update gesucht

Die Aktien der weltgrößten Werbeagentur-Holding WPP springen um 5 Prozent nach oben. Hier treibt das Strategie-Update, in dem von möglichen Kosteneinsparungen von bis zu 275 Millionen Pfund die Rede ist. Zudem sollen die trägen Entscheidungsstrukturen des Unternehmens umgebaut und verschlankt werden.

Aurubis notieren nur 0,6 Prozent höher nach einer unter Erwartung liegenden Dividende von 1,55 Euro. Der Markt hatte 1,65 Euro erwartet. Um 1,4 Prozent nach oben geht es trotz der Abstufung bei Anheuser-Busch Inbev durch die Ratingagentur Moody's. "Grund ist die hohe Verschuldung, und die ist hinreichend bekannt", sagt ein Händler. Moody's hat die Bonität des Brauereikonzerns auf "Baa1" von "A3" gesenkt.

Um 12 Prozent fallen die Aktien von Spaniens Supermarktkette Dia: Das Vertrauen der Anleger hat weitere Risse bekommen, nachdem das Unternehmen seine Gläubiger Medienberichten zufolge um einen Schuldenschnitt ersucht hat. Der Großaktionär LetterOne weigert sich aber, selbst Geld nachzuschießen. Die Aktie wird daher dem spanischen Leitindex IBEX-35 entnommen. In der Spitze brachen sie um bis zu 30 Prozent ein.

Zu Kurseinbrüchen von bis fast 17 Prozent kommt es aber bei den Aktien der Hornbach Baumarkt AG und ihrer Muttergesellschaft Hornbach Holding AG nach ihren Gewinnwarnungen. Wegen eines schwachen Geschäfts im November wurde ein unerwartet starker Ergebnisrückgang im dritten Quartal verzeichnet, weshalb die Jahresziele gekappt wurden.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.078,73 2,05 61,74 -12,14

Stoxx-50 2.842,52 2,18 60,58 -10,55

DAX 10.865,12 2,29 243,05 -15,89

MDAX 22.391,71 1,45 319,50 -14,54

TecDAX 2.541,04 2,42 59,93 0,47

SDAX 9.863,47 1,58 153,40 -17,02

FTSE 6.846,24 1,86 124,70 -12,57

CAC 4.845,63 2,18 103,25 -8,79

Bund-Future 163,34 0,16 3,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:49 Uhr Mo, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1343 -0,07% 1,1364 1,1364 -5,6%

EUR/JPY 128,48 -0,09% 128,57 128,34 -5,0%

EUR/CHF 1,1239 -0,02% 1,1239 1,1246 -4,0%

EUR/GBP 0,9012 -0,27% 0,9038 0,9070 +1,4%

USD/JPY 113,26 +0,00% 113,14 112,92 +0,6%

GBP/USD 1,2585 +0,18% 1,2573 1,2529 -6,9%

Bitcoin

BTC/USD 3.324,89 -2,78% 3.408,75 3.442,50 -76,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,60 -0,58 0,02

Deutschland 10 J. 0,24 0,24 -0,19

USA 2 Jahre 2,73 2,73 0,84

USA 10 Jahre 2,87 2,86 0,46

Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,01

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,23 51,00 +2,4% 1,23 -9,6%

Brent/ICE 60,85 59,97 +1,5% 0,88 -3,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.246,32 1.244,30 +0,2% +2,02 -4,3%

Silber (Spot) 14,70 14,54 +1,1% +0,16 -13,2%

Platin (Spot) 786,70 784,50 +0,3% +2,20 -15,4%

Kupfer-Future 2,78 2,72 +2,0% +0,06 -17,3%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 11, 2018 09:54 ET (14:54 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Bayer AG (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 290,30 -0,62% Allianz
ams AG 1,21 2,07% ams AG
Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh 37,40 2,19% Aurubis AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20th Sh
Aurubis 76,35 0,66% Aurubis
Bayer AG (spons. ADRs) 4,80 -1,23% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 18,96 -4,77% Bayer
Covestro AG 57,34 -0,35% Covestro AG
HORNBACH Holding 80,80 -1,94% HORNBACH Holding
HORNBACH Baumarkt AG 59,50 1,71% HORNBACH Baumarkt AG
Infineon AG 30,47 0,59% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 30,80 2,67% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Volkswagen (VW) St. 82,60 -2,82% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 80,88 -1,41% Volkswagen (VW) AG Vz.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 30,30 -0,33% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
Wirecard AG 0,02 0,00% Wirecard AG
WPP 2012 PLC (spons. ADRs) 53,67 0,88% WPP 2012 PLC (spons. ADRs)
WPP 2012 PLC 10,20 0,99% WPP 2012 PLC

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 295,98 -0,56%
CAC 40 7 194,51 -0,87%