11.04.2014 18:37:34

MÄRKTE EUROPA/Tiefroter Wochenausklang an den Aktienmärkten

   Von Thomas Rossmann

   Mit erneuten Abgaben haben die Aktienmärkte in Europa eine verlustreiche Woche beendet. Weiter fallende Kurse an der Wall Street und enttäuschende Quartalszahlen von J.P.Morgan waren die Zutaten für einen schwachen Ausklang der Börsenwoche. Der Dax verlor 1,5 Prozent auf 9.315 Punkte, nachdem der Index zwischenzeitlich rund 2 Prozent verloren hatte und unter die Marke von 9.300 Punkten gerutscht war. Auf Wochensicht steht für den DAX ein Minus von rund 4 Prozent zu Buche. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 3.117 Punkte nach unten.

   Auslöser für die wackelige Stimmung an der Börse sind wachsende Sorgen vor einer Korrektur der heiß gelaufenen US-Technologieaktien. Zudem verunsichern immer wieder Konjunkturdaten, insbesondere aus China, die Zweifel an der Wirtschaftserholung nähren. Und auch die sich abzeichnende Zinswende in den USA wirft nach wie vor einen Schatten auf die Märkte.

   Zudem ist der Blick auf die anlaufende Saison der Quartalsberichte in den USA sorgenvoll: Anleger sind unsicher, ob die Gewinne im ersten Quartal und die Prognosen für den weiteren Jahresverlauf die hohen Kurse an den Börsen rechtfertigen. Und unsichere Anleger verkaufen eher, als dass sie kaufen.

   Dass die Sorgen ihre Berechtigung haben, zeigte sich bei J.P. Morgan. Die US-Bank hat im ersten Quartal weniger verdient als im Vorjahresquartal und damit die Erwartungen des Marktes deutlich enttäuscht. Die Zahlen sorgten für eine Beschleunigung der Abgaben. Dass die nach Marktkapitalisierung größte US-Bank Wells Fargo anschließend überraschend gute Zahlen präsentierte, konnte die Anleger nicht besänftigen.

   Die schwachen Zahlen von J.P. Morgan spiegelten sich in Europa in starken Kursverlusten bei Bankaktien wider. Der Sektor verlor 1,2 Prozent. Die größten Kursverluste muss jedoch der europäische Technologiesektor hinnehmen. Aktien von STMicroelectronics, ASML, Alcatel-Lucent und Infineon rutschten allesamt ab. Zu den spärlichen Kursgewinnern zählte die Aktie von Salzgitter. Nach Aussagen von Händlern ließ eine Hochstufung auf "Kaufen" durch die Citigroup den Kurs um 1,2 Prozent steigen.

   Auch ein überraschend solider Index des Verbrauchervertrauen der Uni Michigan konnte die Märkte nicht stützen. "Das enttäuschende Vormonatsniveau scheint (...) lediglich temporärer Natur gewesen zu sein", vermutete Johannes Jander von der Helaba. Der Anstieg auf 82,6 Punkte von zuvor 80,0 im März bestätige das Wachstumsszenario in den USA.

   Gewinner der ausgeprägten Risikoscheu sind vor allem Anleihen. Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentierten mit 1,50 Prozent - die niedrigste Verzinsung seit Juli 2013. Steigende Anleihekurse sind gleichbedeutend mit einer sinkenden Verzinsung des Bonds. "Der Durchbruch der Bundrendite unter die Marke von 1,54 Prozent eröffnet weiteren Spielraum nach unten", sagte Marius Daheim von der BayernLB.

   Im Devisenhandel sorgte der starke Euro für Aufsehen. Die Devise kletterte erstmals seit vier Wochen wieder über 1,39 Dollar. Nach einer kurzzeitigen Schwächephase ging er bei 1,3896 Dollar aus dem europäischen Handel. Im Laufe der Woche hat der Euro zum Dollar um 2 Cent aufgewertet. Das ist das größte Wochenplus seit September vergangenen Jahres.

   "Da sich in den USA bereits Zinserhöhungen abzeichnen, sind Käufe von US-Staatsanleihen sicherlich nur begrenzt attraktiv", sagte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Denn steigen die Zinsen, laufen bei den Treasurys Verluste auf. Die US-Banken dürften also verstärkt nach ausländischen Anlagen suchen. "Und genau das belastet den Dollar", so der Analyst.

=== Europäische Schlussindizes am Freitag, 11. April:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.116,54 -36,32 -1,2% 0,2 . Stoxx-50 2.880,70 -37,65 -1,3% -1,3 . Stoxx-600 328,77 -4,64 -1,4% 0,2 Frankfurt XETRA-DAX 9.315,29 -139,25 -1,5% -2,5 London FTSE-100 6.561,70 -80,27 -1,2% -2,8 Paris CAC-40 4.365,86 -47,63 -1,1% 1,6 Amsterdam AEX 395,64 -6,26 -1,6% -1,5 Athen ATHEX-20 402,51 -12,25 -3,0% 4,6 Brüssel BEL-20 3.059,55 -29,35 -1,0% 4,6 Budapest BUX 17.965,25 -161,01 -0,9% -3,2 Helsinki OMXH-25 2.791,22 -41,18 -1,5% -1,6 Istanbul ISE NAT. 30 89.019,20 -605,16 -0,7% 8,0 Kopenhagen OMXC-20 679,26 -8,79 -1,3% 10,4 Lissabon PSI 20 7.427,45 -93,40 -1,3% 11,8 Madrid IBEX-35 10.205,40 -130,70 -1,3% 2,9 Mailand FTSE-MIB 21.198,79 -230,30 -1,1% 11,8 Moskau RTS 1.204,07 -9,39 -0,8% -16,5 Oslo OBX 494,58 -11,80 -2,3% -1,8 Prag PX 992,69 -12,40 -1,2% 0,4 Stockholm OMXS-30 1.344,12 -10,87 -0,8% 0,8 Warschau WIG-20 2.464,12 -6,69 -0,3% 2,6 Wien ATX 2.497,94 -21,33 -0,8% -1,9 Zürich SMI 8.298,82 -121,76 -1,4% 1,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.21 Uhr EUR/USD 1,3896 0,03% 1,3891 1,3887 EUR/JPY 141,1397 -0,15% 141,3508 140,8926 EUR/CHF 1,2156 -0,15% 1,2175 1,2168 USD/JPY 101,5695 -0,20% 101,7700 101,4515 GBP/USD 1,6735 -0,25% 1,6777 1,6780 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/ros/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 11, 2014 12:05 ET (16:05 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 05 PM EDT 04-11-14

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Alcatel-Lucentmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Alcatel-Lucentmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs 25 100,00 -2,24% Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs
Commerzbank 14,50 0,28% Commerzbank
Infineon AG 30,65 2,15% Infineon AG
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs 18 400,00 0,00% JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs
STMicroelectronics N.V. 24,11 0,92% STMicroelectronics N.V.
Wells Fargo & Co Cert Deposito Arg Repr 0.2 Shs 16 925,00 0,30% Wells Fargo & Co Cert Deposito Arg Repr 0.2 Shs

Indizes in diesem Artikel

ATX 3 539,28 0,30%