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25.08.2017 13:09:45

MÄRKTE EUROPA/Starker ifo stützt Börsen - Ahold-Delhaize unter Druck

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem deutlich über den Erwartungen ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex notieren Europas Börsen am Freitagmittag mit moderaten Aufschlägen. Der Index fiel nach seiner monatelangen Rekordjagd zwar im August auf 115,9 von 116, die Erwartung lag allerdings nur bei 115,5. Die wichtige Erwartungskomponente ist sogar gestiegen. Vor allem der starke Konsum stützt die deutsche Wirtschaft. Die Anleger warten nun mit Spannung auf die Reden von Fed-Chefin Janet Yellen und EZB-Präsident Mario Draghi. Der Dax gewinnt 0,4 Prozent auf 12.230 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.456 nach oben.

   Nach Einschätzung der Commerzbank könnte US-Notenbankchefin Janet Yellen erneut auf zu hohe Asset-Preise anspielen, um die Anleger an ihre Ausstiegsabsichten aus der lockeren Geldpolitik und die dollarbedingten Disinflationsrisiken zu erinnern. "Wenn überhaupt, wird sie eher die bevorstehende Bilanzschrumpfung betonen", heißt es. Mit Blick auf Draghi wird nicht erwartet, dass er sich zum Thema Rückführung der Wertpapierkäufe (Tapering) äußern wird. Ein Ausstieg aus dem Quantitative Easing dürfte bei der EZB erst im kommenden Monat thematisiert werden. Yellen spricht um 16 Uhr, Draghi um 21 Uhr MESZ.

Draghi-Rede vermutlich besonders für den Euro von Relevanz Größeren Einfluss könnte die Draghi-Rede auf den Euro haben. Draghi könne nicht nichts zum Euro sagen, so die Commerzbank. Denn in diesem Fall müsse er mit einer Aufwertung rechnen. Andererseits könne er auch kaum die verbale Interventionskeule herausholen, weil sich die Notenbanken gegenseitig versprochen hätten, auf einen Abwertungswettlauf zu verzichten.

   "Der Euro sieht aus wie eine gespannte Sprungfeder, die über 1,20 Dollar gehen will", so ein Devisenhändler. Sollte es so kommen, dürften die Aktienmärkte in Europa empfindlich darauf reagieren. Am Mittag tendiert der Euro wenig verändert um das Niveau von 1,1800 Dollar. Seit Jahresbeginn ist die Devise über 12 Prozent zum Dollar gestiegen.

Sturm Harvey treibt den Ölpreis nach oben Am Aktienmarkt sind Rohstoffaktien die Tagesgewinner mit einem Indexplus von 1,4 Prozent. Mit der Hochstufung des Sturms "Harvey" zu einem Hurrikan vor der Küste von Texas geraten dort wichtige Förderanlagen in Gefahr. Einige Raffinerien sollen bereits geschlossen worden sein. Dies treibt die Ölpreise um ein halbes Prozent nach oben und sorgt auch für steigende Kurse bei Aktien aus der Rohstoffbranche.

   Bei den Einzelwerten sorgt weiter STADA für Gesprächsstoff. Hier scheint kein Ende der Hausse in Sicht, der Kurs legt um weitere 1,3 Prozent zu. Die Mitteilung über Verhandlungen über einen Gewinnabführungsvertrag heize dem Kurs weiter ein, sagt ein Händler. Den noch verbliebenen Aktionären soll zudem ein Abfindungsangebot unterbreitet werden.

   Zalando legen um 1,2 Prozent zu, nachdem sie von Stifel auf "Buy" hochgestuft worden sind. Bei Borussia Dortmund geht es um 1,5 Prozent nach oben. Nach Informationen der Bild-Zeitung hat sich der Club mit dem FC Barcelona in der Frage des Dembele-Transfers geeinigt. Barca sei nun angeblich bereit, bis zu 150 Millionen Euro für Dembele hinzublättern, heißt es. Die am Mittag gemeldeten Geschäftszahlen des Fußballclubs treten dagegen in den Hintergrund.

   Im DAX fallen adidas um 0,2 Prozent, nachdem der Sportartikler vor zu hohen Erwartungen an die eigenen Geschäftszahlen gewarnt hat. Die Prognose eines Rekordjahres wurde aber bestätigt.

Neue Hoffnung bei Provident Financial Eine Erholung um 20 Prozent gibt es bei Provident Financial. Die Aktie war am Dienstag nach einem desaströsen Gewinnausblick um in der Spitze 70 Prozent abgestürzt. Nun holt das britische Finanzunternehmen einen früheren Manager zurück, um das darbende Kerngeschäft mit Konsumentenkrediten wieder auf Vordermann zu bringen.

   Ahold Delhaize geben knapp 5,1 Prozent ab. "Die Entwicklung in den USA drückt", sagt ein Marktteilnehmer. Amazon und Whole Foods haben unmittelbar vor der Übernahme umfangreiche Preissenkungen angekündigt. Das belastete bereits die Aktien der Konkurrenten in den USA. Amazon übernimmt Whole Foods für 13,7 Milliarden Dollar. Der Index der Einzelhandelswerte ist mit einem Minus von 0,9 Prozent das Schlusslicht.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.454,37 0,28 9,64 4,98 Stoxx-50 3.056,90 0,36 10,83 1,54 DAX 12.226,03 0,37 45,20 6,49 MDAX 24.848,34 0,43 106,59 11,99 TecDAX 2.269,44 0,45 10,06 25,26 SDAX 11.348,62 0,04 4,03 19,22 FTSE 7.436,71 0,40 29,65 4,11 CAC 5.127,87 0,29 14,75 5,46

Bund-Future 164,39 -0,28 0,98

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:32 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1825 +0,26% 1,1795 1,1802 +12,4% EUR/JPY 129,49 +0,17% 129,27 129,02 +5,3% EUR/CHF 1,1379 -0,07% 1,1387 1,1380 +6,2% EUR/GBP 0,9205 -0,05% 0,9210 1,0850 +8,0% USD/JPY 109,64 +0,05% 109,59 109,30 -6,2% GBP/USD 1,2836 +0,22% 1,2807 1,2804 +4,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,74 47,43 +0,7% 0,31 -16,3% Brent/ICE 52,40 52,04 +0,7% 0,36 -10,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,87 1.286,41 +0,1% +1,46 +11,9% Silber (Spot) 17,06 16,98 +0,4% +0,07 +7,1% Platin (Spot) 980,20 981,00 -0,1% -0,80 +8,5% Kupfer-Future 3,05 3,03 +0,4% +0,01 +20,8% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

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