05.02.2016 18:55:20

MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarktbericht belastet die Kurse

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach durchwachsenen Arbeitsmarktdaten aus den USA haben sich Europas Börsen am Freitag mit Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Die US-Wirtschaft schuf im Januar 151.000 neue Stellen, erwartet wurde eine Zunahme um 185.000. Allerdings fiel die Arbeitslosenquote auf 4,9 Prozent. Erwartet wurde hier ein unveränderter Wert von 5 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,9 Prozent auf 2.879 Punkte, für den Dax ging es 1,1 Prozent auf 9.286 nach unten. Bei 9.251 Punkten wurde im späten Handel zudem ein neues Zwölfmonatstief markiert.

   Charttechnisch ist der DAX schwer angeschlagen. Der Index schloss unter der kritischen Unterstützungszone um 9.325/15 Punkte. Bei einem nachhaltigen Fall unter dieses Niveau droht nach Einschätzung der DZ Bank ein "fortgesetztes Crash-Szenario" im DAX. Dann müsse im weiteren Verlauf mit einer 100%-Korrektur der Aufwärtsbewegung von Oktober 2014 bis April 2015, das heißt einem DAX bei 8.355 Punkten, gerechnet werden.

   Positiv hob die Helaba bei den US-Daten den Anstieg der Stundenlöhne bzw den Anstieg der Partizipationsrate, den Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, hervor. Analysten schließen eine Leitzinserhöhung in den USA nach den Zahlen nicht aus. Auf den ersten Blick sei der Arbeitsmarktbericht zwar schlecht ausgefallen, dieser Eindruck sei durch die Detaildaten aber nicht erhärtet worden, so die Postbank. Auch die Commerzbank hält eine Zinserhöhung im März weiter für möglich.

   Der Euro wertete nach dem Arbeitsmarktbericht bis Börsenschluss auf 1,1141 Dollar ab nach Ständen von rund 1,12 Dollar vor dessen Veröffentlichung. In den vergangenen Tagen wurden nach schwächeren Wirtschaftsdaten Zinsfantasien in den USA immer mehr ausgepreist. Im Handel wurde allerdings auch auf technische Faktoren für den Dollar-Anstieg verwiesen.

Arcelormittal fallen mit Kapitalerhöhung und Zahlen Unter den Einzelwerten standen ArcelorMittal im Fokus. Die Aktien verloren 5,5 Prozent nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung in Höhe von 3 Milliarden Dollar. "Eine Kapitalerhöhung im rohstoffnahen Sektor ist das letzte, worauf der Markt jetzt Lust hat", so ein Händler. Die Sorge über zusätzlichen Kapitalbedarf dürfte sich ausbreiten und alle Stahlwerte anstecken. Da die Kapitalerhöhung grob die Hälfte der Marktkapitalisierung von Arcelormittal ausmache, komme es zu einer massiven Gewinnverwässerung. Auch die gleichzeitig veröffentlichten Geschäftszahlen zum vierten Quartal wurde negativ gesehen.

   Die Aktie von thyssenkrupp litt unter Arcelor und verlor 1,5 Prozent. Gegen den Trend waren Versorgertitel gesucht: EON stiegen um 1,7 Prozent und RWE um 1 Prozent. Eine Schrecksekunde mussten die VW-Investoren dagegen verdauen. Auf die Verschiebung des Jahresabschluss bzw. der Hauptversammlung reagierte die Aktie zunächst mit Abschlägen. Doch mit Bestätigung der Prognose für das bereinigte operative Ergebnis für das Jahr 2015 erholte sich das Papier wieder. Die VW-Aktie schloss mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent.

   Im TecDax verloren XING 5,1 Prozent nach einer Gewinnwarnung des US-Mitbewerbers Linkedin. Im MDAX fielen Wincor Nixdorf 1 Prozent auf 45,70 Euro, obwohl Wettbewerber Diebold sein lange erwartetes Übernahmeangebot vorgelegt hat. Als Grund führten Händler das Mischangebot aus Aktien- und Barkomponente an. Zwar liege der Übernahmepreis umgerechnet bei 49,60 Euro, allerdings werde auf den Wert der Diebold-Aktien aufgrund des volatilen Marktes ein hoher Sicherheitsabschlag vorgenommen.

