03.05.2019 16:10:47

MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarktdaten setzen keine nachhaltigen Akzente

FRANKFURT (Dow Jones)--Bessere US-Arbeitsmarktdaten setzen am Freitagnachmittag keine nachhaltigen zusätzlichen Akzente an Europas Börsen. Die Zahl der Beschäftigten stieg im April um 263.000 und damit deutlich stärker als die Prognose von 190.000. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,6 Prozent, die Prognose lag bei 3,8 Prozent. Einzig der Anstieg der Stundenlöhne blieb mit 0,22 Prozent unter der Erwartung. Aus Börsensicht sind die Daten nicht schlecht, sprechen sie doch laut der Commerzbank für einen anhaltenden Aufschwung bei geringem Inflationsdruck.

Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 12.396 Punkte - bei 12.435,67 markierte der Index ein neues Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.504. Auch in der Eurozone gibt es keine Anzeichen für echten Inflationsdruck. Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im April mit 1,7 Prozent zwar etwas stärker als die Erwartung von 1,6 Prozent gestiegen. Damit bleibt die Inflation in der Eurozone aber deutlich unter dem EZB-Ziel von 2 Prozent.

Adidas auf Rekordhoch

Im Fokus steht weiter die Berichtssaison. Adidas hat mit sehr starken Zahlen überrascht, worauf der Kurs um 7,2 Prozent springt. Vor allem die starken Margen werden von Marktteilnehmern gelobt. Die Konsenserwartung für den Vorsteuergewinn sei um 7 Prozent geschlagen worden, so Citi-Research. Auf das Gesamtjahr hoch gerechnet rechtfertigten die Zahlen zum ersten Quartal eine Anhebung der Konsenserwartung um rund 2 Prozent.

BASF hat zwar rund ein Viertel weniger verdient, dies bewegt sich aber angesichts der schwachen Nachfrage aus dem Autosektor im erwarteten Rahmen. Laut Citi-Research ist der Gewinn je Aktie im Jahresvergleich zwar um 14,5 Prozent zurückgegangen, liege damit aber immer noch 4 Prozent über der Konsensschätzung. Den Ausblick bestätigte der Chemieriese. Die Aktie zieht um 0,9 Prozent an.

Von schwachen Zahlen sprechen Marktteilnehmer mit Blick auf Fuchs Petrolub. "Das erste Quartal hat in der ganzen Breite die Erwartungen verfehlt", sagt ein Händler. Die Aktie des Schmierstoffherstellers verliert 1,6 Prozent. Die Geschäftszahlen sind laut der UBS von den Kosten neuer Projekte und der Schwäche des Automarktes geprägt.

Societe Generale und HSBC überzeugen

Die Geschäftszahlen der Societe Generale seien nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen, heißt es im Handel. Entsprechend geht es um 2,7 Prozent nach oben. Auch die britische HSBC hat die Erwartungen geschlagen, der Kurs legt um 2,5 Prozent zu. Die Erstquartalszahlen sähen vergleichsweise stark aus, urteilt Jefferies. Die Bank habe dank eines positiven operativen Hebels mit dem Gewinn die Erwartungen übertroffen.

Bei Erste Group Bank aus Österreich geht es nach gemischten Zahlen um 2,6 Prozent nach unten. Wie Citigroup anmerkt, ist der Nettogewinn zwar über den Erwartungen ausgefallen, operativ aber unter den Marktschätzungen geblieben. Swiss Re fallen nach Zahlen um 2,7 Prozent. Die Citigroup spricht von einem schwierigen Jahresbeginn des Rückversicherers.

Siltronic steigen um 5,5 Prozent, nachdem der Wafer-Hersteller seine Prognose bestätigt hat. Der Kurs hatte an den beiden Handelstagen zuvor deutlicher nachgegeben. Nach guten Zahlen geht es für Xing um 4,7 Prozent nach oben.

Herbe Verluste bei den Airlines

Air France-KLM hat höher als erwartete Verluste im ersten Quartal ausgewiesen, worauf es für die Aktie um 5,4 Prozent abwärts geht. Im Sog von Air France verlieren Lufthansa 2,2 Prozent. Auch SAS in Stockholm fallen deutlich zurück und zwar um 3,3 Prozent. Zwar wurde der Pilotenstreik nun beendet, der Abschluss mit den Piloten liege aber an der "Schmerzgrenze", auch wenn ein "Horrorszenario" vermieden worden sei, so Sydbank.

Im Automobilsektor stehen die Geschäftszahlen von Fiat Chrysler (plus 5,2 Prozent) im Blick. Jefferies spricht von einer leicht positiven Überraschung vor dem Hintergrund niedriger Erwartungen. Der operative Gewinn sei leicht unter den Prognosen ausgefallen, allerdings heben die Analysten die Entwicklung des Nordamerika-Geschäfts sowie den besseren Cashflow positiv hervor.

Kräftige Kursbewegungen lösen auch Umstufungen aus: Dürr steigen um 2,7 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Hauck & Aufhäuser. Zalando sind von Societe Generale von der Verkaufsempfehlung befreit und auf "Halten" erhöht worden. Die Aktie legt 1,4 Prozent zu. Nach einer Verkaufsempfehlung durch die UBS geht es für Freenet um 6,3 Prozent nach unten.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.499,35 0,30 10,42 16,59

Stoxx-50 3.194,05 0,50 15,90 15,72

DAX 12.381,29 0,29 35,87 17,26

MDAX 25.962,87 0,31 81,29 20,26

TecDAX 2.883,44 -0,09 -2,74 17,68

SDAX 11.712,56 0,18 21,60 23,17

FTSE 7.401,33 0,68 50,02 9,26

CAC 5.550,66 0,21 11,81 17,33

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,01 -0,02 -0,23

US-Zehnjahresrendite 2,52 -0,02 -0,16

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:42 Do, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1181 +0,07% 1,1166 1,1176 -2,5%

EUR/JPY 124,41 -0,14% 124,49 124,70 -1,1%

EUR/CHF 1,1383 -0,06% 1,1390 1,1398 +1,1%

EUR/GBP 0,8565 -0,10% 0,8571 0,8581 -4,8%

USD/JPY 111,27 -0,22% 111,48 111,56 +1,5%

GBP/USD 1,3054 +0,18% 1,3028 1,3023 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 5.744,76 +6,42% 5.507,76 5.404,76 +54,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,92 61,81 +0,2% 0,11 +31,9%

Brent/ICE 70,84 70,75 +0,1% 0,09 +28,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.280,19 1.270,54 +0,8% +9,65 -0,2%

Silber (Spot) 14,90 14,64 +1,8% +0,26 -3,8%

Platin (Spot) 860,88 849,50 +1,3% +11,38 +8,1%

Kupfer-Future 2,83 2,78 +1,5% +0,04 +7,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 03, 2019 10:11 ET (14:11 GMT)

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