02.12.2022 17:50:42

MÄRKTE EUROPA/Starke US-Arbeitsmarktdaten drücken Stimmung

FRANKFURT (Dow Jones)--Klar über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben auf das Sentiment an Europas Börsen am Freitag gedrückt. Mit 263.000 wurden im November deutlich mehr als die erwarteten 200.000 Stellen geschaffen. Auch blieb der Zuwachs der durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,55 Prozent weit über der Schätzung von 0,3 Prozent. Die Daten setzen die Fed unter Druck, eine anhaltend rigide Geldpolitik zu fahren. Eine mögliche Zinserhöhung von erneut 75 Basispunkten auf der kommenden Sitzung wird nun wieder verstärkt an den Märkten eingepreist werden. Auch wird der Zinsgipfel nun wieder etwas höher gesehen. Allerdings erholten sich die Indizes deutlich von ihren Tagestiefs, die sie unmittelbar nach den Daten erreichten.

Der DAX gewann schließlich 0,3 Prozent auf 14.529 Punkte, kurzzeitig fiel der Index auf ein Tagestief bei 14.372. Der Euro-Stoxx-50 büßte 0,2 Prozent auf 3.978 ein. Euro und Bund-Future gaben nach Daten ebenfalls nach, erholten sich aber ebenfalls von den Tiefs. In ersten Kommentaren zeigten sich Volkswirte weiter überzeugt, dass die Fed im Dezember die Leitzinsen trotz der jüngsten Arbeitsmarktdaten nur noch verlangsamt um 50 Basispunkte anheben wird.

EU-Erzeugerpreise geben auf Monatssicht nach

Positive Nachrichten von der Inflationsfront kamen derweil aus Europa. Die EU-Erzeugerpreise sanken im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge. Aus Marktsicht stellten die Daten allerdings keine große Überraschung dar, haben zuletzt doch eine ganze Reihe von Preisdaten nahegelegt, dass der Inflationsgipfel wohl überschritten worden ist.

Nach dem jüngsten Abverkauf erholten sich Credit Suisse zum Wochenende mit Aufschlägen von 9,3 Prozent. Kurstreiber waren Aussagen von Chairman Axel Lehmann, wonach die Abflüsse aus der Vermögensverwaltung nahezu gestoppt wurden. Bei der Gewinnwarnung Ende November war der Mittelabfluss von rund 6 Prozent der Net Assets als noch schwerwiegender als die Warnung selber bezeichnet worden.

Sanofi büßten 1,9 Prozent ein. Der französische Pharmakonzern teilte mit, falls es zu einer Übernahme von Horizon Therapeutics komme, werde sie ausschließlich als Cash-Angebot erfolgen. "Das wird teuer, die Börse hätte einen hohen Anteil eigener Aktien lieber gesehen", so ein Händler.

Gleich um rund 65 Prozent reduzierten die Analysten von Baader Helvea ihre Gewinnerwartungen je Aktie für Polypeptide. Sie reagierten auf eine weitere Gewinnwarnung kurz vor dem Jahresende, nach der nun nicht mehr als 285 Millionen Euro Umsatz und 15 Prozent EBITDA-Marge erwartet würden - es handele sich um einen enormen Schlag für die Rentabilität. Nach dieser Enttäuschung sei es zweifelhaft, ob die Anleger an eine umfassende Erholung im Jahr 2023 glauben. Die Aktie brach um 36 Prozent ein.

Als positive Nachricht aus dem Immobiliensektor wurde die am Vorabend leicht nach oben angepasste Unternehmensprognose von Patrizia gewertet. Zudem kauft das Unternehmen die dänische Advantage Investment Partners dazu, von der ein hohes Wachstum erwartet wird. Die Patrizia-Aktie legte um 3 Prozent zu.

Stabilus erhöht Dividende kräftig

Stabilus rückten um 0,5 Prozent vor. Kurstreiber war hier die Ankündigung einer deutlichen Dividendenerhöhung auf 1,75 nach 1,25 Euro im Vorjahr. Die Erwartungen lagen eher um 1,60 Euro, meinte ein Händler.

Die Erholungsrally der Online-Apotheken ging auch am Freitag teilweise weiter. Während Shop Apotheke nur leicht im Plus handelten, haussierten Zur Rose um weitere 12,9 Prozent. "Der Finanzierungshebel ist bei Zur Rose deutlich höher, das ist der "High-Beta-Wert" der Branche", so ein Händler zu den deutlich höheren Kursgewinnen. Fundamental beflügelte die Aussicht, dass das E-Rezept in Deutschland 2023 kommen soll.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.977,28 -7,22 -0,2% -7,5%

Stoxx-50 3.807,85 -9,27 -0,2% -0,3%

Stoxx-600 443,49 -0,47 -0,1% -9,1%

XETRA-DAX 14.529,39 +39,09 +0,3% -8,5%

FTSE-100 London 7.556,23 -2,26 -0,0% +2,4%

CAC-40 Paris 6.742,25 -11,72 -0,2% -5,7%

AEX Amsterdam 731,04 -0,70 -0,1% -8,4%

ATHEX-20 Athen 2.200,04 -50,33 -2,2% +2,7%

BEL-20 Bruessel 3.754,22 +56,41 +1,5% -12,9%

BUX Budapest 45.804,29 -564,08 -1,2% -9,7%

OMXH-25 Helsinki 5.005,27 +21,30 +0,4% -10,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.313,72 -119,86 -2,2% +162,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.815,30 +6,13 +0,3% -2,6%

PSI 20 Lissabon 5.927,23 -70,66 -1,2% +5,2%

IBEX-35 Madrid 8.382,60 -25,30 -0,3% -3,8%

FTSE-MIB Mailand 24.621,72 -63,95 -0,3% -9,7%

RTS Moskau 1.107,55 -16,08 -1,4% -30,6%

OBX Oslo 1.115,80 -12,53 -1,1% +4,4%

PX Prag 1.198,62 -15,70 -1,3% -16,0%

OMXS-30 Stockholm 2.129,47 +4,37 +0,2% -12,0%

WIG-20 Warschau 1.733,46 -32,92 -1,9% -23,5%

ATX Wien 3.207,50 -5,18 -0,2% -16,9%

SMI Zuerich 11.198,13 -40,07 -0,4% -13,0%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:00 Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0516 -0,1% 1,0528 1,0495 -7,5%

EUR/JPY 141,90 -0,3% 142,25 142,61 +8,4%

EUR/CHF 0,9861 +0,0% 0,9866 1,0651 -5,0%

EUR/GBP 0,8564 -0,2% 0,8604 0,8567 +1,9%

USD/JPY 134,92 -0,3% 135,10 135,84 +17,2%

GBP/USD 1,2281 +0,2% 1,2235 1,2251 -9,2%

USD/CNH (Offshore) 7,0313 -0,1% 7,0462 7,0536 +10,7%

Bitcoin

BTC/USD 16.928,11 -0,3% 16.927,23 16.949,90 -63,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,37 81,22 +0,2% +0,15 +17,5%

Brent/ICE 86,75 86,88 -0,1% -0,13 +19,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 136,70 139,26 -1,8% -2,56 +110,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.795,84 1.803,30 -0,4% -7,46 -1,8%

Silber (Spot) 23,14 22,73 +1,8% +0,41 -0,8%

Platin (Spot) 1.019,55 1.045,00 -2,4% -25,45 +5,1%

Kupfer-Future 3,83 3,81 +0,4% +0,02 -13,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2022 11:51 ET (16:51 GMT)

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