BNP Paribas steigen trotz Gewinneinbruch Daneben legte die BNP Paribas Geschäftszahlen vor. Für das Papier ging es um 1,5 Prozent nach oben und das trotz eines scharfen Gewinnrückgangs im vierten Quartal. Belastend wirkten Abschreibungen auf die italienische Tochter. "Die Ergebnisse von BNP Paribas sind beruhigend angesichts dessen, wie herausfordernd die Berichtssaison bislang für Banken gewesen ist", sagte Nomura-Analyst Jon Peace.

   Beim Baukonzern Vinci ging es um 0,8 Prozent nach oben. Gewinn und Umsatz lagen hier leicht über den Konsensprognosen. Auch der Ausblick wurde wohlwollend von den Anlegern zur Kenntnis genommen. Vinci sieht vor allem in Amerika Wachstumsmöglichkeiten.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.879,39 -25,91 -0,9% -11,9% Stoxx-50 2.749,00 -21,95 -0,8% -11,3% Stoxx-600 325,90 -2,86 -0,9% -10,9% XETRA-DAX 9.286,23 -107,13 -1,1% -13,6% FTSE-100 London 5.848,69 -50,07 -0,8% -6,3% CAC-40 Paris 4.200,67 -27,86 -0,7% -9,4% AEX Amsterdam 413,94 -4,00 -1,0% -6,3% ATHEX-20 Athen 135,34 -2,14 -1,6% -26,2% BEL-20 Bruessel 3.305,69 -42,73 -1,3% -10,7% BUX Budapest 23.637,22 +80,71 +0,3% -1,2% OMXH-25 Helsinki 3.101,47 -1,90 -0,1% -7,7% ISE NAT. 30 Istanbul 91.003,17 -407,28 -0,4% +1,8% OMXC-20 Kopenhagen 899,99 -9,17 -1,0% -11,3% PSI 20 Lissabon 4.918,07 -9,11 -0,2% -7,6% IBEX-35 Madrid 8.499,50 +31,40 +0,4% -11,0% FTSE-MIB Mailand 17.263,71 -362,33 -2,1% -19,4% RTS Moskau 725,91 -12,91 -1,7% -4,1% OBX Oslo 503,15 +8,21 +1,7% -6,6% PX-GLOB Prag 1.177,53 +8,78 +0,8% -5,1% OMXS-30 Stockholm 1.330,11 -3,61 -0,3% -8,1% WIG-20 Warschau 1.790,87 +2,22 +0,1% -3,7% ATX Wien 2.129,94 +16,04 +0,8% -11,1% SMI Zuerich 7.960,13 -43,27 -0,5% -9,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17.55 Uhr EUR/USD 1,1141 -0,42% 1,1188 1,1198 EUR/JPY 130,26 -0,40% 130,78 130,73 EUR/CHF 1,1054 -0,71% 1,1133 1,1121 GBP/EUR 1,2987 0,05% 1,2981 1,3016 USD/JPY 116,92 0,02% 116,89 116,75 GBP/USD 1,4468 -0,41% 1,4527 1,4576

ROHÖL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,28 31,72 -1,39 -0,44 Brent/ICE 34,28 34,46 -0,52 -0,18

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.157,78 1.160,00 -0,2% -2,22 Silber (Spot) 14,80 14,87 -0,5% -0,07 Platin (Spot) 902,84 908,50 -0,6% -5,66 Kupfer-Future 2,10 2,13 -1,5% -0,03 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 05, 2016 12:24 ET (17:24 GMT)

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BNP Paribas S.A. 70,82 -0,08% BNP Paribas S.A.
E.ON sp. ADRs 11,50 0,00% E.ON sp. ADRs
RWE AG (spons. ADRs) 28,40 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)
Salzgitter 18,81 -3,79% Salzgitter
thyssenkrupp AG 5,95 0,27% thyssenkrupp AG
VINCI 107,75 -0,32% VINCI
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