13.12.2013 18:58:02

MÄRKTE EUROPA/Verlustserie hält weiter an - Peugeot brechen ein

   Von Thomas Leppert

   Bereits den vierten Tag in Folge schlossen die Börsen in Europa mit roten Vorzeichen. Während viele Investoren auf eine Weihnachtsrally hofften, kommt nun langsam Ernüchterung auf. "Die Märkte befinden sich weiterhin im latenten Risk-off-Modus", stufte Philipp Timmermann von der BHF-Bank die aktuelle Lage an der Börse ein. Gute Wirtschaftsdaten aus den USA und ein mögliches Ende der US-Haushaltskrise erhöhten die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes der ultralockeren Geldpolitik in den USA. Möglicherweise schon bei der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.

   Der Dax schloss 0,1 Prozent leichter bei 9.006 Punkten. Seit Beginn des Monats, am 2. Dezember notierte der Index noch auf dem Rekordhoch bei 9.424,83 Punkten, ging es bereits über 400 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,2 Prozent auf 2.922 Punkte nach. Beeinflusst wird das Börsengeschehen zudem immer mehr vom nahenden großen Verfall, so Händler. Am Freitag kommender Woche laufen an den Derivatebörsen Optionen und Terminkontrakte auf Aktien aus. Dies sorgt im Vorfeld oftmals für stärkere Schwankungen.

   Erneut stark unter Druck standen an der Pariser Börse die Aktien von Peugeot. Der Großaktionär General Motors (GM) verkaufte seinen Peugeot-Anteil von 7 Prozent, was schwer auf dem Kurs lastete. Angesichts des Ausstiegs von GM wurde an der Börse die Frage gestellt, ob der US-Autobauer über die Interna bei den Franzosen - und mögliche Probleme - mehr wisse, sagte ein Beobachter. Die Aktie schloss mit einem Minus von 12 Prozent bei 9,34 Euro, zum Wochenstart kostete die Aktie noch 12,20 Euro.

   Am deutschen Aktienmarkt verloren RWE-Aktien an Boden, nachdem Goldman Sachs die Kaufempfehlung für die Aktie zurückgenommen hat. Die Aktien von K+S legten dagegen um 0,8 Prozent auf 20,16 Euro zu. Die Papiere sind mit einem Kursverlust von 40 Prozent seit Jahresbeginn unverändert das abgeschlagene Schlusslicht im DAX.

   In Madrid stiegen Aktien von Bankia um 1,2 und die des Windturbinen-Herstellers Gamesa um 1,7 Prozent an. Beide Titel rücken mit Handelsbeginn am 23. Dezember in den Leitindex Ibex-35 auf. Dafür fallen die Aktien des Versorgers Endesa (Minus 0,3) und des Stahlherstellers Acerinox (Plus 0,4 Prozent) aus dem Index.

   Im TecDax brach die Aktie des Biotech-Wertes Evotec um knapp 12 Prozent ein. Der Konzern hat seine Umsatzprognose für dieses Jahr gesenkt. Ursache ist der Wegfall einer bereits eingeplanten Meilensteinzahlung, die Evotec von einem Entwicklungspartner im Erfolgsfall bekommen hätte.

   Am Devisenmarkt hat der Euro den Höhenflug über 1,38 Dollar erst einmal beendet und notierte bei 1,3726 Dollar. Insgesamt überrascht die jüngste Stärke des Euro trotz der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Anziehens der geldpolitischen Zügel in den USA. Denn dies sollte eigentlich den Dollar stützen. Die Credit Agricole sprach von einer "inhärenten Euro-Stärke", nachdem sich die EZB zuletzt geldpolitisch weit weniger "locker" gezeigt habe als vom Markt erwartet.

   Den Verlierer am Devisenmarkt stellte allerdings der Yen. Der Commerzbank zufolge "spricht derzeit einfach nichts dafür", in den Yen zu investieren. Die japanische Notenbank lasse die Notenpresse weiterhin auf Volldampf laufen und die Regierung des Landes gebe weiterhin viel mehr Geld aus als sie eigentlich habe. Am Freitagmorgen hatte der Dollar das bisherige Jahreshoch mit 103,92 Yen knapp überschritten. Am Abend notierte der Greenback bei 103,26 Yen.

=== Europäische Schlussindizes am Freitag, 13. Dezember:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.921,92 -6,20 -0,2% 10,8 . Stoxx-50 2.754,96 -8,03 -0,3% 6,9 . Stoxx-600 309,75 -0,49 -0,2% 10,8 Frankfurt XETRA-DAX 9.006,46 -10,54 -0,1% 18,3 London FTSE-100 6.439,96 -5,29 -0,1% 9,2 Paris CAC-40 4.059,71 -9,41 -0,2% 11,5 Amsterdam AEX 376,86 -0,96 -0,3% 10,0 Athen ATHEX-20 378,14 -10,01 -2,6% 22,1 Brüssel BEL-20 2.751,81 -12,49 -0,5% 11,1 Budapest BUX 18.424,72 143,37 +0,8% 1,4 Helsinki OMXH-25 2.667,18 -7,65 -0,3% 20,7 Istanbul ISE NAT. 30 90.324,18 1422,20 +1,6% -7,6 Kopenhagen OMXC-20 584,52 -1,31 -0,2% 17,8 Lissabon PSI 20 6.378,58 -29,58 -0,5% 12,3 Madrid IBEX-35 9.272,70 0,60 +0,0% 13,5 Mailand FTSE-MIB 17.805,73 0,86 +0,0% 9,4 Moskau RTS 1.391,85 -1,72 -0,1% -8,8 Oslo OBX 484,27 2,34 +0,5% 18,0 Prag PX 955,78 -10,65 -1,1% -8,0 Stockholm OMXS-30 1.255,71 0,72 +0,1% 13,7 Warschau WIG-20 2.429,67 -10,94 -0,4% -6,2 Wien ATX 2.462,16 -22,64 -0,9% 2,5 Zürich SMI 7.828,91 -20,71 -0,3% 14,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr. 8.44 Uhr Do, 17.23 Uhr EUR/USD 1,3726 -0,20% 1,3753 1,3747 EUR/JPY 141,7417 -0,45% 142,3860 141,8087 EUR/CHF 1,2216 -0,12% 1,2231 1,2232 USD/JPY 103,2640 -0,29% 103,5665 103,1280 GBP/USD 1,6293 -0,30% 1,6342 1,6330 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

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   December 13, 2013 12:24 ET (17:24 GMT)

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