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16.11.2015 13:25:49

MÄRKTE EUROPA/Terroranschläge von Paris verunsichern Anleger kaum

   (Wiederholung)

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Terroranschläge von Paris können die Stimmung an den Märkten am Montag nicht nachhaltig beeinflussen. Nach kräftigen Verlusten im frühen Terminmarkthandel liegen die Aktien am Mittag sogar knapp im Plus. Größere Umschichtungen in die sogenannten sicheren Häfen der Anleihen sind kaum zu beobachten. Allerdings leiden die Aktien der Fluglinien wie auch die der Reiseunternehmen. Denn es wird davon ausgegangen, dass in naher Zukunft weniger gereist wird. Der Dax legt 0,3 Prozent auf 10.737 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.365 Punkten knapp im Plus. Selbst der CAC-40 in Paris zeigt sich mit unveränderter Tendenz recht robust.

   Die befürchtete Panik an den Märkten ist zunächst ausgeblieben. Der Goldpreis legt auch nur geringfügig zu und liegt mit 1.092 Dollar nur knapp über seinen Jahrestiefstständen. Und in die Anleihen fließt zwar frisches Geld, die Renditen kommen aber ebenfalls nur geringfügig zurück. Auch der Ölpreis liegt weiter auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Wochen, gebremst auch durch die weltweit hohen Öllagerbestände.

   Die schrecklichen Attentate von Paris werden die Wirtschaft in Europa nicht schädigen. Dessen ist sich der Chefvolkswirt der Commerzbank (CoBa), Jörg Krämer, sicher. Er vergleicht den Terror von Paris mit den großen Anschlägen in den USA vor anderthalb Jahrzehnten. Weder sei seinerzeit die US-Industrieproduktion eingebrochen, noch habe sich der Welthandel wegen schärferer Kontrollen verlangsamt. Krämer kann sich aber vorstellen, dass in Frankreich der Konsum kurzfristig unter den schockierenden Attacken des sogenannten Islamischen Staates leiden wird. Mit unmittelbaren Krisenreaktionen der Europäischen Zentralbank rechnet der CoBa-Chefvolkswirt nicht.

   Die deutlichsten Verluste weisen die Aktien der Reiseunternehmen und der Fluglinien aus, der Sektor verliert 2 Prozent und stellt damit den Verlierer in Europa. Vor allem die französischen Unternehmen stehen unter Abgabedruck, nachdem die französische Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen hat. Air France-KLM verlieren 5,8 Prozent und Aeroport de Paris 4,4 Prozent. Die Aktien der Hotelgruppe Accor geben derweil 5,5 Prozent nach. Für Eurotunnel geht es 4,8 Prozent nach unten. Aber auch für die Aktie der TUI geht es um 5,5 Prozent talwärts.

   Nach oben geht es dagegen mit Titeln aus dem Rüstungssektor. Die Branche profitiert von der Möglichkeit einer Verschärfung des Syrien-Konflikts. Sollte sich Frankreich auf Artikel 5 der Nato-Verträge, also den Bündnisfall, berufen, könnte dies nach Einschätzung von IG zu einer deutlichen Ausweitung der westlichen Militäroperationen in Syrien und im Irak führen. Rheinmetall steigen um 3,5 Prozent, BAE Systems 1,7 Prozent, Thales 2,1 Prozent und Finmeccanica 0,8 Prozent. Den Gewinner unter den Sektoren mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent stellen die zuletzt sehr volatilen Ölwerte. Zum Wochenstart stabilisiert sich zunächst der Ölpreis, der WTI-Future handelt 1,6 Prozent fester bei 41,43 Dollar.

   Die Berichtssaison läuft nun langsam aus, auch sonst steht eine eher nachrichtenarme Woche an. Daher wird an der Börse verstärkt auf Umstufungen der Analysten geschaut. ThyssenKrupp gewinnen 1,3 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktien des Stahlkochers auf die Kaufliste genommen haben. VW steigen um 2,5 Prozent, der Konzern soll sich eine Zwischenfinanzierung über 20 Milliarden Euro gesichert haben. Im TecDax gewinnen Aixtron mit einer Kaufempfehlung der britischen Barclays-Bank 1,9 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.365,13 +0,13% Stoxx-50 3.177,95 +0,34% DAX 10.739,49 +0,29% FTSE 6.141,04 +0,37% CAC 4.806,03 -0,04% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,92% -13

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0732 -0,02% 1,0735 1,0724 EUR/JPY 132,07 0,44% 131,49 131,74 EUR/CHF 1,0790 -0,07% 1,0798 1,0816 USD/JPY 123,06 0,44% 122,52 122,85 GBP/USD 1,5203 -0,10% 1,5219 1,5200 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 16, 2015 06:55 ET (11:55 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 55 AM EST 11-16-15

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Accor S.A. 42,44 -0,35% Accor S.A.
Aeroports de Paris ADPAct. 108,00 0,93% Aeroports de Paris ADPAct.
BAE Systems plc 16,20 2,73% BAE Systems plc
Getlink SE 15,71 2,75% Getlink SE
Leonardo S.p.a. 25,52 -1,01% Leonardo S.p.a.
Rheinmetall AG 617,80 1,91% Rheinmetall AG
Thales S.A. 148,70 4,72% Thales S.A.
thyssenkrupp AG 3,80 -1,68% thyssenkrupp AG
Volkswagen (VW) St. 84,20 0,96% Volkswagen (VW) St.